Mittwoch, 1. Juni 2011

Blitz mit Problemen - Opel Ascona 400 "Rallye Monte Carlo 1980" von Sunstar, 1:18

Kaum ein Modellauto hat in den letzten Wochen für derart viele Diskussionen gesorgt, wie Sunstars Modell des Opel Ascona 400. Opel-Fans und Rallyeenthusiasten haben gleichermaßen auf dieses Modell gewartet und dann gab es nach Auftauchen der ersten Modellbilder die große Ernüchterung. Kann es wirklich sein, dass Sunstar, entgegen sonstiger Gewohnheiten, die Form des schnellen Rüsselsheimers im Dachbereich völlig versemmelt hat? Die Meinungen sind gespalten, daher hier nun unser unmaßgeblicher Beitrag zur großen Ascona-Debatte.

Der Ascona 400 ist in vielerlei Hinsicht ein bedeutendes Rallyeauto. Walter Röhrl gewann mit ihm 1982 die Rallye-Weltmeisterschaft, gegen die Konkurrenz der angeblich unbesiegbaren Audi Quattro. Er war das letzte konventionell angetriebene Auto, das einen solchen Titel einfahren konnte und ermöglichte Opel den größten Erfolg der firmeneigenen Motorsportkarriere. Als erstes Modell der Sunstar-Ascona-Riege hat man den Wagen von Jochi Kleint / Gunter Wanger aus der Rallye Monte Carlo 1980 gebracht, der am Ende den achten Platz belegen sollte - eine große Enttäuschung für den damaligen amtierenden Rallye-Europameister. Sunstar hat dem Ascona deshalb auch die weniger breiten Reifen für den Einsatz auf der "Monte" verpasst, die in den breiten Kotflügeln allerdings ein wenig verloren wirken.

Aber wie ist es denn nun mit der Form? Eigentlich darf es da gar keine Debatte geben, die Form des Sunstar-Ascona stimmt nicht. Die A-Säulen sind zu stark geneigt, das Dach weist ein "Gefälle" zur Front hin auf, die es beim Vorbild nicht gibt. Zudem wirkt das Dach aus manchen Perspektiven auch noch zu flach. Allerdings muss auch gesagt werden, dass dieser Fehler weniger stark auffällt, wenn man das Modell tatsächlich vor sich stehen hat - ein merkwürdiger Effekt. Aber, zweifellos hat Sunstar die Form nicht korrekt getroffen.

Sehr gelungen fällt allerdings die Detailierung des Modelles aus. Der Innenraum überzeugt mit umfangreich wiedergegebenem Armaturenbrett mit sämtlichen Instrumenten und natürlich auch den Zeitmessern für den Beifahrer. Die Schalensitze sehen sehr gut aus, die Sicherheitsgurte könnten feiner sein. Auch unter der Motorhaube bietet Sunstar viele Details, der Vierzylinder ist verkabelt (wenn auch ein wenig dick) und alle Aggregate sind vorhanden und farblich korrekt wiedergegeben. Im Heck finden wir die Tankanlage samt Sicherheitstank und das Reserverad, auch hier ist alles farblich korrekt gestaltet und gut detailiert.

Außen gefallen die filigranen geätzten Gitter für Kühlergrill und Lufteinlass im Frontspoiler, die auch in der Motorhaube zu finden sind. Die große Scheinwerferbatterie kann ebenso überzeugen. Leider macht sich aber auch an vielen Stellen eine schlampige Verarbeitung bemerkbar, so sind bei unserem Muster die Blinker an den Frontscheinwerfern unsauber abgesetzt. Manche Decals haben kleine Beschädigungen und der Lack hat an einigen Stellen Staubeinschlüsse. Sehr unerfreulich!

Insgesamt hinterläßt der Ascona beim Rezensenten einen eher negativen Eindruck. Viele Details sind schön gelöst, der Innenraum ist top und auch die Motortechnik weiß zu gefallen, aber diesen schönen Elementen stehen die schwache Verarbeitung und besonders die nicht korrekte Form gegenüber. Ich würde jedem interessierten Sammler empfehlen, sich das Modell einfach einmal "in Echt" anzuschauen und selber zu sehen, inwiefern ihn die angesprochenen Schwächen stören. In 1:18 gibt es keine Alternative und vermutlich wird es auch keine geben - nur in 1:43 kann Schuco einen sehr schönen Ascona 400 bieten, bei dem die Form gelungen ist.

Wir danken das-modellauto.de herzlich für die Bereitstellung unseres Fotomusters!

Text und Fotos: Georg Hämel

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