Dienstag, 2. Juni 2009

Disco-Time - Land Rover Discovery 3 von AutoArt, 1:18

Das nennt man wohl "perfektes Timing"! Exakt zur Markteinführung der vierten Generation des Land Rover Discovery bringt AutoArt nun den Vorgänger im Maßstab 1:18 auf den Markt. Da rächt sich die lange Vorlaufzeit vieler Neuheiten dieses Herstellers. Ob die Nachfrage für dieses Modell eines nun abgelösten Vorbildes noch sonderlich hoch sein wird, erscheint zumindestens zweifelhaft. Schade eigentlich, denn sowohl Modell als auch Vorbild haben durchaus Einiges zu bieten.

Die erste Generation des Discovery wurde 1989 vorgestellt. Land Rover wollte mit diesem neu entwickelten Geländewagen die Lücke im hauseigenen Programm zwischen dem Gelände-Urgestein Defender und dem noblen Range Rover schließen und dies gelang auch recht erfolgreich. Die zweite Generation folgte 1998 und war laut Land Rover ein komplett neues Auto, auch wenn die optischen Unterschiede nur minimal ausfielen. Die dritte Generation des Discovery stellte Land Rover 2004 vor und nun war auch die Optik deutlich verändert worden.

Unter Leitung von Land-Rover-Chefdesigner Geoff Upex war ein Geländewagen mit erstaunlich schlichter Formensprache entstanden. Klare Linien und rechte Winkel erzeugten ein ganz neues Erscheinungsbild, das dennoch klar als Land Rover erkennbar war. Das bemerkenswert gelungene Design wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, doch für echte Begeisterung bei der Fachpresse sorgte das Gelände-Fahrverhalten des neuen Discovery, der dank des neuen "Terrain Response"-Systems auch mit extremen Geländebedingungen zurechtkam. Beeindruckend demonstriert wurde diese Neuheit im britischen TV-Automagazin "Top Gear" als Moderator Jeremy Clarkson den Discovery auf den höchsten Berg Schottlands steuerte - eine Leistung, die bis dahin noch keinem Auto gelungen war.

Modelle nach Land-Rover-Vorbild sind im AutoArt-Programm von Anfang an zu finden, war doch die zweite Generation des Range Rovers eines der ersten AutoArt-Modelle in 1:18 überhaupt. Als man nun vor einiger Zeit ankündigte, sich wieder Vorbildern des wohl besten Geländewagenherstellers der Welt zu widmen, da sorgte das nicht nur bei anglophilen Sammlern für Freude, denn in den letzten Jahren war man mit den teuren und recht unbefriedigend detailierten Ertl-1:18ern in Sachen "Land Rover" nicht gerade verwöhnt worden. Somit ist es erfreulich, dass man nach Auspacken der großen und überraschend gewichtigen Discovery-Miniatur bereits auf den ersten Blick die gewohnt hohe AutoArt-Qualität erkennen kann.

Das flächige und klare Design des Discovery 3 hat AutoArt exzellent umgesetzt. Besonders wichtig für ein vollkommenes Erscheinungsbild sind dabei die minimalen Spaltmaße der zu öffnenden Teile, diese sind derart winzig ausgefallen, dass die Öffnung der Türen ohne Hilfsmittel ein kniffliges Unterfangen wird. Die Außendetailierung ist superb mit Metallstickern für die Markenschriftzüge und Typenschilder, scharf gedruckten "Land Rover"-Logos und natürlich perfekt nachgebildeten Scheinwerfern und Heckleuchten. Die großen Felgen sehen sehr realistisch aus, dahinter lässt sich die Bremsanlage erkennen.

Alle Türen und Hauben lassen sich öffnen und das Interieur zeigt einmal mehr die großen Fähigkeiten der AutoArt-Entwickler in diesem Bereich, Sehr realistisch nachgebildete Oberflächen, winzige Aufdrucke auf Bedienhebeln und -knöpfen und Schablonenlackierungen für die farblich abgesetzten Kontrastflächen des Armaturenbrettes sorgen hier für Freude beim Betrachter. Natürlich sind die Sicherheitsgurte aus Stoff nachgebildet und tragen filigrane Schließzungen und natürlich ist der Boden mit Teppichimitat versehen. Angesichts des allgemein hohen Detailniveaus im Interieur fällt die recht lieblos gestaltete Pedalerie aber negativ auf.

Unter der vorderen Haube, die natürlich an filigranen Scherenscharnieren nach oben schwenkt und von funktionierenden Dämpfern oben gehalten wird, finden wir eine Nachbildung der Topmotorisierung des Disco, den 4,4 Liter großen V8 mit 300 PS (in 1:1, natürlich). Leider versteckt sich dieses Aggregat auch im Vorbild unter zahlreichen Abdeckungen und wirkt somit im Modell sehr simpel gestrickt. Immerhin hat man sich mit bedruckten und hervorgehobenen Nebenaggregaten und angedeuteter Verkabelung um eine anständige Detailierung bemüht, trotzdem ist der Motorraum kein Glanzstück des AutoArt-Discovery - was aber, wie gesagt, am Vorbild liegt. Hinten öffnet die Kofferraumklappe wie beim "großen" Discovery zweiteilig, der obere Teil schwenkt hoch, den unteren Teil kann man nach unten wegklappen. Der Kofferraum ist selbstverständlich auch mit Teppich ausgekleidet, die obere Klappe lässt sich auch leicht wieder schließen, beim unteren Teil ist Vorsicht geboten. Hier muss man mit etwas Fingerspitzengefühl vorgehen, um die Scharniere nicht zu beschädigen.

AutoArt hat mit dem Discovery, trotz der angesprochenen Terminproblematik, also ein ausgezeichnetes Modell in den Handel gebracht. Allerdings muss auch erwähnt werden, dass die Preisschraube für 1:18-Modelle der gehobenen Kategorie hier wieder einmal eine Drehung angezogen wurde, der Preis von knapp 130 EUR für dieses Modell erfordert vom Sammler Nehmerqualitäten, wie sie das Chassis des 1:1-Discovery in schwerem Gelände bieten kann.

Unser Fotomuster wurde uns freundlicherweise von Menzels Lokschuppen zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlichst für die Unterstützung!

Text und Fotos: Georg Hämel

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