Freitag, 20. Februar 2009

Neues aus den Niederlanden: Alvis und Saab von Neo Scale Models, 1:43

Einmal mehr beweist Neo Scale Models aus den Niederlanden ein Herz für die vergessenen Typen und Marken der Automobilwelt. Mit den Alvis Typen TD21 und TE21 wird ein Hersteller gewürdigt, der trotz seiner prachtvollen Automobile nur selten in Modellform zu finden ist und der Typ 99 von Saab ist zweifellos ein moderner Klassiker, aber dennoch als Modell meist übergangen.

Britische Oberklasse-Eleganz in Vollendung zeigte der ab 1958 gebaute Alvis TD21. Die Karosserie erinnert sowohl an italienischen Karosseriebauer-Chic als auch an die typisch-britischen Linien der zeitgenössischen Bentley-Modelle. Der mit einem Sechszylindermotor ausgestattete TD21 gehörte mit 166 km/h nicht zu den Supersportlern seiner Zeit, war aber auch konzeptionell eher als sanfter Gleiter ausgelegt. Er wurde 1963 durch den TE21 abgelöst, der äußerlich an den Doppelscheinwerfern zu erkennen ist, Die elegante Linie hatte man aber fast unverändert übernommen. Immerhin war der TE21 dank überarbeitetem Motor nun zu Spitzengeschwindigkeiten bis zu 180 km/h fähig. Als letzte Evolution der Baureihe folgte schon 1965 der TF21 bevor 1967 die PKW-Produktion bei Alvis komplett eingestellt wurde.

Die Baureihen TD und TE sind nun in den ersten Versionen bei Neo erhältlich. Die TD21-Reihe beginnt man mit dem Coupé während der TE21 zunächst als Cabriolet erscheint. Beide Modelle überzeugen zunächst durch die sehr klassischen Linien, die man bei Neo exakt getroffen hat. Der TD21 trägt vorne Einzelscheinwerfer mit etwas versetzt montierten Nebelleuchten, während der spätere TE21 die vorbildgerechten Doppelscheinwerfer zeigt, die Neo unter einem gemeinsamen Abdeckglas angebracht hat. Rundum wird der Sammler mit sauber montierten Ätzteilen, einem hervorragenden Lackfinish und ausgesprochen schönen Speichenfelgen verwöhnt (auch wenn der TE21 in 1:1 meist Scheibenräder trug). Das Interieur ist, wie immer bei Neo, auch nicht stiefmütterlich behandelt worden und überzeugt mit liebevoll nachgebildeten Instrumenten, Holznachbildung am Armaturenbrett und einem schönen Lenkrad samt geätzten Speichen. Zwei ausgesprochen gelungene Modelle, die den 1:43-Markt sinnvoll bereichern!

Dasselbe gilt, ich darf es vorweg nehmen, auch für die zweite Neo-Formneuheit, den Saab 99. Das Original wurde 1968 vorgestellt und sollte Saab im Bereich der Mittelklasse-Limousinen etablieren. Wegweisend war dabei besonders das Styling der schwedischen Limousine, das die Vorlage für alle weiteren Saab-Neuentwicklungen liefern sollte und selbst heute noch im aktuellen Programm der krisengeschüttelten Schweden in Ansätzen zu erkennen ist. Vom Start weg erwies sich der 99 als echter Hit und bis 1984 sollte der 99 im Programm bleiben, eine bemerkenswerte Karriere eines bemerkenswerten Autos.

Da man bei Neo die Geschichte der Firma Saab ja sehr ausführlich in Modellform aufarbeiten möchte, ist der Saab 99 natürlich ein Muss für die Niederländer. Man bringt sowohl die Urversion des 99 mit feinen Chromstoßstangen und dem vollverchromten Kühlergrill als auch die facegeliftete Variante mit den etwas unförmigen, aber zeittypischen aktiven Stoßstangen, die das elegante Erscheinungsbild des 99 nicht gerade verbesserten, aber dem Verkaufserfolg auch nicht schaden konnten. Für beide Modelle gilt, dass man auch bei dem Mittelklasse-Saab in Sachen Karosserieproportionen alles richtig gemacht hat. Das typische Design mit den filigranen Fenstersäulen, die den Look eines Flugzeugcockpits nachahmen, treffen die Niederländer ebenso, wie die einzigartig geschwungene Heckpartie samt schwierig nachzubildendem gekrümmtem Heckfenster. Natürlich sind die Scheibenrahmen rundum als präzise verarbeitete Ätzteile montiert und gefallen ebenso, wie die wunderbaren Leuchteinheiten an Front und Heck. Schöne Details innen und außen und ein einmal mehr makelloses Lackfinish runden zwei hervorragende Modelle gekonnt ab und machen die beiden Saab zu Pflichtkäufen für alle Freunde schwedischer Automobilkultur (und zu schönen Erinnerungsstücken an die Zeiten, in denen Saab noch mehr war als ein vom Untergang bedrohtes GM-Anhängsel).

Unsere Fotomuster wurden uns freundlicherweise von Menzels Lokschuppen zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlichst für die Unterstützung!

Text und Fotos: Georg Hämel

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