Samstag, 24. Januar 2009

Fast ein Ferrari - Der Dino 246 GT von Hot Wheels Elite, 1:18

"Fast ein Ferrari" - ein seltsames Kompliment für ein Auto, das doch eigentlich ein echter Ferrari war. Im Gedenken an Enzos jung verstorbenen Sohn hatte man die neuen kleinen Sportwagen auf den Namen "Dino" getauft und das aus reinen Marketinggründen. Seit Jahren schon plante man in Maranello ein kleineres, preisgünstiges Modell unterhalb der großen, edlen Zwölfzylindermodelle und 1968 war es endlich soweit. Aus der Feder von Großmeister Pininfarina stammte die hinreißende Linie des kleinen Coupés, das von einem V6-Mittelmotor befeuert wurde, dessen Grundzüge tatsächlich auf Pläne Dino Ferraris zurückgeführt werden konnten. Mittelmotorsportwagen waren damals noch sehr ungewöhnlich, doch Ferrari hatte durch die Rennsportwagen schon reichlich Erfahrung mit diesem Konzept, die dem hübschen kleinen Coupé zugute kommen sollte.

Zu Beginn erschien der Dino als 206 GT mit 180 PS und sorgte nicht nur für Begeisterung. Das Design wurde allgemein gelobt, doch die Motorleistung führte nicht zu den Fahrleistungen, die die Porsche-Konkurrenz zu bieten hatte. So wurde schon nach kurzer Zeit eine Modellpflege erforderlich und 1969 erschien der 246 GT mit einem 2,4 Liter großen V6 mit 195 PS, die nun für mehr Dampf sorgen sollten. An der schönen Linie hatte sich nichts geändert, aber die höhere Leistung machte den Dino nun zu einem großen Erfolg - er sollte für lange Zeit der meistproduzierte Wagen aus Maranello sein. Bis heute strahlt der Dino eine besondere Faszination aus und wird regelmäßig zu den schönsten und besten Ferrari aller Zeiten gezählt.

Modelle dieses kleinen Prachtstückes sind nicht gerade selten, in 1:43 führen zahlreiche Hersteller den Dino im Programm (mein Favorit ist das Kyosho-Modell) aber in 1:18 sieht es etwas düsterer aus. Anson hatte den Dino im Programm, aber Verarbeitung und Detailierung des Modelles wurden dem Vorbild nicht wirklich gerecht. Ferrari-Exklusivlizenzinhaber Mattel baute auf Basis der alten Anson-Form die offene GTS Targa-Variante als simpel ausgestattetes Modell - besser, als der Anson-Dino, aber nicht wirklich gut. Nun hat man den Dino massiv überarbeitet und eine Elite-Version auf die Räder gestellt. Kann der Mattel-Dino dem Original nun besser gerecht werden?

Das Wichtigste hat Mattel absolut auf den Punkt getroffen: Das Design des Dino ist wunderbar umgesetzt. Die filigranen Scheibenrahmen samt Dichtungsandeutungen können ebenso gefallen, wie die gelungenen Scheinwerfer- und Leuchtennachbildungen. Markenschriftzüge und Pininfarina-Logos wurden mit Metallstickern imitiert, das Lackfinish ist sehr gut. Soweit macht der Dino in 1:18 schon einmal Spaß! Die Felgen sind sehr schön, der Frontgrill ist sauber und fein nachgebildet. Schade nur, dass man die Lufteinlässe an den Seiten nur mit Aufdrucken darstellt, aber diesen Schönheitsfehler machen die exakt verarbeiteten Türrahmen teilweise wieder wett.

Die Türen öffnen an gut versteckten Scharnieren und geben den Blick auf einen gut nachgebildeten Innenraum frei. Teppichnachbildung rundum, präzise Schablonenlackierungen und Drucke, realistische Farbgebungen, das Interieur ist gelungen. Im Vergleich zu vielen anderen Ferrari-Klassikern aus Mattel-Produktion fällt das sehr schöne Lenkrad auf, dahinter sind in den tiefen Höhlen des Instrumententrägers die Armaturen zu erkennen. Gute, solide Arbeit, die den positiven Eindruck nahtlos fortsetzt.

Alle Hauben lassen sich öffnen, die hintere Haube gibt dabei den Blick auf das kleine Kofferabteil frei, das ebenfalls mit Teppichnachbildung ausgekleidet ist. Davor finden wir dann unter der zweiten Haube den V6-Motor, der natürlich nur teilweise zu sehen ist. Auch das Vorbild legt den Motor nicht gnadenlos frei, aber das, was beim "großen" Dino zu sehen ist, finden wir auch beim "kleinen". Besonders gefallen mir die filigranen Zündkabel, es wäre schön, wenn auch andere Hersteller sich zu solchen maßstäblichen Nachbildungen durchringen könnten, aber auch die geätzten Typenschilder sind eine schöne Idee. Vorne liegt unter der Haube das Reserverad, aber auch einige Technikelemente sind zu erkennen und passend eingefärbt. Hier an der Front können wir auch noch einmal die filigranen Scheibenwischernachbildungen würdigen, die aus geätztem Feinblech bestehen.

Wird der Elite-Dino dem Original nun gerecht? Vielleicht wäre an der einen oder anderen Stelle noch etwas mehr Detailierung drin gewesen, aber, ganz ehrlich, es ist Klagen auf sehr hohem Niveau. Der Elite-Dino ist ein äußerst gelungenes Modell eines wunderschönen Originales. Mir zumindestens hat der kleine Sportler aus Maranello sehr viel Freude bereitet und er kann mich rundum begeistern. Ich würde mir nur noch eine Farbversion in Silbermetallic wünschen!

Unsere Fotomuster wurden uns freundlicherweise von Menzels Lokschuppen zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlichst für die Unterstützung!

Text und Fotos: Georg Hämel

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