Montag, 17. Juni 2019
Prachtstück mit kleinen Abstrichen - Bugatti Chiron von AUTOart, 1:18
Zum Vorbild dieses Modelles muss man eigentlich nicht mehr viel schreiben. 1.500 PS, W16-Motor, vier Turbolader, 420 km/h Spitze - auch wenn der Bugatti Chiron nicht mehr der Schnellste unter den Hypersportwagen ist, so sorgt die einmalige Verbindung von unglaublicher Leistung und luxuriösem Ambiente immer noch für Faszination. Inzwischen ist es schon fast drei Jahre her, dass wir mit Bburagos Chiron das erste Modell im Maßstab 1:18 vorstellen konnten, nun ist nach langer Ankündigung auch die Modellumsetzung von AUTOart erschienen. Modelle dieses Herstellers versprechen hohe Qualität und umfangreiche Details, somit dürfte der AUTOart-Chiron die Spitzenposition unter den verfügbaren Miniaturen der Ingenieurskunst aus Molsheim einnehmen. Schauen wir mal, ob er die Versprechungen auch einhalten kann.
In der ersten Lieferung ist der Chiron von AUTOart in drei Farbvarianten erschienen - und vielerorts schon ausverkauft. Neben dem klassischen Lack in zwei Blautönen und einer schwarzen Variante mit roten Akzenten gibt es das Modell in graumetallic und blau, wie hier gezeigt. Meiner unmaßgeblichen Meinung nach die attraktivste der erhältlichen Varianten. Die Ausstattung der Modelle ist bei allen Varianten natürlich identisch, Türen und Fronthaube lassen sich öffnen, die Motorabdeckung kann abgenommen werden und mit einem leider etwas prominenten Pin lässt sich der Heckflügel ausfahren. Wie alle AUTOart-Neuheiten wird auch der Chiron mit Kunststoff-Karosserie und Diecast-Chassis produziert.
Das Interieur wird von AUTOart in einem edlen Braunton und mit Karbonakzenten nachgebildet. Vom schönen Lenkrad bis zur fein gestalteten Mittelkonsole hinterlässt das Modell hier einen guten Eindruck. Auf dem Boden findet sich Teppichnachbildung, nur die Sicherheitsgurte hätten bei diesem Preis durchaus aus Stoff sein dürfen. Vorsicht ist beim Schließen der Türen geboten, denn die Fensterscheiben müssen leicht unter die Kurven der Karosserie gedrückt werden, damit die Türen schließen können. Unter der Fronthaube gibt es einen beflockten Kofferraum zu finden, in dem AUTOart zwei maßgeschneiderte Taschen untergebracht hat. Diese sind aus einem weichen Kunststoffmaterial gefertigt und schauen gut aus. Weniger gut fallen bei meinem Fotomuster die Spaltmaße der Fronthaube aus, die leider sehr üppig sind und die Frontansicht etwas beeinträchtigen. Dieses Problem ist bei einigen der AUTOart-Chirons zu finden, da empfiehlt sich also ein genauer Check. Bei einem Modell für über 250,- EUR sollte das nicht vorkommen.
Unter der Motorabdeckung lässt das Modell ein wenig Einblick in den Motorraum zu, aber leider ist da nicht viel zu sehen - wie auch beim 1:1 Chiron. Diesen Einblick bekommt der Besitzer des Vorbildes allerdings auch nur in spezialisierten Werkstätten, selber abnehmen kann man diese Abdeckungen am Vorbild nicht. AUTOart bietet hier viele Carbonnachbildungen, aber auch etwas plastikhafte Anmutung an den Alu-Hitzeschilden. Die Leuchten bieten gewohnt exzellente AUTOart-Qualität, beeindruckend finde ich die hochfeinen Gitter an allen Luftein- und -auslässem, hinter denen natürlich auch entsprechende Details zu finden sind. Die Felgen sind schön gestaltet, dahinter sitzen riesige Bremsen.
Abgesehen von den Problemen bei den Spaltmaßen war die Verarbeitung meines Musters rundum gelungen. Die Lackierung ist sauber, die matt-chromfarbenen Details setzen sich gut ab und sind ebenfalls gut verarbeitet. Den Chiron bieten inzwischen mehrere Hersteller in dieser Baugröße an, als öffnende Modelle gab es bisher den für den Preis mehr als nur akzeptablen Bburago und ein nur schwer erhältliches, aber schwach proportioniertes Welly-GT Autos-Modell. Da ist AUTOarts Miniatur für den Sammler, der das insgesamt bestdetaillierte Modell des Über-Sportwagens haben möchte, sicherlich die beste Wahl.
Wir danken AUTOart für die Bereitstellung unseres Besprechungsmusters!
Text und Fotos: Georg Hämel
