Sonntag, 20. Januar 2019

Sieg durch Ausdauer - Aston Martin DBR1 Le Mans 1959 von Spark, 1:43

Vor kurzem haben wir uns bereits in unserem Bericht über das Matrix-Modell mit der Historie des wunderschönen und erfolgreichen Rennsportwagens von Aston Martin auseinandergesetzt. Jetzt steht der Le Mans-Sieger von Spark zur Verfügung, wir wollen sehen, ob man an diesem Modell mehr Freude haben kann.

Wie John Wyer in seinen Memoiren schrieb, war Le Mans das Rennen, welches man im Jahre 1959 unbedingt gewinnen wollte, immerhin war es bereits der 10. Anlauf, und bisher war höchstens der zweite Platz erreicht worden. Da bei vorherigen Einsätzen in der Sarthe keiner der DBR1 ins Ziel kam, arbeitete man über den Winter vor allem an der Zuverlässigkeit der Autos und trat schließlich mit drei Fahrzeugen an: Stirling Moss und Jack Fairman bekamen DBR1/3 mit der Startnummer 4, nur dieser Aston wurde mit einem Triebwerk mit nur vier Kurbelwellenlagern ausgerüstet. Das brachte aufgrund der geringeren Reibungsverluste 255 PS statt der 240 der anderen beiden Autos mit siebenfach gelagerten Kurbelwellen. Dementsprechend sollten Moss/Fairman die Konkurrenz, vor allem Ferrari, zu hohen Durchschnittsgeschwindigkeiten zwingen, während DBR1/4 unter Trintignant/Frère und DBR1/2 unter Salvadori/Shelby eine genaue Marschvorgabe bekamen, die auf Ankommen und einen wahrscheinlichen Erfolg ausgelegt war, sollten die Gegner ausfallen. So geschah es dann auch, die drei Werks-Testa Rossa kamen allesamt nicht ins Ziel. Am längsten hielt noch der Ferrari von Gendebien und Phil Hill, aber nach 8 Stunden in Führung erlitt das Team in der 19. Stunde einen Motorschaden und die beiden übriggebliebenen Aston Martin belegten die ersten Plätze, gefolgt von vier Ferrari 250 GT. Insgesamt kamen von 53 gestarteten nur 13 Autos in die Wertung. Interessant der Unterschied in den Distanzen und den Durchschnittsgeschwindigkeiten: Der siegreiche Aston Martin schaffte 4347,9 km mit einem Schnitt von 181,163 km/h und damit fast 350 km mehr als der drittplatzierte Ferrari 250 GT. Letzter in der Wertung wurde ein Stanguellini 750 mit 2970,5 zurückgelegten Kilometern und 123,770 km/h Schnitt! Dieser Triumph sollte für Aston Martin der letzte bis heute bleiben, lediglich in der GT-Wertung konnte man sich viel später Meriten verdienen, zuletzt 2017.

Wir waren natürlich gespannt, wie Spark die Aufgabe bewältigt hat. Positiv ist schon einmal, dass man ein maßstäbliches Modell geschaffen hat. Ein direkter Vergleich mit Matrix ist vor allem deshalb nicht möglich, weil für Le Mans die Form des DBR1 aufgrund ausführlicher Windkanaltests mit Modellen aerodynamisch optimiert wurde. Vor allem die bauchigeren Vorderkotflügel, die die Räder überdeckten, die teilverkleideten Hinterräder sowie das höhere Heck brachten auf den langen Geraden von Le Mans einige Vorteile. Dazu kam noch eine transparente Abdeckung über dem Beifahrersitz, die mit Ösen ähnlich einer Zeltplane an der Scheibe befestigt wurde. Nach Le Mans wurden die Autos übrigens wieder zurückgebaut, um beim letzten Lauf der Weltmeisterschaft, der Tourist Trophy in England, den Titel zu holen. Formal sind die Änderungen beim Spark-Modell ganz gut wiedergegeben, allerdings stimmen die hinteren Radabdeckungen nicht, sie sollten unten nicht waagrecht, sondern an den Enden leicht bogenförmig verlaufen. und die Abdeckung des Beifahrersitzes ist überhaupt nicht gelungen. Da sie mit der Windschutzscheibe in einem Tiefziehteil reproduziert ist, sieht man keinen Materialunterschied, keine Trennung und keine Befestigungsösen und -knöpfe. Hier hätte man schon liebevoller arbeiten können. Das Armaturenbrett wirkt etwas nackt, ansonsten stimmen alle Details, gut nachgebildet vor allem der vordere Lufteinlass, die Scheinwerfer und die Wagenheberaufnahmen vorne und hinten. Die Speichenräder sind um Längen besser als beim viel teureren Matrix-Modell. Über die Lackierung kann man diskutieren, sehr feine Körnung und wahrscheinlich besser als beim Original, das grün ist allerdings eher dunkel, gefällt mir aber besser als der Farbton bei Matrix.

Mit dem Aston Martin DBR1 nähert sich Spark weiter der Vollständigkeit seiner Le Mans-Sieger-Serie, schade, dass man bei einigen Details Schwächen zeigt, die wir von Spark nicht so gewohnt sind.

Unser Fotomuster kommt von Raceland, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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