Freitag, 2. November 2012

Dasselbe in Grün: Ford Focus RS von Minichamps, 1:18

Jetzt hat Minichamps auch bei uns den „normalen“ Focus RS in den Handel gebracht. In Großbritannien war das Modell bereits vorher verkauft worden und mancher deutsche Sammler oder Focus RS Fan hatte sich das Modell bereits aus dem Königreich besorgt, wo Ford im Allgemeinen und der Focus im Besonderen sich traditionell der größeren Beliebtheit erfreut. Top Gear hatte dort den 305 PS starken RS mit der gleichen Begeisterung getestet wie einen Lamborghini. Ford hatte aus dem beliebten Family Car (so heißt die Fahrzeugkategorie in Großbritannien) 2009 eine optisch wie leistungstechnisch konkurrenzfähige Rennsemmel mit 305 PS gemacht, die in etwa 6 Sekunden auf Hundert und weiter bis auf über 260 Sachen kommt, ohne das ohnehin in der Golf-Klasse großzügige Raumangebot einzubüßen. Aber nicht nur die protzig ausgestellten Radhäuser und Spoiler sorgen für einen ganz anderen Auftritt, sondern auch die einzig für den RS verfügbare Außenfarbe Ultimate Green.

Diese Metallic-Lackierung hat Minichamps am Modell hervorragend nachgebildet. Auch Farbunterschiede zwischen Türen und restlicher Karosserie, von der in manchen Foren berichtet wird, sehe ich an meinem Modell nicht. In der grünen Version kommen natürlich auch schwarze Bauteile als Akzente besser heraus als beim schwarzen RS 500. Dass der Tankdeckel sich öffnen lässt, wird niemand in dieser Preislage verlangen, aber bei der grünen Lackierung wird noch deutlicher als bei kaschierendem Schwarz, dass die Vertiefung um den angedeuteten Tankdeckel auch die Illusion eines zu öffnenden Bauteils kaum aufkommen lässt. Ansonsten gilt natürlich für dieses RS-Modell alles, was ich schon zum RS 500 Modell geschrieben habe, so dass ich dies hier nicht wiederholen muss. Stattdessen können wir uns die Unterschiede genauer ansehen.

Beim RS 500 war der Focus Schriftzug am Heck nachgebildet worden, obwohl es diesen beim Original nicht gibt. Beim grünen RS ist dieser Schriftzug im Faltprospekt von Ford zwar auch nicht abgebildet, das Entfallen des Schriftzugs ist aber nur eine Option und man sieht durchaus einige RS, die den Schriftzug haben. Minichamps hätte hier also den Schriftzug eher anbringen können, lässt ihn aber entfallen. Kein Fehler, aber im Vergleich zum RS 500 merkwürdig.

Im Motorraum ist alles wie gehabt, nur der Schriftzug „RS 500“ entfällt natürlich. Leider war man da im Innenraum weniger sorgfältig. Unübersehbar prangt auf der Mittelkonsole die Limitierungsplakette der RS 500 – Modelle. Ansonsten entsprechen dieselben schwarzen Sitze wie im Modell des Limitierten beim normalen RS weit eher dem Vorbild. Dass die giftgrün lackierte Rennsemmel auch ganz gern mit grünen Sitzwangen daherkommt, muss man nicht nachbilden. Minichamps lässt nun einmal dieses Modell als Massenware vom Fließband rollen, unterscheidet die 6 Modellvarianten einzig durch ihre Außenlackierung und verpasst allen denselben Innenraum. Da bekommt eben der RS 500 schwarze statt rote Sitze und der normale RS die Limitierungsplakette verpasst. Schade!

All das trübt (auch angesichts der Preise) zwar die Freude an den Modellen, kaum ein Focus Fan wird sich aber wahrscheinlich wünschen, Minichamps hätte nur eine Variante produziert, diese aber dafür akkurat. Es gibt genügend Liebhaber des Originalfahrzeugs, die rosarot großzügig über Mängel hinwegsehen und sich beide der bisherigen Versionen hinstellen. Damit ist aber die Ford-Vitrine auch hinreichend RS-focussiert. Die Sonderlackierungsvarianten brauche ich jedenfalls dann nicht mehr.

Text & Fotos: Karsten Weiß

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