Sonntag, 21. Juli 2019

Japanischer Italiener - Fiat Abarth 124 RGT Rallye Monte Carlo 2017 von IXO, 1:43

Der erstmals 2015 ausgetragene FIA R-GT Cup sollte Hersteller von Sportwagen dazu bringen, für Rallyes geeignete Versionen ihrer Produkte zu entwickeln und damit die Attraktivität der Startfelder zu erhöhen. Bereits 2011 wurde das Regelwerk publiziert und Lotus zeigte den Exige R-GT, der allerdings 2012 nach einem Unfall bei einer portugiesischen Rallye keinen weiteren internationalen Auftritt hatte. In der ersten Saison nahmen einige wenige Porsche GT3 an den ausgeschriebenen Rallyes teil, den Titel holte sich Francois Delecour. 2016 wurde der Cup nicht ausgetragen, da sich nicht genügend Bewerber meldeten. Im Folgejahr trat Fiat mit dem 2016 in Genf präsentierten 124 RGT an, man erwartete sich wohl relativ leichte Erfolge und positive PR für den Verkauf des Basisfahrzeugs. Der erste Einsatz bei der Rallye Monte Carlo brachte zwei Ausfälle, unter anderem für Francois Delecour, der verbleibende Abarth mit Gabriele Noberasco wurde zweiter bei den R-GTs hinter dem Porsche 997 GT3 von Romain Dumas. 2018 kam keiner der Fiats ins Ziel der Monte, immerhin holte der Franzose Raphael Astier für die Turiner den Cup. Und 2019 schaffte der Italiener Enrico Brazzoli bei der Monte Platz 41 gesamt und den Sieg bei den R-GT, allerdings war nur noch ein Porsche 997 dabei, der sich durch einen Unfall verabschiedete. Die sportlichen Erfolge des Abarth 124 RGT sind also bisher überschaubar wie auch die Akzeptanz der GT-Rallye-Klasse an sich.

Mit Kontinuität im Modellprogramm tat sich der Turiner Gigant schon immer schwer, kaum hatte man sich auf dem Markt mit einem Produkt etabliert, fehlte oft der passende Nachfolger. So auch beim Fiat 124, die Sportversionen verkauften sich durchaus gut, das Coupé wurde ersatzlos gestrichen, während der Spider letztlich als Pininfarina bis 1985 weiterlebte und sogar Turbo- (für die USA) und Kompressorversionen angeboten wurden. Dann gab es jahrelang nichts passendes, die kleine Barchetta war zwar hübsch, aber nervte viele Besitzer mit Motorenproblemen und Qualitätsmängeln. Im November 2015 stand dann ein neuer Fiat 124 Spider auf der Los Angeles Motor Show, der allerdings nur schwer verbergen konnte, dass er auf dem Mazda MX-5 basierte. Ironische Kommentare meinten, dass auf diese Weise der beste Fiat Spider aller Zeiten entstand. Neben Designzitaten des Originals unterscheidet sich der ebenfalls in Japan produzierte Fiat in erster Linie durch den Einbau von Turbo-Triebwerken. 2016 folgte dann die Abarth-Version, die als Basis für den RGT Rallye diente. Mit 300 PS aus dem 1,8-Liter Turbomotor ist das Rallyeauto durchaus gut motorisiert, mangels ernstzunehmender Konkurrenz kann man die Leistung allerdings nicht richtig einschätzen.

IXO präsentiert jetzt die ersten Wettbewerbsautos, neben zwei Varianten aus 2018 ist das der Abarth von Francois Delecour von 2017, die drei Miniaturen haben die Gemeinsamkeit, dass keiner ins Ziel kam. Aufgrund der Prominenz des Piloten haben wir uns für die Besprechung den Fiat von Francois Delecour ausgesucht. Die Rallyemodelle dieses Herstellers haben ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, für rund 35 Euro parkt das Modell in der Vitrine. Die Form ist gut getroffen, erstaunlich präzise ist die relativ aufwändige Dekoration wiedergegeben. Die mattschwarzen Flächen und die feinen roten Streifen passen bei unserem Muster perfekt. Leuchteinheiten, Cockpit und Räder geben keinerlei Anlass zu Kritik, lediglich die Bodenfreiheit ist etwas hoch, da darf der Sammler gerne nacharbeiten und versuchen, das Auto etwas tieferzulegen. Ätzteile sucht man vergebens, die etwas gröbere Machart fällt hauptsächlich bei den Lüftungsgittern, den mitgegossenen Türgriffen, den seitlichen Schiebefenstern und der Platte am Heck, die das Ersatzrad schützt, auf.

Da sowohl Fiat als auch der Rallyesport zu meinen Sammelthemen zählen, bin ich mit dieser preiswerten Ergänzung sehr zufrieden, ehrlicherweise wäre ich nicht bereit, für ein etwas feineres Modell z.B. von TSM dieses Vorbilds mehr als das doppelte auf den Tisch des Händlers zu legen. Und wenn, was ich allerdings nicht glaube, ein solcher Fiat Abarth absolut erfolgreich wäre, kann man gerne noch eine Variante dazustellen.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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