Dienstag, 14. Dezember 2021
Buntes Kunstwerk - BMW M6 GT3 Boutsen Ginion Art Car 24H Spa 2020 von Spark, 1:43
Auf der Internationalen Automobilausstellung 2015 in Frankfurt präsentierte BMW mit dem M6 den Nachfolger des bereits seit 2010 im Kundensport eingesetzten Z4 GT3. Da das auf dem kleinen Roadster basierende Rennauto zwar durch seine Kompaktheit glänzte, aber auch durch seine etwas schwierigen Fahreigenschaften benachteiligt war, blieb als Basis nur der sehr massige M6 übrig. Man speckte das Serienauto allerdings um über 600 kg ab, versetzte die Fahrerposition nach hinten und brachte ein Transaxle-Getriebe zum Einsatz, um die Gewichtsverteilung zu optimieren, der große M6 sollte weniger nervöse Fahreigenschaften zeigen als sein Vorgänger. Als Triebwerk diente ein aufgeladener 4,4-Liter V8 mit bis zu 585 PS, Karrosserie und Unterboden wurden natürlich dem Reglement und den aerodynamischen Anforderungen angepasst. Mit fast fünf Meter Länge und über zwei Meter Breite gehörte der M6 zu den dicken Brummern seiner Klasse, nur der Bentley wirkt noch wuchtiger.
Bereits in der ersten Saison 2016 gelangen Siege in der VLN-Meisterschaft und als Höhepunkt bei den 24h von Spa-Francorchamps durch das ROWE-Team. Am Nürburgring musste man bei den 24 Stunden allerdings Mercedes den Vortritt lassen, dort war ROWE mit dem M6 erst 2020 erfolgreich, während in Spa das gleiche Team mit einem Porsche zum Sieg fuhr. Die beiden M6 von Walkenhorst fielen durch Unfälle aus, so holte das hier vorgestellte Art Car mit dem 25. Rang die beste Platzierung für BMW. Interessant wird es 2022, wo der neue M4 GT3 die Nachfolge des Langzeitrenners antritt, sechs Rennsaisons an der Spitze dabei zu sein, war durchaus eine feine Leistung.
Den Hintergrund des Einsatzes dieses auffälligen Art Cars schildert Raceland auf seiner Website so perfekt, dass wir den Text hier zitieren:
„Olivier Lainé setzte mit seinem BMW M6 GT3 bei den 24 Stunden von Spa 2020 eine lange Tradition fort, die das BMW-Werk in den 70er Jahren mit seinen spektakulären Art Cars von Alexander Calder, Roy Lichtenstein oder Andy Warhol begonnen hatte. Der Belgier hatte für Oreca und Larrousse F1 gearbeitet, bevor er – unterstützt von seinem Schwager Thierry Boutsen – 1998 seinen eigenen Rennstall gründete. Seit 2016 setzt Boutsen Ginion Racing auf den BMW M6 GT3. Das spektakuläre Spa-Auto von 2020 wurde vom renommierten New Yorker Künstler Peter Halley gestaltet, der sich seit Jahren in seinen Werken mit der Geometrisierung der Welt beschäftigt.
Für den Langstreckenklassiker in den Ardennen war die Nr. 10 in der Pro-Am Klasse gemeldet. Das Trio Karim Ojjeh, Gilles Vannelet und Benjamin Lessennes wurde von BMW-Werksfahrer Jens Klingmann unterstützt. Im 56 Wagen starken GT3 Feld, gespickt mit hochkarätigen Profis und Werksfahrern, tat sich die Pro-Am Paarung im Training schwer und startete nur von Startplatz 52. Doch in einem mörderischen Rennen schaffte es die Truppe um Ex-F1-Pilot Thierry Boutsen, den fluoreszierend bunten M6 GT3 auf Rang 25 ins Ziel zu bringen, so dass Peter Halleys Kunstwerk nicht den Leitplanken zum Opfer fiel.“
Über das Spark-Modell des BMW M6 GT3 muss man eigentlich nicht mehr viel schreiben, die Wiedergabe der Form und aller Details ist wunderbar. Besonders die Gitter für die Niere an der Front sowie die LED-Zusatzscheinwerfer sind extrem fein, wie auch die Räder mit den tollen Scheibenbremsen. Die Komplettbeklebung ist faltenfrei ausgeführt, lediglich bei den Türspalten zeigen sich Grenzen, da ist die Decalfolie wohl etwas zu dick beziehungsweise zu störrisch. Die Farben sind sehr leuchtend reproduziert und so ist der dicke BMW eine echte Attraktion für die Sammlung. Da merkt man dann, wie schmerzlich Modelle der früheren Art Cars vermisst werden, wenn man sich nicht schon mit Umbauten und mehr oder weniger guten Decals geholfen hat. Und wer noch nicht genug M6 GT3 hat, kann auf das Art Car von Spa 2021 warten, das im Michel Vaillant-Comic-Stil dekoriert ist, ähnliches gab es ja schon 2015 auf einem Z4.
BMW M6 GT3 Boutsen Ginion Art Car 25° 24H Spa 2020, Spark, Bestellnummer SB387, Auslieferung Dezember 2021, limitiert auf 1.000 nummerierte Exemplare, Made in China.
Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung. Leider ist das Modell dort bereits ausverkauft, aber aktuell bei Raceland noch erhältlich. Trotz der relativ hohen Auflage sollte man sich sputen!
Fotos und Text: Rudi Seidel