Montag, 9. August 2010

Gran Turismo Leichtbau : Der Lotus Evora von Spark, 1:43

Neben faszinierenden Vertretern aus dem historischen und zeitgenössischen Motorsport hat man im Hause Spark auch immer ein Herz für aktuelle Straßensportwagen abseits des deutschen oder italienischen Mainstreams. In diese Linie passt der neue Lotus Evora ganz hervorragend und es ist erfreulich, dass der leichtgewichtige 2+2 aus Hethel nun die Modellszene in 1:43 bereichert.

Lotus präsentierte den Evora erstmals auf der British Motor Show 2008. Insbesondere auf der Insel wurde der Neuling heiß erwartet, stellte er doch den ersten komplett neuen Lotus, seit der 1995 vorgestellten Elise, dar. Der Evora soll als 2+2-Sitzer eine größere und komfortablere Alternative zu den eher kompromisslos ausgelegten Fahrzeugen der Elise-Familie bieten. Auch wird der firmentypische Leichtbau beim Evora nicht ganz so weit getrieben, wie bei den kleineren Lotus-Modellen. Auch wenn die beiden Notsitze im "Fond" wohl nur Kindern oder relativ kleingewachsenen (oder sehr schmerzfreien) Erwachsenen zugemutet werden können, so ist der Evora dennoch derzeit der einzige Mittelmotor-2+2-Sitzer auf dem Markt.

Das Echo der britischen Presse auf den Evora fiel euphorisch aus. Auch wenn die Ausstattung und Verarbeitung teilweise bemängelt wurden, pries man den Neuen aus Hethel in Norfolk für sein fantastisches Handling und die hervorragenden Fahrleistungen. "Autocar" verlieh ihm den Titel "Best Driver's Car 2009", die Kollegen von "Car" feierten ihn als "Performance Car of the year 2009" und auch die Sportwagenexperten der Zeitschrift "evo" ernannten ihn zum besten Auto des Jahres 2009 - trotz üppigen Preises und so mancher Bedienungsmängel.

Weniger Lob erhielt die Karosserie aus der Feder von Lotus-Chefdesigner Russell Carr und wenngleich der Evora vielleicht keine klassische Schönheit sein mag, so ist er doch auf jeden Fall in einem positiven Sinne einzigartig und klar als Lotus identifizierbar. Neben den Fahrzeugen der Elise-Familie wirkt er eleganter, vielleicht auch etwas skulpturhaft und Elemente wie die Frontpartie oder die scheinbar schwerelose Dachpartie finde ich äußerst gelungen. Schön, dass das Spark-Modell auch diese Feinheiten exakt umsetzt - wie auch die gesamte Form des Evora, die sicher nicht leicht zu treffen ist.

Einmal mehr überzeugt Spark mit exakt passenden Scheiben und deren Rahmen, mit schönen Leuchtenimitationen und filigranen Felgen. Der Innenraum ist dank heller Farben gut einzusehen und wirkt sehr vorbildnah, besonders die Ausführung des Armaturenbrettes und der Sitze weiß zu gefallen. Daneben ist die Andeutung des von Toyota zugekauften V6-Triebwerkes ein wenig grob ausgefallen, allerdings bietet auch das Vorbild in diesem Bereich nicht gerade viele Details. Überzeugend hingegen die feinen Gitter rundum und das sehr gute Lackfinish. Einzig die Passung des Heckspoilers konnte an meinem Muster nicht so ganz überzeugen, aber vielleicht ist das Modell da dem Vorbild nicht unähnlich. Beide sind sehr, sehr gut, aber eben nicht perfekt. Aber liegt nicht gerade darin der Reiz dieses rasanten Briten?

Text und Fotos: Georg Hämel

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