Dienstag, 20. Januar 2009
Cavallo mit Klappdach - Der Ferrari California von Hot Wheels Elite, 1:18
Die erste Aufregung ist verflogen - der neueste Ferrari ist ein echter Ferrari. Alle Tests der Fachmagazine loben das neue Klappdachcabriolet in höchsten Tönen und selbst das nicht aus allen Perspektiven gelungene Pininfarina-Design sorgt nicht mehr für allzu große Ablehnung. Genau der richtige Zeitpunkt also, um den neuen Ferrari California auch endlich im Maßstab 1:18 als Modell aufzulegen und wieder für neuen Gesprächsstoff zu sorgen.
Der California "en miniature" stammt natürlich von Ferrari-Exklusivlizenzinhaber Mattel und wird in dessen Hot Wheels Elite-Serie geliefert, die im Gegensatz zum großen California in Sammlerkreisen immer noch für Diskussionen sorgt. Haben die Mattel-Modelleure in diesem Fall denn einen ordentlichen Job gemacht? Ferrari-Sammler dürfen beruhigt sein: Ja, haben sie. Man kann sogar von einem sehr ordentlichen Job sprechen.
Die nicht einfache Linie des California hat Mattel hervorragend getroffen - nicht weiter verwunderlich, da Ferrari ja alle notwendigen Daten liefert. Ein sehr geteiltes Echo findet die Tatsache, dass man das Metall-Faltdach des Originales nicht funktional ausgelegt hat, sondern nur als Hardtop beilegt. Ich persönlich halte diese Entscheidung seitens Mattel für sehr vernünftig. Faltdächer bei Modellen müssen immer mit unschönen Spalten, eingeschränkter Haltbarkeit und höheren Preisen bezahlt werden, das Mattel-Dach ist sauber aus Metall gefertigt, kann leicht aufgesteckt werden und passt sehr gut - für mich kein Nachteil zu einem Funktionsteil, das nur drei oder viermal funktioniert und immer bruchgefährdet ist. Da ich den California mit geschlossenem Dach deutlich attraktiver finde und ihn ohnehin nur mit Dach in die Vitrine stelle, freue ich mich über die schmalen Spaltmaße und gute Passung.
Ohne Dach können wir die Details des Innenraumes natürlich besser begutachten und in diesem Punkt hat das Mattel-Modell nun wirklich Einiges zu bieten. Das Interieur ist sauber in einem edlen Braunton lackiert und verfügt über zahlreiche schablonenlackierte Flächen, geätzte Details und viele Detaildrucke. Die Sicherheitsgurte sind aus Textilmaterial nachgebildet und tragen fotogeätzte Schließen. Besonders gefällt mir die sehr exakte Wiedergabe des Lenkrads und die genau getroffene freischwebende Konsole zwischen den Vordersitzen, die den Aluminiumlook des Originales schön nachbildet.
Vorne lässt sich unter der an recht massiven Scharnieren öffnenden Haube ein sehr detailiertes Modell des neuentwickelten V8-Frontmotors erspähen. Der Motorblock wird von kräftig roten Luftsammlern und Zylinderköpfen gekrönt, Detaildrucke, Ätzteile und realistische Farbgebung sorgen hier für die vorbildgerechte Wirkung. Die vorhandene Verkabelung und zahlreiche Nebenaggregate sind ebenfalls gelungen. Wenn Mattel nun noch realistischere Scharniere verbauen würde und die Scheibenwischer weniger hässlich befestigte, dann wäre hier schon von Perfektion zu reden.
Erst bei der Bildbearbeitung fiel mir auf, dass ich völlig vergessen habe, auch ein Bild des Kofferraumes zu schießen - denn natürlich lässt sich die Luke im dicken Heck des California auch öffnen. Darunter findet sich ein voluminöses Gepäckabteil mit kompletter Teppichauskleidung. Zur vorbildgerechten Wirkung sollte man dann noch das Verdeck aufsetzen, denn in offenem Zustand würde sich dieses ja ebenfalls im Kofferraum finden... aber nun ja. Werfen wir lieber noch einen Blick auf das gelungene Äußere der Miniatur des jüngsten Sprosses aus Maranello.
Die Felgen sind gelungen und realistisch groß, die Reifen stimmen und die Bremsanlage ist detailiert nachgebildet. An der Seite sind die California-typischen Kiemen gut gelungen und gefallen die mit Metallstickern imitierten Pininfarina-Embleme. Die Frontscheinwerfer sind aufwändig detailiert und treffen das Aussehen der Originale sehr genau. Auch die hoch sitzenden Heckleuchten sehen gut aus und tragen keine hässlichen Befestigungsstifte. Die Zusatzleuchten am Heck sind unter dunklem Glas kaum zu erkennen (wie auch beim Original) aber bei genauem Hinsehen lassen sich schön detailierte Reflektoren erkennen. Den Abschluß bilden die übereinander positionierten Auspuffendrohre neben dem sehr vorbildgerecht nachgebildeten Heckdiffusor, der bei diesem Sportwagen nicht nur Zierde ist.
Alles in allem hat Mattel ein ganz hervorragendes Modell des neuen Ferrari auf die Räder gestellt. Die Verarbeitung bei unserem Muster war sehr gut, das Lackfinish sauber und hochglänzend und die Spaltmaße ordentlich. Für Ferrari-Sammler ein klares Muss und eine äußerst erfreuliche Neuerscheinung. Sicher ist im Detail noch Verbesserungspotenzial vorhanden, aber auch mit diesem Modell beweist Mattel einmal mehr, dass die Formkurve der Hot Wheels Elite-Modelle immer weiter nach oben zeigt!
Text und Fotos: Georg Hämel
