Dienstag, 18. August 2020
So viel Spaß für wenig Geld - Folge 3: Ferrari Monza SP1 von Bburago, 1:18
Sich vor der eigenen, glorreichen Historie verneigen, das können sie in Maranello. Besonders gerne greift man auf die goldenen Jahre des Motorsports zurück, in denen die Rennsportwagen mit dem „Cavallino Rampante“ auf Rennstrecken in aller Welt dominierten, egal ob in Le Mans, Sebring, der Targa Florio oder der Mille Miglia. Meist sind es kleine gestalterische Zitate, die im Design des aktuellen Programmes auftauchen, im Falle des Ferrari Monza SP1 aus der „Icona“-Serie hingegen ist das gesamte Konzept von den Klassikern der 1950er und 1960er Jahre inspiriert. Als SP1 gibt es nur einen Fahrersitzplatz, als SP2 kann man immerhin noch einen Beifahrer mitnehmen. Windschutzscheibe oder Verdeck gibt es in keinem Fall, der leichte, mit viel Kohlefaser konstruierte Bolide basiert auf der Technik des 812 Superfast, 500 Exemplare werden gebaut, um die 1,6 Millionen Euro muss einem der Spaß schon wert sein.
Da kommen 1:18-Sammler mit dem neuen Bburago-Modell des Ferrari Monza SP1 deutlich günstiger weg. Gerade knapp 40 EUR verlangt man für den neuen Diecast-Sportwagen, die erste echte Straßen-Ferrari-Formneuheit seit 2018! Dafür gibt es ein auf den ersten Blick hervorragend proportioniertes Modell, das auch beim kritischen Vergleich mit dem Maßband keinerlei Blöße zeigt – ja, der Monza SP1 ist exakt 18-fach verkleinert. Motorhaube, Fahrertür (es gibt halt nur die eine) und Heckklappe lassen sich öffnen. Als erste Version gibt es den SP1 im Präsentationslook in silbermetallic mit gelbem Band über die Motorhaube und gelbem Akzent am Überroll-Höcker hinter dem Fahrersitz, eine Hommage an die entsprechend gestalteten Sportwagen der belgischen Ecurie Francorchamps. Die Spaltmaße der Hauben sind sehr gut, erst recht angesichts der Preisklasse. Die Scharniere sind recht groß, aber dafür halten sie die großen Hauben auch gut offen.
Vorne gibt es eine schlichte, aber gute Motornachbildung, bei der modellbauerisch begabte Sammler sicher noch einiges an Details hervorzaubern können (ob es eine umfangreicher bedruckte „Signature“-Variante geben wird, ist noch nicht bekannt). Dann kann man auch gleich die Innenseite der Motorhaube schwarz gestalten. Es gibt hier, wie auch hinten im „Kofferraum“, reichlich in die Form gravierte Kohlefasernachbildung, die aber sehr fein gelungen ist. Das Cockpit überzeugt mit einer fein bedruckten Mittelkonsole, einem gut dargestellten Instrumentendisplay und einem sehr feinen Lenkrad. Der Fahrersitz schaut gut aus, Textilgurte müsste der Sammler selber nachrüsten, aber in dieser Preisklasse wäre das auch beim besten Willen nicht drin. Die Frontleuchten sind sehr schön, das klare Leuchtenband hinten ist transparent eingesetzt. Den Preis merkt man dann wieder bei den bedruckten roten Reflektoren. Hier ist auch wieder viel Kohlefaseroptik zu finden, wie auch am Frontspoiler. Die Gitter für die Kühlluft sind natürlich nicht durchbrochen, sehen aber gut aus. Das trifft auch auf die wohlproportionierten Räder zu, hinter denen schöne Bremsnachbildungen zu finden sind. Die Verarbeitung meines Modelles gab keinerlei Anlaß zur Klage, das Lackfinish ist top und die gelben Akzente sind sauber auflackiert bzw. gedruckt. Einzig der Ferrari-Schriftzug auf der hinteren Haube wirkt etwas groß. Ein rundum begeisterndes Modell für kleines Geld, da freut sich der gebeutelte Ferrari-Sammler und hofft auf mehr neue Maranello-Hengste in 1:18 in dieser Qualität!
Fotos und Text: Georg Hämel
