Montag, 6. Dezember 2010

Offen gesagt: Bugatti Veyron Grand Sport von Minichamps, 1:18

Der Bugatti Veyron, jenes Extrem-Automobil aus dem Volkswagenkonzern, ist in der Modellszene seit Jahren ein großes Thema. Besonders AutoArt hat sich in dieser Hinsicht hervorgetan und bietet den 400 km/h-Boliden in mehreren Maßstäben in Top-Qualität an. Merkwürdig nur, dass man den offenen Veyron Grand Sport nicht ins Programm nahm - aber inzwischen wissen wir, warum: Minichamps hat sich die Rechte, den Grand Sport in 1:43 und 1:18 modellieren zu dürfen, exklusiv gesichert. In beiden Baugrößen war der Über-Sportwagen inzwischen im Handel - und direkt in seiner ersten Farbversion ausverkauft. Jetzt ist er in einer neuen Farbvariation im Maßstab 1:18 wieder neu in den Handel gekommen und es ist sicher reiner Zufall, dass man die Farben des Herbstmeisters der Bundesliga gewählt hat: schwarz/gelb. Reicht es auch für das Minichamps-Modell zu einer Spitzenposition?

Die Messlatte liegt dabei äußerst hoch, denn das AutoArt-Modell des Coupés (hier unsere Besprechung) bietet für nur wenig mehr Geld hervorragende Qualität mit vielen faszinierenden Details. Das Minichamps-Modell kann auf den ersten Blick ganz gut mithalten, die Form des Veyron hat man gekonnt gelesen. Die Lackierung ist superb, die Spaltmaße der öffnenden Teile ausreichend gut, wenn auch nicht ganz zu perfekt, wie bei der Konkurrenz. Die gewaltigen Felgen wirken zwar etwas "bling-bling"-mäßig, sind aber durchaus vorbildgerecht, wie auch die monströsen Bremsen dahinter. Erfreulich ist, dass man bei Minichamps alle Unterschiede zwischen Coupé und offenem Grand Sport korrekt umgesetzt hat, so gibt es beispielsweise andere Frontscheinwerfer.

Das Interieur im Pseudo-Art-Deco-Stil bildet Minichamps gut nach, allerdings fällt im Vergleich zur Konkurrenz auf, dass es durchaus auch noch feiner und realistischer geht. Immerhin hat man die Mittelkonsole gegenüber der Erstauflage deutlich verbessert, jetzt bildet man die Optik gebürsteten Metalls durch Drucke ordentlich nach. Instrumente, Bedienelemente etc. werden durch Decals und Drucke präzise dargestellt - aber auch das sieht bei AutoArt noch einen Tick besser aus. Hinter dem Cockpit finden wir dann den Sechzehnzylinder, der sich ja auch beim Vorbild dem Blick des Publikums weitgehend entzieht. Trotzdem hat sich Minichamps die Sache hier sehr einfach gemacht. Nur das Nötigste ist zu sehen, die einzelnen Elemente werden durch Schablonenlackierungen (die nicht hundertprozentig sauber sitzen) und Drucke nachgebildet, wo bei AutoArt geätzte Gitter sitzen. Bei der Konkurrenz lässt sich auch noch ein Teil der Motorabdeckung abnehmen, da kann Minichamps nicht mithalten.

Apropos Gitter: Diese sind rundum aus strukturierten Kunststoffteilen nachgebildet, durchbrochenes, filigranes Material wie bei der Konkurrenz sucht man vergeblich. Dazu kommt auch noch der simpel silbern lackierte Rahmen des Frontgrilles, bei dem man noch nicht einmal versucht, die Metalloptik des Vorbildes zu treffen. Am Heck wird es dann endgültig sehr unschön. Der Heckflügel lässt sich zwar ausfahren und auch als Luftbremse anstellen, aber die grob detailierte silberne Schale darunter sowie das Fehlen des unteren Flügelelementes sind dann endgültig eines Modelles für 150 EUR unwürdig! Da hilft auch das beiliegende, perfekt sitzende Hardtop nicht mehr, es bleibt der Eindruck, dass bei diesem Modell deutlich mehr möglich gewesen wäre - und für den stolzen Preis auch erwartet werden darf!

Unser Fotomuster wurde uns freundlicherweise von Menzels Lokschuppen zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlichst für die Unterstützung!

Text und Fotos: Georg Hämel

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