Sonntag, 8. März 2020

Wiedersehen macht Freude - Peugeot 205 T 16 Evo 2 von Norev, 1:18

Mitte der 1980er Jahre hatten die wilden Geschosse der Gruppe B das Kommando auf den Rallyepisten der Welt übernommen. Das Reglement gab den Herstellern quasi maximale Freiheiten, Seriennnähe spielte keine Rolle mehr. Das Ergebnis waren einige der wahnwitzigsten Kreationen der Rennsportwelt, doch schnell war auch absehbar, dass es so nicht dauerhaft weitergehen konnte. 1986 kam das jähe Ende, als eine Serie schrecklicher Unfälle letztendlich auch dem letzten Motorsportfunktionär vor Augen geführt hatte, dass die Hochleistungsraketen auf Rallye-Sonderprüfungen über Stock und Stein zwischen Bäumen und Zuschauerspalieren nichts zu suchen hatten.

Das erfolgreichste Auto der späten Phase der Gruppe B kam aus Frankreich. Peugeot hatte, angelehnt an den schicken Kleinwagen 205, eine wilde Krawallschachtel mit Mittelmotor, Gitterrohrrahmen und großem Turbolader konstruiert, die bei ihrem ersten Auftritt 1984 beinahe die Premierenrallye in Korsika gewonnen hätte. Drei Siege gelangen Werkspilot Ari Vatanen und seinem Beifahrer Terry Harryman in der ersten Saison des 205 T 16 getauften Boliden. 1985 dominierten die Peugeot die Weltmeisterschaft dann über weite Strecken. Nach einem schweren Unfall von Vatanen holte der eigentlich als Nummer 2 bei Peugeot gesetzte Timo Salonen mit fünf Saisonsiegen den Fahrertitel, Peugeot gewann überlegen die Konstrukteurswertung. Aber man ruhte sich natürlich nicht auf den Lorbeeren aus, der 205 T 16 wurde weiterentwickelt, denn die Konkurrenz schlief ja nicht. Um gegen den neuen Ford RS 200 und besonders den ultraschnellen Lancia Delta S4 weiterhin konkurrenzfähig zu sein, kam eine Evolutionsvariante mit zusätzlichen Frontspoilerflaps und einem riesigen Heckflügel. Neuer Topfahrer für Peugeot war Juha Kankkunen, der 1986 drei Siege und zahlreiche gute Platzierungen erringen konnte. Zusätzlich holte auch Salonen zwei Siege für Peugeot, die damit den Markentitel verteidigen konnten. Kankkunen wurde vor Lancia-Pilot Markku Alén Fahrerweltmeister - der erste von insgesamt vier Titeln.

Die Evo 2-Variante des Peugeot 205 T 16 gab es vor vielen Jahren als sehr schönes Modell im Programm von Solido. Nach der Firmenpleite wurden einige alte Formen an Norev verkauft, darunter auch die des Peugeot, der nun im Norev-Programm neu erschienen ist. Der Peugeot 205 T 16 im Maßstab 1:18 ist ein Diecast-Modell alter Schule, die Türen und der gesamte Heckbereich lassen sich öffnen. Aus der guten Solido-Basis macht Norev mit aufwändiger Lackierung in Cockpit und Motorraum ein hervorragendes Modell, bei dem insbesondere der Blick in den Motorraum für Freude sorgt. Schläuche und Verkabelungen sind hier zu finden und alles ist realistisch eingefärbt. Im Cockpit gibt es feine Drucke für Schalter und Beschriftungen. Die groben Scharniere der Türen lassen ein wenig das Alter der Formen erahnen, aber dennoch macht der Peugeot hier viel Freude.

Außen gefallen die Scheinwerfer, der fein bedruckte Frontgrill und die gekonnt aufgebrachte Rallyedekoration. Das Norev-Modell bildet den Wagen von Bruno Saby nach, der mit dem Vorbild bei der Rallye Monte Carlo 1986 den sechsten Platz belegte, die Beschriftungen und Details passen sehr gut. Die Verarbeitung meines Modelles gab keinerlei Anlaß zur Kritik, für knapp 70 EUR bietet Norev hier ein ausgezeichnetes Preis-/Leistungsverhältnis!

Mein Fotomuster stammt von unserem Fachhandelspartner modellauto18.de - vielen Dank für die Unterstützung!

Fotos und Text: Georg Hämel

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