Dienstag, 24. November 2009

Viermal automobiles Oberhaus - Bentley Continental GT Supersports, Aston Martin DBS, neuer BMW 7er und Mercedes SL AMG Black Series von Minichamps in 1:43

In den letzten Neuheitenlieferungen aus dem Hause Minichamps fanden sich zahlreiche brandneue Vertreter der automobilen "oberen Zehntausend", denen wir bei dieser Gelegenheit unser genaueres Augenmerk widmen wollen. Beginnen wollen wir mit dem

Bentley Continental GT Supersports

den es nach der ersten grauen Variante nun auch in sinistrem Schwarz gibt. Mit seinen dunklen Felgen wirkt das Modell des schnellsten Straßen-Bentley aller Zeiten noch einmal aggressiver, was zu den brachialen Fahrleistungen des 329 km/h schnellen Vorbildes natürlich perfekt passt. Das Interieur ist in edlem rotbraun/schwarzem Bicolor-Look gehalten. Wenn auch die fehlenden Seitenscheiben des Bentley zunächst etwas merkwürdig anmuten, sie helfen sehr, die ausgesprochen detailierte Nachbildung des Interieurs würdigen zu können. Alleine schon das Armaturenbrett ist ein wahres Kunstwerk aus Schablonenlackierungen, Tampondrucken und perfekt platzierten Decals.

Die Außendetailierung bewegt sich natürlich auch auf recht hohem Niveau, wenn auch das dicke Lackkleid manche Gravuren etwas weich erscheinen lässt. Die Kühlluftgitter an der Front sind als schwarze Kunststoffteile zwar gut ausgeführt, eine Darstellung durch Ätzteile wäre aber sicher filigraner gewesen - und dem vergleichsweise hohen Preis besser angemessen. Die Leuchtennachbildungen sind ohne Fehl und Tadel wie auch die sehr feinen Felgen samt Bremsanlagenimitationen. Unbefriedigend ist hier einzig die Verarbeitung der Scheinwerfergläser, die bei unserem Modell sehr unschön entgratet wurden. Das wird dem ansonsten guten Finish dieses Upperclass-Modelles nicht gerecht. Davon abgesehen ist der Bentley aber ein solides Minichamps-Modell mit einem wunderbaren Interieur, das natürlich in jeder Bentley-Sammlung seinen Platz finden sollte - oder auch bei Freunden britischer Sportwagen. Dort sollte sich auch der

Aston Martin DBS

finden lassen. Die ersten Versionen des Aston-Martin-Topmodelles gab es ja bereits in der James-Bond-Edition von Minichamps, nun ist der erste "normale" Straßen-DBS erschienen. Wobei. so ganz normal ist er eben auch nicht, denn das Modell erscheint in der Minichamps "Top Gear"-Edition, die verschiedene Sportwagen zum Vorbild hat, welche in der gleichnamigen britischen TV-Show vom anonymen "Top Gear"-Testfahrer The Stig um den Test-Rundkurs gejagt wurden. Der Aston Martin DBS schlug sich dabei recht wacker und landete vor Koenigsegg und Audi R8.

Minichamps präsentiert den DBS in sattem Schwarz, montiert statt der korrekten Kennzeichen aber leider nur "Top Gear"-Logos als Nummernschilder. Versöhnen kann da die liebevoll gestaltete Verpackung, in der auch eine sehr detailierte Figur von The Stig nicht fehlen darf. Der DBS selber glänzt mit makelloser Karosserielinie, filigranen Felgen und blitzsauberer Verarbeitung. Auch hier erleichtern geöffnet dargestellte Seitenscheiben den Blick ins bedruckte Interieur, das aber etwas weniger detailiert ausfällt, als beim Bentley. Dafür ist hier alles wunderbar entgratet und passt perfekt - wenn auch der DBS ebenfalls etwas dick lackiert ist. Schade ist allerdings, dass man bei Minichamps die Chromspange vergessen hat, die der DBS in 1:1 über den Rückleuchten trägt. Aber auch so ist der Aston Martin DBS eine erfreuliche Ergänzung der Aston-Martin-Palette in 1:43 und bereichert das Angebot nach Vorbildern aus der automobilen Oberklasse - wie auch der

