Sonntag, 8. August 2010

Spark erfreut den Rennwagensammler: BMW 3.0 CSL, Lola T333 und Lancia LC1 gehören zu den letzten Neuheiten in 1:43

Die Neuheitenauslieferungen von Spark erfolgen inzwischen im ziemlich sicheren und knappen Turnus von 1-2 Wochen, was einerseits sehr erfreulich ist, andererseits für die finanzielle Belastung des Sammlers schon eine Herausforderung darstellt, vor allem, wenn die Interessen vielschichtig sind! Bei den attraktivsten Varianten sollte man aber sofort zuschlagen, oft verschwinden sie innerhalb kürzester Zeit aus dem Angebot! Aus den letzten Lieferungen greifen wir exemplarisch drei sehr interessante Modelle heraus:


BMW 3.0 CSL Le Mans 1973 No. 58

Mit dem Wegfall der Sportwagen bis 5000 ccm ab 1972 lichtete sich das Feld möglicher Teilnehmer am 24-Stunden-Rennen von Le Mans, so dass man auf die Idee kam, große Tourenwagen zuzulassen. Im ersten Jahr erschienen vier Ford Capri, einer wurde 10. und gewann die Klasse, sowie ein einsamer Schnitzer-BMW. Im nächsten Jahr kamen die Bayern mit zwei Werkswagen zur gelungenen Revanche gegen drei Capri, der private 3.0 CSL vom Wicky Racing Team mit Camel-Werbung und den Fahrern Brun/Köcher/Aeschlimann fiel allerdings bereits in der zweiten Stunde mit Motorschaden aus. Der Schweizer Walter Brun wurde ja später noch als Fahrer, Teamchef und Lebemann durch seine Teams Brun Racing (Gr. C) und Eurobrun (Formel 1) bekannt, leider gab es auch den tragischen Unfall der deutschen Formel-1-Hoffnung Stefan Bellof mit einem Brun-Porsche in Spa. Die großen BMW-Coupés blieben der Sarthe noch bis 1977 treu, als dem Team Luigi Racing ein 8. Platz gesamt gelang.

Schon in der Verpackung sieht der BMW spektakulär aus. Die silberne Lackierung mit den orangeroten Absetzungen ist sauber ausgeführt. Alle Beschriftungen sitzen am richtigen Platz, der Clou sind die unter dem Vitrinenboden verborgenen Camel Filter-Schriftzüge. Aber wo werden sie platziert? Wir fanden im Archiv lediglich das Foto im großen Le Mans-Buch von links. Eine Anfrage bei Spark war hilfreich; nach kurzer Zeit erhielten wir eine Mail mit zwei s/w-Fotos von Front und Heck des Autos. Der Vergleich zeigte auch einen kleinen Fehler beim Modell, der rechte Tankverschluss ist zu weit links angeordnet. Ansonsten sind Formtreue und Detailverliebtheit des Spark-Coupés beeindruckend. Feinste Ätzteile, klare Verglasung mit Chromrahmen, tolle Felgen, Rennnummernbeleuchtungen, BMW-Logos, betrachten Sie die Fotos! Die spezielle Form des Spoilers und der Kotflügelverbreiterungen ist akribisch nachgebildet. Die zeitgemäß seriennahe und schwarze Innenausstattung ist komplett, und am Wagenboden sind die wichtigsten Teile modelliert und ein Rennauspuff angesetzt. Ein absolut gelungenes Modell, das in Bezug auf die bereits produzierten und noch erscheinenden Varianten Suchtgefahr auslöst.


Lola T 333 Can Am 1977 Patrick Tambay

Für Puristen endet die glorreiche Zeit der echten Can Am-Rennen natürlich 1974 mit dem Gesamtsieg von Jackie Oliver auf dem Shadow. In den USA versuchte man ab 1977 mit karossierten Formel 5000-Monoposti eine neue Can Am ins Leben zu rufen. Die ersten Jahre war das Team von Carl Haas und Jim Hall mit dem Lola T 333 und Fahrern wie Tambay, Jones und Ickx ohne echte Konkurrenz, und bis in die Mitte der achtziger Jahre verkam das Championat zu einer kleinen nationalen Serie. Dennoch gab es auch einige spektakuläre Fahrzeuge, allen voran eben den genannten Lola oder den Schkee und den Frisbee. Für den Freund ausgefallener Rennautos sind diese Modelle durchaus von Reiz, auch wenn sie natürlich mit den echten „Big Bangers“ nicht mithalten können.

