Montag, 10. Mai 2010

Kindheitstraum - Alfa Romeo Montreal von AutoArt, 1:18

Er war für mich von Kindesbeinen an ein ganz besonderes Auto. Eines der ersten Modellautos im Besitz des kleinen Georg in einem größeren Maßstab als der üblichen Siku/Matchbox-Größe war ein metallic-grüner Sportwagen von Polistil aus Italien. Dieses flache Ding hatte es mir angetan, die Linie mit dem komischen Lüftungsschlitzen an der Seite, die halb geschlossenen Scheinwerfer mit ihrem schläfrigen oder vielleicht auch lauernden Blick, das Heck mit seiner messerscharfen Abrisskante - der grüne Alfa Romeo Montreal war eines der Lieblingsstücke in meiner wilden Auto-Ansammlung.

An dieser Faszination hat sich bis heute nichts geändert. Nein, der schönste Alfa Romeo aller Zeiten ist Marcello Gandinis bei Bertone entworfener Montreal sicher nicht, aber zweifellos hat der Sportler, dessen erste Studien auf der Weltausstellung in Montreal 1967 ihre Premiere feierten, ein unverwechselbares und sehr individuelles Automobil. Die Studien fanden derartigen Anklang bei Alfa, dass man sich dazu entschloß, das Auto als Krönung der Modellpalette in Serie zu bringen. Als Triebwerk sollte es denn auch etwas ganz Besonderes sein, der im Rennsport erfolgreiche Tipo 33 lieferte die Basis des 200 PS starken V8-Motors - ein Novum in der Alfa Romeo-Modellgeschichte. Das Chassis hingegen war eine recht konventionelle Sache, es stammte aus dem damaligen Alfa Romeo Giulia GTV und verhinderte durch seine eher komfortable Auslegung echte Supersportwagen-Ambitionen des neuen Schönlings. Auf dem Genfer Salon des Jahres 1970 feierte die Serienversion des Montreal ihre Premiere (noch ein Grund für meine besondere Verbindung zu diesem Auto, wir haben dasselbe Baujahr) aber erst 1971 kamen die ersten Exemplare zur Auslieferung. Der recht hohe Preis und sein üppiger Benzinverbrauch waren leider zwei der wichtigsten Gründe, weshalb sich der Montreal nicht zum erhofften Erfolg entwickeln sollte. Dennoch wurde Gandinis Prachtstück bis 1977 in über 3.900 Exemplaren gebaut, von denen ein Großteil dank hervorragender Rostvorsorge seitens des Herstellers auch heute noch existiert und teilweise im harten Alltagseinsatz steht.

Modelle des Montreal sind keine Seltenheit, sie reichen von Sikus Interpretation des schicken Italieners bis hin zu Kleinserienpretiosen von BBR, nur in 1:18 traute sich bislang niemand an den starken Alfa mit der extravaganten Optik. Endlich wurde diese Lücke vor einigen Monaten von AutoArt geschlossen, als man den Montreal als hochdetailierte 1:18-Miniatur in den Handel brachte - zunächst in Rot. Jetzt hat man das Modell endlich auch in einer zeitgenössisch-peppigen Seventies-Farbe auf den Markt gebracht, der Montreal glänzt in schickem Orange und sieht gleich nochmal so gut aus. AutoArt hat sich für diese Variante exakt an jenem Montreal orientiert, der in den heiligen Hallen des Alfa Romeo-Werksmuseums in Arese steht, eben in Orange mit heller Innenausstattung.

Die Formen des Montreal hat AutoArt in absoluter Perfektion verkleinert, die Proportionen stimmen und wenn er Ihnen ein wenig hochbeinig erscheint: Stimmt, aber genau so sieht das Vorbild nunmal aus. Mein Polistil-Montreal hatte deutlich weniger Bodenfreiheit, aber das war eindeutig falsch. AutoArt hat hier alles richtig gemacht. Natürlich klappt alles auf, natürlich lassen sich auch die Scheinwerferabdeckungen korrekt nach unten versenken, natürlich sind alle Spaltmaße minimal. Innen trifft AutoArt die Polsterfarben perfekt und inszeniert das interessante Armaturenbrett und die merkwürdig verschachtelten Instrumente mit gewohnter Liebe zum Detail. Das Lenkrad ist filigran, alle Elemente sind sauber bedruckt und eingefärbt.

Mit derselben Liebe zum Detail widmet man sich auch dem V8 unter der Motorhaube, der sich unter einem voluminösen Luftsammler versteckt. Hier gefallen besonders die komplette Verkabelung (die allerdings ruhig etwas dünner ausfallen dürfte) und die sehr realistische Einfärbung aller Teile. Hinten lässt sich die Heckscheibe korrekt öffnen, darunter sorgt die ebenso korrekt wiedergegebene, bewegliche Abdeckung des kleinen Gepäckfaches für Freude.

Werfen wir noch kurz einen Blick auf die exzellenten Felgen, die gewohnt schönen Leuchteneinheiten, die perfekten Chromteile und die rundum makellose Verarbeitung. Eines der Traumautos meiner Kindheit wird mit einem herausragenden Modell gewürdigt, mille grazie AutoArt!

Unser Fotomuster wurde uns freundlicherweise von Menzels Lokschuppen zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlichst für die Unterstützung!

Text und Fotos: Georg Hämel

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