Sonntag, 27. September 2015

Der Sieg hing am seidenen Faden - Porsche 936 Le Mans 1977 von Spark für Porsche, 1:43

Über die Entstehung und Geschichte von Porsches Gruppe-6-Sportwagen in den Jahren von 1976 an kann man eigentlich alles in dem von uns schon präsentierten Buch Porsche 936 des Le-Mans-Siegers 1977 Jürgen Barth nachlesen. Nach dem glatten Erfolg 1976 ging man im Folgejahr mit dem überarbeiteten Spider an den Start.

Der Einsatz im Folgejahr entwickelte sich höchst dramatisch. Man trat mit zwei 936/77 an, der vermeintlich schnellere mit dem Team Ickx/Pescarolo schied schon nach 45 Runden mit Motorschaden aus. Der zweite 936 mit Jürgen Barth und Hurley Haywood hatte bereits zwei größere Stopps, 20 Minuten für eine defekte Benzinpumpe, dann noch 30 Minuten wegen einer undichten Zylinderkopfdichtung, was Platz 41 ergab, 15 Runden hinter den favorisierten Renault Alpine. Man beschloss, Jacky Ickx mit dem Auto auf die Jagd zu schicken, entweder Aufholjagd oder Defekt! Ickx fuhr nachts nur zwei Sekunden langsamer als die Qualifikationsrunde und so brachte man den Porsche auf Platz vier hinter den drei Renaults. Dann nahm das Schicksal seinen Lauf, alle drei blieben mit Motorschaden stehen und der Porsche lag in Führung. Um 13.15 Uhr, der 936 lag nahezu uneinholbar in Führung, brannte ein Kolben des Sechszylinders durch. Man legte ihn still, wartete bis 10 Minuten vor 16.00 Uhr, dem Ende des Rennens und ließ Jürgen Barth zwei Runden um die Strecke schleichen, um dem Reglement zu genügen und den Sieg nach Hause zu fahren. Im Jahr darauf gelang Renault die Revanche.

Mit dem Le-Mans-Sieger 1977 haben sich schon einige Modellhersteller befasst: Solido produzierte ein Diecastmodell, das damals optimal gelang. Später kamen noch Fertigmodelle von Minichamps, Trofeu und IXO auf den Markt, Jetzt hat Spark für Porsche seine Nachbildung dieses Siegerwagens präsentiert, die im Shop für günstige 49,- Euro erstanden werden kann. Insgesamt kann man mit dem 936 sehr zufrieden sein, die Grundform ist gut getroffen, die Beklebung sauber aufgebracht, lediglich die schräg verlaufende Trägerfolie auf der Fronthaube stört die Optik geringfügig. Schön die Scheinwerfer und ihre Abdeckungen, die abgeklebten Türfugen, die durch Druck auf Transparentteil dargestellten Gitter über den Belüftungsöffnungen auf der Motorhaube und die Nachbildung der Technik unter dem Wagenheck. Die Rückspiegel dürften etwas schräger stehen und die waagrechten Bleche in der Ansaughutze sollten weiter oben positioniert sein, wenn man mit Originalfotos vergleicht. Zwei Details bleiben offen: Man findet Fotos mit weißen und schwarzen hinteren Felgenabdeckungen, oder ist das Bremsstaub? Der wäre ja dann vorne logischer. Und die Darstellung der rechten Startnummer, die im Original wohl auf reflektierendem Untergrund platziert ist. Das wirkt auf Fotos kräftiger als die leicht gelbliche Darstellung beim Modell.

Auf jeden Fall kann man dank der Zusammenarbeit von Spark und Porsche eine qualitativ hochwertige Kollektion der Zuffenhausener Le-Mans-Sieger in die Vitrine stellen oder noch vorhandene Lücken schließen.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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