Der Lola T 333 vom Team Carl Haas hatte immer ein ausgezeichnetes Finish, was beim Spark-Modell deutlich wird. Die attraktive Lackierung in den Farben des Hauptsponsors First National City Bank ist hochglänzend und kantenscharf aufgetragen, die relativ wenigen Aufkleber sitzen am richtigen Platz. Am Heck sieht man etwas Technik, sehr feine Auspuffhalterungen und Flügelstreben, Schnelltankverschlüsse und Spiegel sind einzeln montiert, Armaturen, Lenkrad, Schaltknüppel und schöne Gurte komplettieren das Cockpit. Felgen und Reifen sind tadellos. Die kuriose Form in Gestalt eines Einsitzers mit übergestülpter Sportwagenkarosse hat einen Platz in der Vitrine verdient, noch dazu, wenn die Miniatur so überzeugend ist.


Lancia LC 1 Le Mans 1982

Das neue Gruppe-C-Reglement galt ab 1982, aber in der Übergangszeit durften auch noch die alten Gr. 5- und Gr. 6-Renner starten. Da Lancia mit seinem neuen Auto für die Gruppe C noch im Hintertreffen war, erkannte Teamchef Cesare Fiorio eine interessante Lücke im Regelwerk, die dazu führte, dass man bei Dallara einen neuen Gr.6-Spider um das vorhandene 1425 ccm-Turbo-Triebwerk des Montecarlo bauen ließ. Auch wenn man keine Punkte für den Markentitel erringen konnte, war der Anreiz von Gesamtsiegen und des Fahrertitels groß genug, um dieses Projekt durchzuziehen. Leider waren die Lancias nicht sehr zuverlässig, von 17 Startern in 8 Rennen sahen nur 7 das Ziel. Zumindest konnte man die Rennen von Silverstone, Mugello und die 1000 km am Nürburgring für sich entscheiden, der Fahrertitel ging jedoch ganz knapp an Jacky Ickx auf Porsche 956 und Le Mans wurde ein Desaster für die Turiner. Nr. 51 mit Stommelen/Fabi/Alboreto mit Motorschaden in der 9. Stunde und Nr. 50 mit Patrese/Ghinzani/Heyer mit Elektrikdefekt in der 17. Stunde verabschiedeten sich vorzeitig, während die Werksporsche das Siegerpodest exklusiv für sich hatten. Ab 1983 konkurrierte Lancia dann mit dem LC 2, einem echten Gruppe C-Renner, der aber auch nicht die großen Erfolge errang.

Auch mit dem Lancia LC 1 ist Spark ein hervorragendes Modell gelungen. Form und Proportionen sind stimmig, Lackierung und Beklebung vorbildgerecht. Die Tabaklogos finden sich wieder unter der Bodenplatte, die Platzierung ist übersichtlich. Die wegen des Ground effects notwendigen Schürzen sind einzeln eingesetzt, ebenso viele andere Details wie Nummernbeleuchtungen, Lüftungsgitter, Abschleppösen usw. Gut zu sehen auch die aufgenieteten Kotflügelteile mit den Scheinwerfern, die extra für Le Mans montiert wurden. Ein fein ausgeführtes Cockpit und eine Teilnachbildung des Triebwerks unter dem Heck vervollständigen die Miniatur.

Rundum zufrieden mit diesen Modellen freuen wir uns immer auf Neuheiten aus dem Hause Spark. Besonderes Lob gilt der Praxis, die Tabakdecals mitzuliefern, das ist ein großer Vorteil gegenüber anderen Anbietern. Bei manchen Modellen wäre es wünschenswert, gleich eine Anleitung zur Beklebung beizulegen, um Fehler zu vermeiden.

Vielen Dank an Alexander Schakow von Supercars für die Unterstützung, bei ihm findet man auch immer eine gute Auswahl dieser Modelle.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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