Donnerstag, 30. Dezember 2021

Brüllender Stier - Lamborghini Murciélago LP670 R-SV FIA-GT1 WM 2010 von Spark, 1:43

Die Verbindung Lamborghini und Rennsport war lange Zeit nicht machbar, der Firmengründer Ferruccio Lamborghini hatte in dieser Richtung keinerlei Ambitionen, so dass die verschiedenen Ideen seines Testfahrers Bob Wallace nie auf die Piste kamen. Ob der auf dem Miura basierende Jota oder zwei Projekte, die Wallace auf dem Jamara und dem Urracco aufbaute, alle diese Fahrzeuge blieben Einzelstücke. Der Versuch eines Privatteams, 1975 mit einem Islero die 24h von Le Mans zu bestreiten, scheiterte schon in der Qualifikation.

In die Zeit, als Lamborghini zum Chrysler-Konzern gehörte, fiel ein wenig erfolgreiches Formel 1-Engagement zusammen mit Larrousse und ab 1995 betätigte man sich mit dem Diablo im GT-Sport sowie in der Philippe Charriol Trophy, einem spektakulären Markenpokal für die Zwölfzylinder, zu dem über 30 Autos antraten.

In die Weiterentwicklung der GT-Renner wurde die 2000 in Kirchanschöring/Obb. gegründete Firma Reiter Engineering involviert, und so kam es auch, dass man dort Fahrzeuge für die 2010 ausgetragene FIA GT-Weltmeisterschaft aufbaute. Der Promotor der Serie, Stéphane Ratel, konnte die FIA davon überzeugen, nur Privatteams zuzulassen und die Kosten durch Beschränkungen zu reduzieren. Mit Nissan, Aston Martin, Chevrolet, Maserati, Ford und eben Lamborghini waren sechs Marken mit je vier Autos am Start. Die Ausgeglichenheit der Fahrzeuge wurde durch die Ergebnisse bewiesen, jede Marke konnte mindestens einen Sieg erringen. Letztlich konnten Michael Bartels und Andrea Bertolini auf dem Maserati MC12 ihren Vorjahrestitel verteidigen, auch die Teamwertung ging an die Maserati-Mannschaft Vitaphone Racing.

Der bereits 2001 präsentierte Lamborghini Murciélago wurde von Reiter Engineering für 2010 zum R-SV weiterentwickelt. Mit 6,5 Liter Hubraum und 670 PS war bei 1150 kg Leergewicht einiges an Leistung vorhanden, die reglementsgerecht nur über die Hinterräder auf die Straße zu bringen war. Die Uhrenfirma Blancpain brachte Sponsorengeld und wurde deshalb prominent auf den beiden Lambos präsentiert. Mit Ricardo Zonta/Frank Kechele konnte man im Verlauf der Saison immerhin drei Erfolge in Spa und Navarra feiern, während Peter Kox/Christopher Haase am Nürburgring den zweiten Platz belegten. Das reichte in der Teamwertung für den dritten Platz, in der Fahrerwertung schaffte Frank Kechele mit Rang 6 das beste Ergebnis für die Reiter-Truppe.

Die beiden Blancpain-gesponserten Murciélagos von der FIA GT1 WM sind die ersten Modelle, die Spark von diesem Lamborghini produziert hat. Wenn man sieht, was derzeit an Hurácan-Miniaturen auf den Markt kommt, kann man sich vorstellen, dass diese Schwemme auch beim Murciélago eintreten könnte, drei weitere Versionen sind bereits angekündigt. Sicherlich sind die beiden mattschwarzen Autos mit den großflächigen Uhrenmotiven kein schlechter Anfang. Die relativ schlichte Form des Boliden ist bestens reproduziert, Lackierung und Dekoration sind sehr gut gelungen. Erfreulich, dass man versucht hat, die Trägerfolien der Decals möglichst klein zu halten, auf der matten Oberfläche würden sie stören. Heckflügel und Motorabdeckung sind in Carbon gestaltet, besonders beeindruckend wirkt das Heck mit dicken Auspuffrohren, feinen Lüftungsgittern und schönen Rückleuchten. Im Cockpit überwiegt schwarze Farbe, die schlichten Leichtmetallräder sehen fein aus. Unser Fotomuster mit der Startnummer 24 ist das Auto von Kox/Haase und wäre laut Raceland der Zweitplatzierte vom Nürburgring. Dann müssten allerdings die Rückspiegel weiß sein, wie in dem interessanten Artikel auf www.gt-eins.de zu sehen ist. Spark selbst bietet den Lambo auch nur als Teilnehmer an der GT1-WM an, ohne ein bestimmtes Rennen zu nennen. Der Spa-Sieger mit Zonta/Kechele ist übrigens ebenfalls noch lieferbar.

Prima, dass man bei Spark auch an die jüngere Vergangenheit der GT-Rennen denkt, mit aktuellen Fahrzeugen wie Audi, BMW oder AMG könnte mancher Sammler langsam überfordert sein. Als nächste Modelle des Murciélago sind bereits das Le Mans-Fahrzeug 2010 des japanischen Lamborghini-Clubs und die Münnich-Autos von der GT-WM 2011 angekündigt und vorbestellbar.

Lamborghini Murciélago LP670 R-SV GT1 Reiter FIA-GT1 WM 2010, Spark, Bestellnummer S9605, Auslieferung Dezember 2021, keine Limitierung, Made in China.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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