Montag, 20. Juli 2020

Mit Jim Clark aufs Podium - Aston Martin DBR 1 Border Reivers Le Mans 1960 von Spark, 1:43

Nach der überaus erfolgreichen Saison 1959 mit dem Sieg in Le Mans und dem Triumph bei der Sportwagen-WM unter der Ägide von John Wyer beschloss Aston Martin, sich auf die Entwicklung des ersten in größerer Serie gebauten Straßensportwagens DB4 sowie auf das bereits 1958 gestartete Formel 1-Abenteuer zu konzentrieren. Während der DB4 ein Erfolg wurde und eine ganze Serie von hervorragenden GTs begründete, war das Engagement mit dem DBR4 in der Formel 1 von Anfang an unglücklich. Mit dem klassischen Frontmotorkonzept stellte man einen schönen, aber nicht mehr zeitgemäßen Monoposto auf die Räder, ab 1959 waren die kleinen Mittelmotor-Cooper das Maß der Dinge.

Die DBR1 wurden also an Privatiers verkauft, so kam Jock McBain, der Besitzer des Border Reivers Racing Teams in den Besitz des Siegerwagens von den 1000 km Nürburgring, der allerdings nach einem Boxenfeuer bei der Tourist Trophy im Werk wieder aufgebaut werden musste. Neben einigen Werksmechanikern halfen auch schottische Freunde beim Einsatz in Le Mans 1960, neben dem Vorjahressieger Roy Salvadori durfte ein junger Landsmann namens Jim Clark ins Steuer greifen. Obwohl der spätere Weltmeister wegen der großen Geschwindigkeitsunterschiede der Teilnehmer nicht begeistert war, zeigte er im Regen seine Klasse und die beiden schafften es trotz der wirklich bescheidenen Spitzengeschwindigkeit von 240 km/h auf der Mulsanne-Geraden letztendlich auf Platz 3 und einziger Nicht-Ferrari unter den ersten Sieben. Das Siegerauto des Vorjahrs erreichte übrigens Platz 9, nachdem Jack Fairman es wieder aus der Sandbank von Mulsanne gebuddelt hatte. Im Folgejahr gab bereits in der 11. Stunde die Kupplung auf, damit war die internationale Karriere des Border Reivers-DBR1 beendet.

Im Original ging leider die Eleganz des ursprünglichen DBR1 durch die Montage der von der FIA geforderten, hohen Windschutzscheibe und dem angepassten Heck etwas verloren, dennoch ist auch dieser Aston Martin ein sehr schöner, klassischer Rennsportwagen. Spark hat eine hervorragende Miniatur geschaffen, die Form, die hochglänzende dunkelblaue Lackierung und die vielen Details sind perfekt reproduziert. Die sehr feinen Speichenräder und das Cockpit freuen das Auge des Betrachters, die einzige kleine Kritik betrifft die Windschutzscheibe und die durchsichtige Abdeckung des Beifahrersitzes, die etwas konturlos ineinander übergehen. Aber insgesamt ist dieser Aston Martin überzeugend und eine echte Bereicherung für die Sammlung. Man sollte aber tunlichst vermeiden, den DBR1 von Matrix danebenzustellen, dann sieht man erst, wie viel zu breit der ist. Beim Spark stimmen die Proportionen perfekt, auch die Reifenbreiten sind zeitgemäß.

Der coronabedingte Stillstand des aktuellen Rennsports eröffnet bei Spark wohl viele freie Kapazitäten, als Sammler klassischer Modelle kann man sich zumindest darüber sehr freuen.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

unsere fachhandelspartner:

Falls Sie Interesse an unserem Partnerprogramm haben freuen wir uns über eine Nachricht an info@auto-und-modell.de.