Sonntag, 24. Januar 2021

Tolle Idee - Ford F 600 Autotransporter 1956 von Automodello, 1:43

Für Autotransportfahrzeuge habe ich schon seit meiner Kindheit eine große Schwäche, Die alten Diecast-Spielzeuge von Corgi Toys, Dinky Toys usw. gehören heute noch zu den Lieblingsstücken meiner Sammlung. In den letzten Jahren gab es wenig Neues, immerhin hat Sonic für Kioskserien und für das eigene Label IXO ein paar Modelle produziert und Eligor hat einen modernen Autotransporter im Programm. Deshalb ist meine Freude groß, dass ein amerikanischer Kleinserienproduzent nun ein typisches Vorbild aus den 50er/60er Jahren in 1:43 anbietet. In Deutschland kann man diese Modelle bei Autopioneer ordern, auch unser Fotomodell kommt von dort.

Als Zugmaschine dient ein Ford F 600, eines der Produkte aus der F-Serie des amerikanischen Herstellers. Im Gegensatz zur ab 1948 hergestellten Basis von Pick-Ups, die ja seit vielen Jahren das in den USA meistverkaufte Auto sind, gehört der F 600 zur sogenannten Medium Duty-Reihe, die ebenfalls ab 1948 als LKW-Chassis oder Zugmaschine produziert wurde. Das Vorbild unserer Miniatur gehört zur zweiten Generation ab 1953, allerdings zum letzten Facelift ab 1956, das an der Panoramawindschutzscheibe zu erkennen ist. Motorisiert war der Zweitonner mit einem 3,7-Liter-Sechszylinder oder einem 4,5-Liter-V8, für einen Autotransporter sicherlich das passendere Triebwerk. Bereits 1957 erschien die dritte Serie dieser Trucks, mit breiter Haube, integrierten Kotflügeln und Doppelscheinwerfern zeigte sie eine wesentlich modernere Linie. Heute gibt es den F 600 in der achten Generation, nach dem Abschied Fords von schweren LKWs ist das derzeit das größte Produkt der Marke.

Beim Auflieger ist kein Hersteller vermerkt und auch meine Recherche ergab nichts, vielleicht ist es einfach eine gute handwerkliche Arbeit eines unbekannten Erbauers. Auf jeden Fall ist genug Platz für vier schöne Amis aus den 50er Jahren, wie die Fotos zeigen.

Auf der Website von Automodello findet sich eine nette Geschichte zum Vorbild, wenn sie nicht der Wahrheit entspricht, ist sie zumindest gut erfunden. Die deutsche Übersetzung bei Autopioneer ist leider nicht ganz gelungen. Im Groben sagt die Story aus, dass der Sohn eines Automechanikers in die Fußstapfen des Vaters trat und extremes Geschick vor allem bei Restaurieren alter Fahrzeuge bewies und damit bekannt wurde. Sein erstes Projekt war eben der Ford Autotransporter, mit dem man nach erfolgter Arbeit überall in den USA restaurierungswürdige Autos holte und sie damit aber auch wieder ausliefern bzw. zu Concours, Ausstellungen usw. bringen konnte.

Der Automodello-Ford ist eine typische, chinesische Resineproduktion. Verarbeitung, Lackierung und Beschriftung sind sehr gut ausgeführt, beim Auspacken muss man auf die feinen Teile am Auflieger besonders achten, darauf wird aber im Beipackzettel deutlich hingewiesen. Die Zugmaschine hat ein fein nachgebildetes Führerhaus mit präzisen Logos und Schriftzügen, Chromteilen und zweifarbigen, durchbrochenen Rädern. Natürlich ist so ein LKW grundsätzlich rustikaler als zum Beispiel ein Rennauto, diesen Charakter spiegelt das Modell sehr gut wieder. Der Auflieger rastet leicht ein, hat aber auch eine klappbare Stütze, falls man die Zugmaschine abnehmen will. Funktionen findet man nicht, weder Auffahrrampen, noch Unterlegkeile, wie man es von den allerdings wesentlich hochpreisigeren Renntransportern von Exoto kennt, aber eigentlich ist ja viel wichtiger, dass man vier Autos ohne Probleme unterbringt. Das ist für mich immer ein Argument, mir die Autotransporter schönzureden, sie brauchen ja keinen Extraplatz in der Vitrine. Da die Rampen lackiert sind, empfehle ich, bei längerem Aufenthalt der Ladung etwas Folie oder ähnliches unter die Reifen zu legen, ich hatte da bei anderen Modellen schon die schlechte Erfahrung, dass der Weichmacher der Reifen den Lack angreift. Die Beschriftung des Aufliegers ist sehr zeitgemäß und macht auf diese Weise den Charme des Modells aus.

Dass so ein Modellauto mit einer Limitierung auf 249 Stück nicht ganz billig sein kann, ist klar, aber verglichen mit anderen Marken wie Autocult oder Matrix sind rund 190 Euro für den Autotransporter vertretbar. Und in der Vitrine hat man damit ein schönes Stück und eine tolle Ergänzung für eine Sammlung von US-Autos. Durchaus vorstellbar wäre sicher auch die Beladung mit Rennsportwagen aus den 50er/60er Jahren wie Scarabs, Cobras oder auch Porsches, die zu einem Clubrennen transportiert werden. Der Phantasie des Sammlers sind keine Grenzen gesetzt!

Unser Fotomuster kommt von autopioneer, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

unsere fachhandelspartner:

Falls Sie Interesse an unserem Partnerprogramm haben freuen wir uns über eine Nachricht an info@auto-und-modell.de.