Montag, 22. Februar 2010

Offen und kantig - Mercedes E-Klasse Cabriolet von Norev, 1:18

Die CLK-Klasse ist Geschichte, der sportliche Mercedes zwischen C-Klasse und CL-Klasse heißt nun E-Klasse Coupé. Technisch basiert der neue Sternträger zwar gleichermaßen auf C- und E-Klasse, aber Mercedes hat mit dem Auto klare Oberklasseambitionen, das wird auch rein optisch klar. Die schlicht-elegante Linienführung (kritische Stimmen könnten auch von "langweilig" sprechen) weichen dem Kanten/Kurven-Wechselspiel der neuen E-Klasse samt messerscharf gezogenen Scheinwerfern und Hüftschwung an den Hinterrädern (kritische Stimmen sprechen allerdings auch von inkohärentem Überdesign). Dem E-Klasse Coupé stellt man nun das E-Klasse Cabriolet zur Seite, das durch den Verlust des Daches eine deutlich elegantere Optik zeigt, die durch die verchromte Einfassung des Innenraumes unterstrichen wird. Gänzlich gegen den Zeitgeist gönnt man dem Cabriolet auch ein Stoffdach traditioneller Machart, der offene Mercedes bleibt von einem allzu üppigen Hinterteil also verschont.

Die Markteinführung des neuen Mercedes nehmen die Schwaben zum Anlaß, um auch die passenden Modelle zu präsentieren. In 1:43 sorgt Schuco für die (gewohnt brilliante) Modellumsetzung, für den Maßstab 1:18 hat Norev den Zuschlag bekommen und - sowiel sei bereits vorweggenommen - sehr gute Arbeit abgeliefert. Zunächst einmal gefällt die offene E-Klasse durch präzise Proportionen und eine exakte Wiedergabe des Wechselspieles scharfer Kanten und sanfter Schwünge, die dem Vorbild zu seinem leicht gewöhnungsbedürftigen Erscheinungsbild verhelfen. Alle Türen und Hauben lassen sich öffnen, die Spaltmaße ringsum sind erfreulich gering - hier zeigt auch Norev Oberklasseambitionen.

Der Innenraum ist schön detailiert und kann besonders durch die sehr umfangreiche Bedruckung der Bedienelemente überzeugen, aber auch die realistische Einfärbung und die Kunststoffqualität machen einen sehr guten Eindruck. Unter der Motorhaube setzt sich dieser Eindruck fort, auch wenn Norev hier wenig mehr zu bieten hat, als eine bedruckte Plastikplatte - aber was sollen die Franzosen machen, wenn das Vorbild hier nicht mehr hergibt? Immerhin hat man sich sehr ausführlich allen sichtbaren Nebenaggregaten gewidmet und auch hier können Farbgebung und Verarbeitung überzeugen. Kritisch könnte man allenfalls die recht üppigen Scharniere ansprechen, die sich auch an der Kofferraumklappe finden lassen.

Gefallen können dann wieder die schön dargestellten Leuchten vorne und hinten, auch wenn man z.B. bei AutoArt an dieser Stelle deutlich mehr Tiefe findet. Weniger schön fallen die nicht durchbrochenen Kühlluftgitter an der Front aus, ein Problem, dass das Norev-Cabriolet mit den meisten anderen aktuellen 1:18-Benzen teilt. An der Stelle scheint der Rotstift der Mercedes-Produktmanager zu herrschen, immerhin ist der Stern im Grill sauber als Einzelteil nachgebildet. Die Felgen hat Norev gut getroffen, auch die Bremsennachbildungen dahinter können gefallen.

Wie schon gesagt, sehr gute Arbeit der Franzosen. Auch wenn man hier und da den Kostendruck aus Stuttgart spüren kann, hat Norev doch ein ordentliches und sehr gut verarbeitetes Modell vorgestellt, dem übrigens auch ein aufsteckbares geschlossenes Verdeck beiliegt.
Unser Fotomuster wurde uns freundlicherweise von Menzels Lokschuppen zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlichst für die Unterstützung!

Text und Fotos: Georg Hämel

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