Dienstag, 16. Juni 2009

Goldener Geniestreich - Lamborghini Espada von AutoArt, 1:18

Nachdem man mit dem Miura die Welt der Supersportwagen aufgemischt und der 400 GT den Markt für luxuriöse Sportzweisitzer bereichert hatte, richtete Lamborghini seine Aufmerksamkeit auf die lukrative Nische der viersitzigen GT-Sportwagen. 1968 stellte man auf dem Genfer Salon den Espada vor, einen 2+2-Sitzer von großem Format mit Zwölfzylinder-Frontmotor und umfangreicher Ausstattung. Basierend auf dem Showcar Marzal und der Studie Pirana auf Jaguar-Basis hatte Bertones Marcello Gandini für den großen Lamborghini eine extravagante Karosserie geschaffen, die sich durch die extrem flache Linie und das fast waagerecht verlaufende Dach auszeichnete. Ob schön oder nicht ließ sich - wie meist bei Lamborghini - trefflich diskutieren, aber zweifellos war Gandini auch hier wieder ein unverwechselbares Design und ein echter Hingucker gelungen. Bis 1978 sollte der Espada im Lamborghini-Programm bleiben - natürlich immer wieder überarbeitet und verfeinert - und mit 1217 gebauten Exemplaren war er seinerzeit der erfolgreichste Sportwagen aus Sant' Agata Bolognese.

Lamborghini-Modelle erfreuen sich momentan im Maßstab 1:18 großer Beliebtheit und erfreulich ist, dass die Hersteller nun auch die Klassiker neben Miura und Countach mit gebührender Aufmerksamkeit bedenken. Der Espada von AutoArt ist an sich nicht wirklich neu, denn er ist bereits kurz nach der Spielwarenmesse in seiner ersten Farbversion (silber) im Fachhandel erschienen. Bislang stand uns leider noch kein Besprechungsmuster zur Verfügung, doch die neueste Farbvariante gibt uns nun die Gelegenheit, dieses herausragende Modell endlich auch auf auto & modell entsprechend zu würdigen. Nach einem eleganten Metallicblau ist das große Coupé nun in einem interessanten Goldton erschienen, der zumindestens meiner Meinung nach zur ausgefallenen Karosserieform geradezu perfekt passt. Die außergewöhnliche Linie wird so hervorragend betont und natürlich haben die AutoArt-Entwickler das Gandini-Design in Vollendung getroffen. Einmal mehr überzeugen auch die winzigen Spaltmaße, die die Öffnung der Türen ohne Hilfsmittel zu einem echten Härtetest für Fingernägel werden lassen.

Alle Türen und Hauben klappen auf - selbstverständlich in AutoArts "Signature"-Serie - und dahinter verbirgt sich ein Wust an Details. Nehmen wir alleine das Interieur mit dem aufwändig gestalteten Armaturenbrett in Holzoptik. Natürlich sind die Instrumente fein nachgebildet und alle Schalter nebst Drucken an ihrem Platz. Einmal mehr begeistert das Lenkrad mit den filigranen Metallspeichen und alle vier Sitze präsentieren sich gut konturiert im mit Teppichnachbildung ausgelegten Interieur. Vorbildgerecht lässt sich die Heckscheibe mit dem dünnen Rahmen öffnen und wird von kleinen Teleskopdämpfern offen gehalten. Der flache Kofferraum ist natürlich auch beflockt, nur das Loch für die fummeligen Sicherungsdrähte der Verpackung stört ein wenig das Bild.

Die gewaltige Fronthaube schwingt an filigranen Scharnieren nach oben und gibt dann den Blick auf die sehr aufwändig gestaltete Nachbildung des großen Zwölfzylinders frei, der das Vorbild auf bis zu 245 km/h beschleunigen konnte. Vorbildgerecht zurückhaltend eingefärbt finden sich hier alle Aggregate und eine umfangreiche Verkabelung der 329 PS starken Maschine. Auch hier fällt die hervorragende Verarbeitung aller Teile auf, die sich bei unserem Muster bei allen Elementen dieses Spitzenmodelles erkennen ließ. Beachten Sie die gewohnt hervorragenden Leuchten, die filigranen Metallsticker für die Schriftzüge und die feinen Gitter an allen Lufteinlässen. Auch die makellos verarbeiteten Chromteile sollten ebenso Erwähnung finden, wie der perfekte Auftrag des Lackes im ungewöhnlichen Farbton, der je nach Lichteinfall gelblich oder stärker golden leuchtet.

Wie schon oben erwähnt, ein herausragendes Modell. Nicht billig, aber viel besser geht es in dieser Klasse kaum noch. Meiner Meinung nach der bislang beste Lamborghini in 1:18.

Unser Fotomuster wurde uns freundlicherweise von Menzels Lokschuppen zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlichst für die Unterstützung!

Text und Fotos: Georg Hämel

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