Montag, 6. Juni 2022

Erfolgreiches "Boot" - Ferrari 166 MM Sieger Mille Miglia 1949 von KK-Scale, 1:18

Wenn man in der inzwischen 75-jährigen Geschichte der Firma Ferrari zurückblickt und nach dem ersten international erfolgreichen Rennsportwagen des Hauses sucht, dann wird man unweigerlich bei dem Tipo 166 landen. Die erste Version des 166 siegte 1948 mit Allemano-Karosserie bei der Mille Miglia, daraufhin wurde die neueste Renn-Generation des 166, die 1948 auf dem Salon in Turin gezeigt wurde, zur Würdigung des Sieges "166 MM" getauft. Touring schneiderte für den 166 MM eine hübsche Coupé-Karosserie, aber bekannter wurde natürlich die offene Spider-Variante, die von italienischen Journalisten "Barchetta" (kleines Boot) getauft wurde - wer sich fragt, warum, der möge sich die Seitenlinie einmal genau anschauen.

Der kleine 166 MM war in der Saison 1949 der Wagen, den es zu schlagen galt. Es gab große Siege für Luigi Chinetti, der in Le Mans mit Lord Selsdon den ersten Gesamtsieg für die Scuderia feiern konnte und der bei den 24 Stunden von Spa mit Jean Lucas ebenfalls einen souveränen Sieg in der Barchetta errang. Und auch daheim konnte man Siege sammeln, den größten holte sicherlich Clemente Biondetti, der mit Ettore Salani seinen vierten Sieg bei den 1000 Meilen durch Italien holen konnte. Die Werks-Ferrari waren bei der Mille Miglia drückend überlegen, hinter Biondetti machte Felice Bonetto mit einer zweiten Barchetta 166 MM den Doppelsieg für Ferrari perfekt.

Ich freue mich immer sehr, wenn neben dem x-ten F40 oder 250 GTO auch die Frühzeit der Firma Ferrari nicht vergessen wird, aber etwas überraschend war es schon, als KK-Scale ein Modell der 166 MM Barchetta Touring ankündigte. Die ersten Varianten des Modelles waren ein schlicht rotes Modell, ein blaumetallic-farbenes Exemplar und eine Nachbildung des Le-Mans-Siegers von 1949, die allerdings im Detail einige Schwächen hatte. Jetzt hat man zwei weitere Versionen nachgelegt, den roten Spa-Sieger von Chinetti/Lucas inklusive Zusatzleuchten und aufrecht stehender Startnummernplatte auf dem Heck - und eben den Sieger der Mille Miglia 1949. Allen Modellen ist gemeinsam, dass es keinerlei öffnende Teile gibt (eine öffnende Barchetta gab es einst von Hot Wheels Elite), aber eine lenkbare Vorderachse.

Die Karosserieform erscheint mir wunderbar gelungen. Die Räder sind vielleicht einen Tick zu klein, aber sie sind sehr fein gestaltet. Der dunkle Rotton der frühen Ferrari passt perfekt, hier hat KK-Scale alles richtig gemacht. Ob Biondettis Siegerwagen dunkelrote Sitze hatte, lässt sich auf den alten Fotos nicht erkennen, kann aber natürlich durchaus sein. Das Cockpit trägt sauber gedruckte Instrumente und ein großes Lenkrad. Ansonsten gibt es nicht gerade viel zu sehen, wie beim Vorbild auch. Die Motorhaube hat gedruckte Sicherungsriemen und KK-Scale hat die kleinen Lufteinlässe der ersten Varianten korrekt entfernt - sehr gut! Die Leuchten sind schön und einmal mehr zeigt KK-Scale, dass man Ferrari-Kühlergrills sehr gut im Griff hat. Einziger Wermutstropfen ist das merkwürdige Nummernschild, Biondettis Siegerwagen trug hier sicher kein "166 MM".

Ein sehr schönes Modell aus den frühen Jahren in Maranello. Vielleicht könnte man das schöne Coupé irgendwann mal nachlegen? Das hat ja auch mal die Mille Miglia gewonnen...

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Fotos und Text: Georg Hämel

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