Montag, 25. August 2008

Deutsch-britische Freundschaft: Bentley Continental GT Speed 2008 von Minichamps, 1:18

Seit 2003 sorgt der Continental GT nun schon im Bentley-Programm für schwarze Zahlen. Besonders beliebt bei Fußballern und Promis hat er sich im Luxussegment einen festen Platz erobert und fast im Alleingang das Unternehmen gerettet. Dabei hilft natürlich die VW-typische Plattformstrategie, die den Continental GT mit Allradantrieb, Federung und Motor aus dem VW Phaeton bestückt, aber es steckt auch eine Menge Bentley-Kompetenz in dem großen Luxuscoupé, was sich insbesondere im edlen Innenraum erkennen lässt. Mit 318 kkm/h Spitzengeschwindigkeit gehört der Bentley Continental GT zweifellos auch in die Spitze der luxuriösen Hochleistungssportwagen.

Seit 2007 gibt es nun auch eine etwas stärker motorisierte Variante des Continental GT, die den Zusatztitel "Speed" trägt. Mit 610 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 326 km/h ist diese Version die richtige Alternative für alle, die es gerne etwas sportlicher hätten. Momentan ist der GT Speed der schnellste jemals gebaute Bentley, äußerlich allerdings nur an Details von seinen schwächeren Brüdern zu unterscheiden.

Ein Modell des eleganten, wenn auch ungewöhnlich geformten, Briten mit deutschen Genen hat Minichamps seit einiger Zeit im Programm und nun hat man den Miniatur-Continental GT auf die stärkere "Speed"-Version umgebaut. Äußerlich primär an der leicht veränderten Front, den neuen Felgen (die dem Auto ausgesprochen gut stehen) und neuen Auspuffendrohren zu erkennen, ergänzt der Continental GT Speed die hauseigene Bentley-Serie perfekt. Die Fachhandelsversion des schnellen Luxusrenners aus Crewe trägt ein sportliches Rot, die Variante für Bentley selbst ist in traditionellem Dunkelgrün erschienen - was meiner unmaßgeblichen Meinung nach überhaupt nicht zu diesem sportlichen Auto passt.

Die Außendetailierung ist hervorragend mit präzise passenden Chromteilen, einer makellos proportionierten Karosserie und ebenso makellosem Farbauftrag und den schon erwähnten sehr gelungenen Felgen. Die Leuchten vorne und hinten sind sehr gut nachgebildet, die Chromakzente überall hervorragend verarbeitet und die Bentley-Logos können ebenso überzeugen, wie die filigranen Türgriffe. Der typische Kühlergrill ist zwar exakt getroffen, aber leider nicht durchbrochen.

Innen wirkt der GT Speed deutlich nüchterner als der "normale" GT, denn hier gibt es kein großflächig verbautes Wurzelholz sondern stattdessen sportliche Aluminiumoberflächen. Im Modell wirkt dies im Vergleich zu den anderen Continental-Modellen wenig edel, aber das ist dem Modell natürlich nicht vorzuwerfen - man orientiert sich nunmal am Vorbild. Die Sitze und die sonstige Innenausstattung sind natürlich gut gelungen und lassen sich durch die offenen Seitenscheiben leicht erkennen. Dennoch: Müssen es bei einem Modell dieser Preisklasse wirklich offene Seitenscheiben sein?

Unter der Motorhaube lauert eine handfeste Enttäuschung. Zugegeben, der W12-Turbomotor des Continental GT Speed macht auch beim Vorbild nicht viel her, aber die bedruckte und lackierte Platte im Minichamps-Modell wirkt schon etwas ärmlich. Die rotlackierten Gitter hätte man doch auch fotogeätzt realisieren können, oder? Hinten zeigt der GT Speed einen mit Teppich ausgekleideten Kofferraum, aber sowohl vorne als auch hinten vermisst der anspruchsvolle Sammler in dieser Preisklasse eine etwas vorbildgetreuere Ausführung der Haubenscharniere. Beim Continental GTC hat man dies ja auch geschafft, warum also nicht hier?

Der Preis ist denn auch der große Wermutstropfen dieses eigentlich sehr gelungenen und schönen Modelles. Mit 150 EUR spielt man hier in einer Klasse oberhalb AutoArt und Kyosho, bietet aber im Falle des Continental GT Speed gerade einmal Durchschnittsware der 60 bis 70 EUR Kategorie. Was soll das? Sind enorme Bentley-Lizenzkosten daran schuld? Muss ein Bentley auch in Modellform preislich schmerzen? Hat man da ein wenig die Bodenhaftung verloren? Diese Preispolitik ist jedenfalls "not amusing" und "ridiculous". Schade, denn sie schmälert die Begeisterung über eine wirklich schöne Bentley-Miniatur. Da sollte Minichamps nochmal ein paar Takte mit Bentley reden!

Unsere Fotomuster wurden uns freundlicherweise von Menzels Lokschuppen zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlichst für die Unterstützung!

Text und Fotos: Georg Hämel

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