Dienstag, 9. Juli 2019

Der Turbofresser - Porsche 934/5 Valvoline Zolder 1977 von Spark, 1:43

Vor fast fünf Jahren berichtete unser damaliger Autor Robert Balb über den Porsche 934/5 von Kremer, jetzt präsentierte Spark ein weiteres Modell dieses Zwitters aus Gruppe 4 und 5.

Der Porsche 934 mit der Fahrgestellnummer 930 670 0168 wurde 1976 in Jägermeister-Orange an das Max Moritz-Team geliefert und von Helmut Kelleners in der Division 1 der DRM bewegt. Vor allem der Nürburgring brachte Erfolge, das Eifelrennen konnte "die Nas" für sich entscheiden, beim 1000-km-Rennen der Marken-WM sprang zusammen mit Reinhard Stenzel und Derek Bell ein dritter Platz heraus. Während das Team Max Moritz seinen anderen 934 nach Italien verkaufte, blieb 0168 im Team, wurde aber auf 934/5-Spezifikation gebracht und an den Wuppertaler Edgar Dören vermietet, der als Sponsor die deutsche Valvoline mitbrachte. Das Outfit wechselte von orange auf weiß mit attraktivem hellblau/roten Streifendesign, kurioserweise blieb ein Teil des Frontspoilers in der Jägermeister-Farbe. Dass die 934 den Teams viel Probleme mit dem Turbolader verschafften, ist bekannt, der Dören-Porsche fraß alleine im Training zum ersten Lauf, dem Bergischen Preis in Zolder, drei Exemplare. Trotzdem war Dören schneller als das Schwesterfahrzeug von Kremer mit Dieter Schornstein. Im Rennen fuhren beide hinterher, mehr als Platz 6 war für den Valvoline-Porsche nicht drin. Der Rest der Saison verlief ziemlich enttäuschend, gegen reinrassige 935 hatten diese Zwitter keine Chance. Für 1978 erfolgte der Rückbau auf Gruppe 4-Spezifikation und 1980 landete das Auto in den USA, wo es seine Karriere 1982 bei den 24h von Daytona mit Platz 9 beendete. Heute kann man 0168 wieder bei historischen Rennläufen sehen, sein italienischer Besitzer ließ den Porsche wieder in das Jägermeister-Outfit von 1976 restaurieren.

Bei der Recherche fiel mir auf, dass selbst die 935-Bibel von Jürgen Barth nicht unfehlbar ist, dort werden die Renngeschichten von 0158, dem Kremer-934, und 0168 meiner Meinung nach durcheinandergewürfelt.

Das Spark-Modell sieht sehr schön aus, die Proportionen wirken stimmig, wenn auch das Original mit dem großen Flügel und den dicken hinteren Backen nicht gerade harmonisch aussieht. Aber das macht den Reiz des 934/5 aus, wie die superbreiten Hinterräder, deren Felgen leider immer noch die Tiefe fehlt, was wir schon vor fünf Jahren bemängelten. Die vorderen Lufteinlässe sind mit feinen, fotogeätzten Gittern versehen, die etwas wenig durchlässig scheinen. Die wenigen auffindbaren Fotos deuten darauf hin, dass der Romulus-Schriftzug auf der rechten Türe zu hoch sitzt, ausserdem fehlt rechts am Frontspoiler ein Valvoline-Sticker analog zu dem auf dem Dach, nur natürlich kleiner. Aber sicher kann man nie sein, gerade bei privat eingesetzten Rennautos ändern sich oft Details am Outfit. Insgesamt macht der Porsche einen guten Eindruck und bringt etwas farbliche Abwechslung in die DRM-Vitrine.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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