Samstag, 19. Juni 2010

Das Warten hat ein Ende! Ford P68 Prototyp 1968 von Minichamps in 1:43

Im Hauptkatalog 2005 kündigte Minichamps einen der schönsten Rennsportwagen der 60er als Modell an, in diesem Jahr kann man ihn endlich kaufen, den Ford P68 3 Litre Prototyp von 1968. Nachdem Ford USA sich nach der Hubraumbeschränkung auf 3000 ccm und zwei ersehnten Siegen in Le Mans von den Langstreckenrennen verabschiedete, blieben nur die GT 40 von John Wyer und einigen Privatteams am Start. Das englische Team Alan Mann Racing, bekannt auch durch Tourenwageneinsätze mit Cortinas und Escorts, ließ sich mit Unterstützung durch Ford GB von dem bekannten Rennwagendesigner Len Bailey rund um den Cosworth-3-Liter-V8 ein wunderschönes Coupé bauen. Leider war der P68 mindestens genauso erfolglos wie elegant. Beim BOAC 500 ging man in Führung, schied aber dann aus. Zum 1000-km-Rennen am Nürburgring erschienen zwei Coupés, mit einem hatte Chris Irwin einen schrecklichen Trainingsunfall, der ihn fast das Leben kostete und seine Karriere beendete. Der zweite Wagen war im Training fünftschnellster, aber leider musste er bereits am Beginn einen Boxenstop einlegen, weil die falsch montierten Bremsklötze verloren gingen! Die sehr aerodynamische Form brachte extrem geringe Abtriebswerte, was die Straßenlage des P68 abenteuerlich werden ließ. 1969 montierte man einen riesigen Flügel (das Modell erscheint auch noch bei Minichamps) und baute einen Spider mit zwei Flügeln über Vorder- und Hinterachse, aber das Projekt wurde nicht mehr weiterverfolgt.

Wie wir wissen, ist der P68 eines der Lieblingsprojekte von Axel Sperling, einem der Männer der ersten Stunde bei Minichamps, und soviel kann man sagen, er hat alle Register seines Könnens gezogen. Die extrem flache Silhouette mit den harmonischen Rundungen ist perfekt nachgebildet, das Auto sitzt satt auf den breiten Rädern, die Verglasung ist bündig eingesetzt. Die Lackierung ist einwandfrei,der goldene Streifen wirkt etwas dunkler als auf Fotos, das mag aber an der Wiedergabe des Metallic-Farbtons liegen. Im Übergang vom Dach zur Windschutzscheibe gibt es beim Fotomuster kleine Ungenauigkeiten. Die Scheinwerfer mit ihren Verkleidungen sind hervorragend, die wenigen Anbauteile wie Tankdeckel und Auspuff sind gut, lediglich für den Scheibenwischer würde ich mir in dieser Preisklasse eine filigranere Lösung wünschen. Das Cockpit ist komplett ausgestattet, Gurte und Feuerlöscher sind gut durch die große Windschutzscheibe zu sehen. Die Beklebung sieht gut aus und entspricht dem Vorbild, lediglich links hinten ist ein Castrol-Kleber aufgebracht, den ich auf einem zeitgenössischen Foto in Paul Parkers „Sportscar Racing in Camera 1960-1969“ nicht finden kann. Dort sieht man auch, dass das P auf weißem Grund etwas höher platziert sein müsste. Aber das sind Kleinigkeiten, die man nicht überbewerten sollte, da Rennautos während eines Rennwochenendes durchaus öfters geändert oder umgebaut wurden. In der Auto Motor und Sport von 1968 ist der P68 mit der Nummer 7 mit einem Außenspiegel auf der rechten Seite abgebildet, während das Foto im Parker-Buch genauso wie das Minichamps-Modell einen auf dem Dach platzierten Spiegel zeigt. . . . .

Als Fazit wäre zu sagen, dass das Warten sich wirklich gelohnt hat, der Ford P68 gehört sicherlich zu den Top-Neuheiten dieses Jahres und zeichnet zusammen mit dem Porsche 907 von Schuco die Entwicklung im Jahre 1968 auf.

Wir danken Alexander Schakow von Supercars in München für unser Fotomodell.

Text und Fotos: Rudi Seidel

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