Montag, 13. Mai 2019

Der Spätzünder - BMW M1 Gr. 5 Mosport 1981 von Spark, 1:43

Wie bekannt sein dürfte, verlief die Entwicklung und der Produktionsstart des BMW-Mittelmotorsportwagens M1 ziemlich holprig. Die geplante Fertigung bei Lamborghini scheiterte am Konkurs der italienischen Traumwagenmanufaktur, und bis man bei der Karosseriefabrik Baur und der BMW Motorsport GmbH in die Gänge kam, lief die Zeit für eine Homologation in der Gruppe 4 davon. Mittels einer Sondergenehmigung der ONS durften die M1 in der DRM starten, ausserdem initiierte man mit der Procar-Serie im Rahmenprogramm der Formel 1 ein Betätigungsfeld für das Werk und die Kunden. Die avisierte Gruppe 5-Variante als Konkurrenz zu Porsches allmächtigem 935 war allerdings nicht vom Glück verfolgt. Der erste Start des bei March entwickelten Monococque-Renners hätte 1979 in Le Mans erfolgen sollen, leider war die notwendige Stückzahl des Straßenautos noch nicht produziert, weshalb das Auto in der Gruppe 6 eingestuft wurde und die dafür notwendige Qualifikationszeit nicht schaffte. Auch weitere Starts endeten im Desaster, der M1 kam nie ins Ziel. Erst im Dezember 1980 konnte man 400 gebaute Exemplare nachweisen und erhielt zum 1. April 1981 endlich die Homologation, was aufgrund des Übergangs zu den Gruppen B und C im Folgejahr natürlich nicht mehr besonders effektiv war. Bei Sauber in der Schweiz wurden zwei Gruppe 5-Fahrzeuge aufgebaut, eines blieb im Team, das andere ging zu GS-Tuning in Freiburg, die auch den einzigen internationalen Erfolg des M1 Gruppe 5 ermöglichten. Strietzel Stuck und Nelson Piquet siegten beim 1000-km-Rennen am Nürburgring, aber nur, weil sie beim Rennabbruch wegen des tödlichen Unfalls des Schweizers Herbert Müller an der Spitze lagen. Dann gab es noch das Turbomonster von Schnitzer, mit dem Stuck in der DRM Erfolge erzielen konnte, aber das ist ein ganz spezielles Fahrzeug gewesen.

Einige wenige Gruppe 5-M1 entstanden auf der Basis von Procar-Autos, dazu gehört auch das Vorbild des aktuellen Modells von Spark. Die Fahrgestellnummer WBS59910004301269 wurde zuerst von BMW North America bei den 6 Stunden von Watkins Glen 1980 und in Daytona 1981 eingesetzt, danach erfolgte der Umbau in die Gruppe 5-Spezifikation. Einsätze in Watkins Glen und eben bei den 6 Stunden von Mosport endeten mit Ausfällen wegen Motor- bzw. Getriebeschadens. Damit endete wohl auch die Rennsporthistorie dieses Autos, ich konnte jedenfalls weder weitere Starts noch den Verbleib des M1 klären.

Schon erstaunlich, welche Exoten Spark nachbildet, der BMW M1 erschien gerade in der limitierten USA-Länderserie. wobei die Stückzahl von 400 mir schon mutig erscheint. Den Gruppe 5-M1 als formal gelungen zu bezeichnen, wäre gewagt, vor allem der Heckbereich wirkt ziemlich plump. Verglichen mit den wenigen, schwer zu findenden Originalfotos hat man bei Spark gute Arbeit geleistet, der relativ grobe Klotz von Rennauto ist sehr gut getroffen. Die Dekoration mit den beiden dreifarbigen Diagonalstreifen und Kenwood als Hauptsponsor wirkt relativ dezent und lässt viel sichtbares weiß. Die Lackierung und die Decals sind von hoher Qualität, die Montage der feinen Details ist perfekt. Auch die Räder und das schlichte Cockpit machen Freude, ein kleiner Kritikpunkt ist das etwas grobe Netz in der Fahrertüre.

Bleibt als Fazit, dass dieser M1 eher für eiserne BMW-Fans interessant ist, aber immerhin drehten mit David Hobbs und Strietzel Stuck illustre Piloten am Lenkrad. Und wenn es nicht immer nur Le Mans-Boliden sein sollen, macht das Modell schon Freude.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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