BMW 7er

aus dem Hause Minichamps, der ja als Werbemodell für BMW schon länger bekannt ist. Nun ist also die erste Fachhandelsversion erschienen, wie Aston und Bentley in sattem Schwarz gehalten. Nach diesen beiden Spitzensportlern ist eine stattliche Limousine aber vielleicht auch eine erfreuliche Abwechslung? In jedem Fall hat Minichamps auch hier gute Arbeit geleistet. Die Linie des neuen Siebeners hat man mit der bekannten Präzision getroffen und so hält nun auch nach dem Design-Schock des Vorgängers die etwas konventionellere neue BMW-Linie Einzug in den Fachhandel. Im Modell lassen sich natürlich die Feinheiten des neuen Designkonzeptes aus der Feder von Adrian van Hoojdonk wunderbar entdecken, so z.B. die sich verschmälernde Heckpartie, die dem Auto in 1:1 ein überraschend kompaktes Erscheinungsbild gibt.

Auch in 1:43 fällt der neue Siebener deutlich harmonischer aus, als der Vorgänger. Die schwarze Farbe kaschiert sehr wirkungsvoll die leichten Spalten rund um die an sehr massiven Scharnieren öffnende Motorhaube, unter der sich eine bedruckte Motorenplatte verbirgt. Sehr schön auch hier die Scheinwerfer- und Rückleuchtennachbildungen - wobei angemerkt werden muss, dass Schuco bei den letzten BMW-Modellen die komplexe Grafik der neuen Rückleuchten besser im Griff hat und mehr Tiefe bietet. Dennoch: Sehr ordentliche Arbeit von Minichamps. Leider müssen auch bei diesem Modell leichte Abstriche in Sachen Verarbeitung gemacht werden, die Nieren sind nur unzureichend entgratet - das muss nicht sein.
Das ist dann aber auch der einzige Kritikpunkt an dieser rundum erfreulichen Miniatur des neuen großen Bayern. Nach der komfortablen Limousine gibt's zum Abschluß nun noch einen echten Kracher, denn der

Mercedes SL 65 AMG Black Series

ist sicher das brachialste Geschoss, dass der Stuttgarter Konzern in seinem breiten Portfolio zu bieten hat - und das alleine schon rein optisch! Sehr krawallig ist das Top-Modell der "Black Series" ausgefallen, weit entfernt von jeglichem dezenten Optik-Tuning zeigt der SL Black mit überbreiten Kotflügeln und riesigen Lufteinlässen an der Front ein Maß an visueller Aggression, das vielleicht schon ein bisschen zu viel des Guten ist. Andererseits ist es aber auch schön zu sehen, dass auch in unserer öko-beflissenen heutigen Autoszene auch bei einem Unternehmen wie Mercedes-Benz manchmal noch ein wenig Wahnsinn regieren darf. Um so schöner, dass Minichamps den SL Black Series in Modellform realisiert und schon kurz nach der Erstauslieferung an Mercedes anlässlich der IAA auch die erste Variante in grauem Metalliclack in den Fachhandel bringt.

Die aggressive Optik des Vorbildes adaptiert der Minichamps-SL hervorragend in 1:43. Besonders gefällt die tief kauernde "Straßenlage" des Modelles, die sehr realistisch wirkt. Die Felgen sind filigran und geben den Blick auf die Bremsennachbildungen frei. Die großen Lufteinlässe der Front sind mit nicht durchbrochenen Kunststoffgittern verschlossen, auch hier würde man sich den Einsatz filigran geätzten Bleches gut vorstellen können. Scheinwerfer und Rückleuchten sind sehr schön nachgebildet und alles ist hervorragend verarbeitet - keine Spur von Gußgraten. Der Innenraum ist schwer einsehbar, bietet aber zahlreiche farblich abgesetzte Details und durch Decals nachgebildete Instrumente. Ein hervorragendes Modell, einzig die schwarze Lackierung des Kühlergrilles ist bei manchen Exemplaren ein wenig unsauber ausgefallen, aber das ist wirklich nur ein minimaler Kritikpunkt.

Unsere Fotomuster wurde uns freundlicherweise von Menzels Lokschuppen zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlichst für die Unterstützung!

Text und Fotos: Georg Hämel

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