Freitag, 22. August 2008

Der Superlativ - Bugatti Veyron 16.4 von AutoArt, 1:18

Sparen wir uns die Superlative, die bei diesem Auto normalerweise üblich sind. Ja, der Bugatti Veyron war einmal der schnellste straßenzugelassene Sportwagen der Welt (jetzt nur noch an dritter Stelle), ja, er hat 1001 PS Leistung aus 16 Zylindern mit 4 Turboladern, ja, er läuft über 400 km/h und verbraucht dabei 100 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometern. Kennt man ja alles. Der Veyron ist ein Meilenstein des Automobilbaus, vielleicht das extremste Stück Technik, das jemals von einem großen Automobilkonzern auf die Straße losgelassen wurde.

Gleichzeitig ist diese luxuriöse Fahrmaschine, für dessen Erwerb 1,3 Millionen EUR locker gemacht werden müssen, ein extrem polarisierendes Fahrzeug, Unter Sportwagenfans ist seine technische Brillianz unumstritten, aber ist sein Pseudo-Art-Deco-Design wirklich schön? Ist die Cockpitgestaltung, in der sich auch Kapitän Nemo wohlfühlen würde, wirklich für eine derart extreme Fahrmaschine angemessen? Puristen rümpfen da gerne die Nase. Und, ist dieses Monster wirklich würdig, das legendäre Zeichen der Manufaktur Ettorre Bugattis auf der Nase zu tragen? Man darf durchaus geteilter Meinung sein. Warum auch nicht? Ein Auto dieser Preisklasse und dieser Exklusivität (gerade einmal 300 Stück wird es geben) muss nicht jedem gefallen.

Für alle Freunde des Veyron, deren finanzielle Verhältnisse den Kaufpreis eines echten Veyron nicht hergeben, gibt es ja bereits seit einiger Zeit ausgesprochen gelungene Miniaturen aus dem Hause AutoArt, die allerdings bislang alle die Studie des Veyron nachzeichneten. Nun ist auch endlich das Serienfahrzeug erhältlich (wenn man in diesem Fall wirklich von "Serie" sprechen will). Das Modell wird von AutoArt in der hauseigenen "Signature"-Serie angeboten, was sehr gute Detailierung erwarten lässt - aber auch einen Preis jenseits der 100 EUR.

Für diesen Obolus bietet AutoArt erst einmal eine absolut perfekt proportionierte und gefertigte Karosserie. Der Lack der ersten Veyron-Serienversion ist natürlich zweifarbig gehalten: Dunkelrotmetallic und metallisches Schwarz sind perfekt aufgebracht, lassen aber - wie leider oft bei AutoArt - ein wenig Glanz vermissen. Da muss der Sammler mit Politur nachhelfen. Ansonsten ist der Veyron wie aus dem Ei gepellt. Die Spaltmaße von Türen und Hauben sind minimal, die Frontscheinwerfer perfekt nachgebildet und alle Karosserieöffnungen mit feinsten geätzten Gittern verkleidet.

Das Interieur des ultraschnellen Luxuskreuzers für Zwei ist ebenso makellos. Natürlich ist der Boden mit Teppich verkleidet, natürlich sind die Sitze und das überladene Armaturenbrett mit Tampondrucken und Schablonenlackierungen dem Original angeglichen worden. Zahlreiche Einzelteile hat AutoArt hier verbaut und gerade die typischen Chromakzente sind den Entwicklern sehr gut gelungen.

Die Fronthaube lässt sich natürlich auch öffnen und gibt den Blick auf den komplett mit Teppichnachbildung ausgekleideten Kofferraum frei. Die Gasdruckdämpfer der Haubenaufhängung sind hier besonders zu beachten. An der hinteren Haube sind diese nicht zu finden - zu Recht! Der Veyron hat nunmal keine Motorhaube im üblichen Sinne, für eine große Motoreninspektion muss beim Vorbild der komplette Heckbereich demontiert werden. Diese Möglichkeit bietet das AutoArt-Modell nicht, aber immerhin kann die große Haube über dem Heckteil abgenommen werden - diese wird übrigens von kleinen Magneten an ihrem Platz gehalten. Darunter bietet der 18fach verkleinerte Veyron einen intensiven Einblick in die Technik des Hochleistungsvorbildes und es lassen sich zahlreiche Nebenaggregate an ihrem Platz finden. Natürlich ist alles korrekt eingefärbt und perfekt verarbeitet!

Der doppelstöckige Heckflügel, den der Veyron braucht, um nicht zum Fluggerät zu werden, ist ausfahrbar und wird mittels eines kleinen Knopfes an der Fahrzeugunterseite entriegelt und ausgefahren. Der Anstellwinkel des oberen Flügels kann auch vorbildgerecht verändert werden, um die Luftbremse des Vorbildes nachzuvollziehen. Die filigrane aber dennoch sehr stabile Ausführung dieser Konstruktion kann begeistern! Dies gilt aber an sich für das gesamte Modell, das dem Meisterwerk aus Molsheim ein Meisterwerk aus AutoArt-Produktion zur Seite stellt. Eine rundum großartige und begeisternde Miniatur!

Unsere Fotomuster wurden uns freundlicherweise von Menzels Lokschuppen zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlichst für die Unterstützung!

Text und Fotos: Georg Hämel

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