Samstag, 1. Januar 2022

Die Legende - Ferrari 250 GTO von KK-Scale, 1:18

Endlich ein Ferrari 250 GTO in 1:18! Eine klaffende Lücke auf dem Modellmarkt wurde nach all den Jahren geschlo… ach, lassen wir das. Natürlich ist ein Modell des legendären GT-Rennsportlers der 1960er Jahre nicht gerade das, was man eine außergewöhnliche Neuerscheinung weit weg vom Mainstream nennen könnte. Bburago, Hot Wheels, Kyosho und nicht zuletzt CMC haben den 250 GTO in 1:18 im Programm gehabt, aber nüchtern betrachtet ist keines dieser Modelle noch neu am Markt erhältlich – und die beiden ersteren waren ziemliche Gurken. Für Kyosho und CMC müssen inzwschen üppige Preise gezahlt werden, da sollte also zweifellos Potenzial für den Erfolg eines guten, preisgünstigeren Modelles vorhanden sein. KK-Scale hat dies offensichtlich genau so gesehen.

Der Ferrari 250 GTO ist direkt in vier Versionen erschienen, in klassischem Rot, als silberner Sieger der „Tour de France“ 1964, als blauer „Targa Florio“-Teilnehmer aus dem gleichen Jahr und in einem Blaumetallic mit beiliegenden Decals, die das Modell zum Sebring- oder Le-Mans-Starter 1962 machen sollen. Alle Modelle haben, wie von KK-Scale gewohnt, eine geschlossene Diecast-Karosserie und eine lenkbare Vorderachse. In Anzeigen in Fachmagazinen waren bereits eine neue rote Variante mit drei seitlichen Luftschlitzen sowie eine grüne Version nach Vorbild des GTO von David Piper zu sehen.

Wer bei diesen Modellen für knapp 80 EUR nun erwartet, dass die einzelnen Vorbilder bis ins kleinste Detail korrekt nachgebildet werden, den muss ich leider enttäuschen. KK-Scale baut einen wunderbar proportionierten 250 GTO, der die schwierige Linie sehr gut trifft und auf hervorragenden Speichenfelgen steht. Diese Basis bekommt dann durch Farbe und Decals bzw. Drucke die entsprechende Renngestaltung, aber Veränderungen der Form, um sie genauer an die Vorbilder anzupassen, sind in dieser Klasse nicht drin, Deshalb hat der hier gezeigte „Tour de France“-Sieger leider nicht die vorbildgerechten Sidepipes oder die meist montierten Zusatzscheinwerfer an der Front. Dafür ist die Dekoration korrekt und der gelbe Querstreifen hat die richtige Breite (nicht wie bei Kyoshos GTO). Der Innenraum des von Lucien Bianchi und Georges Berger pilotierten belgischen 250 GTO ist schön gestaltet, das große Lenkrad passt ebenso, wie der riesige Schalthebel. Die blauen Sitze haben alle KK-GTO und das Armaturenbrett hat sauber gedruckte Instrumente. Die Leuchten vorne und hinten sind schön gestaltet und die Chromelemente des Modelles gut verarbeitet.

Das trifft ebenso auf den blauen 250 GTO zu, der auf dem Wagen des Schweden Ulf Norinder basiert, welchen dieser in den schwedischen Rennfarben lackieren ließ. Eine attraktive, weil ungewöhnliche, Variante. Auch hier sind nicht alle individuellen Details des Vorbildes korrekt nachgebildet, der vergrößerte mittlere Lufteinlass an der Front fehlt (den er heute allerdings nicht mehr hat) und hinten gab es keine Startnummer. Auch fehlen die Erhöhungen unter den Rückleuchten, die sich auch am restaurierten Vorbild immer noch finden lassen. Erstaunlich hingegen, dass man im Interieur die weißen Lüftungsröhren des Vorbildes auf dem Armaturenbrett nachgebildet hat.

Ob diese Abweichungen stören oder nicht, dürfte eine sehr individuelle Frage sein. Mir gefallen die Modelle auch mit den Detailschwächen gut und ich bin in dieser Klasse durchaus bereit, diese zu akzeptieren. Die schmale Spur oder die modernen Sicherheitsgurte des CMC-GTO hingegen empfand ich als deutlich schwerwiegender. Die KK-Modelle kann man somit als sehr gute Basis für vorbildgerechte Verbesserungen nutzen. Sidepipes nachrüsten, Zusatzleuchten anbringen… modellbautechnisch versierte Sammler haben da viele Möglichkeiten. Aber auch so machen die gut proportionierten und sauber verarbeiteten 250 GTO von KK-Scale eine gute Figur und ich freue mich auf weitere Varianten!

Wir danken unserem Fachhandelspartner modellauto18.de für unsere Fotomuster!

Fotos und Text: Georg Hämel

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