Freitag, 25. Januar 2019

Der dritte Streich - Lola Mk6 GT Nassau Speed Weeks 1963 von Spark, 1:43

Mit dem Mecom-Lola Mk6 erfüllt Spark uns und sicherlich vielen Fans dieses Autos einen weiteren Wunsch, den wir schon in unseren ersten Berichten über die Le Mans- und die Nürburgring-Variante geäüßert hatten. Jetzt bleiben eigentlich nur noch die Präsentationsversion und das breite Mecom-Auto übrig, dass leider einem heftigen Crash zum Opfer fiel, aber inzwischen wieder aufgebaut wurde.

Lassen wir doch John Mecom, Ölmillionär und Rennstallbesitzer aus Texas, in frei übersetzten Zitaten aus Dave Friedmans Lola-Buch erzählen, wie die Geschichte um diesen Lola ablief: „Auf meiner Hochzeitsreise in Europa las ich einen Artikel über den Lola GT und dachte darüber nach, einen zu kaufen. In London traf ich Eric Broadley, den Lola-Chef und wir machten den Deal perfekt, was Eric wohl auch finanziell etwas aus der Patsche half. Mein Mk6 war der einzige, der in Privathand überging und in Rennen eingesetzt wurde, (die anderen beiden gingen ja zu Ford für das GT40-Projekt). Das führte dazu, dass man mir das Auto abkaufen wollte und mich zu diesem Zweck in einem Hotel treffen wollte. Ich war ihnen wohl nicht bekannt und so kam es, dass ich ein Gespräch belauschte, in dem einer der Ford-Leute fragte, wann denn endlich der verdammte Texaner auftauchen würde und man ihm das Auto abjagen könnte. Ich trat zu der Gruppe und sagte: Mein Herr, vielleicht sprechen Sie über mich, ich bin da. Trotz hartnäckiger Angebote blieb ich unerbittlich und schloss mit den Worten: Das ist ein schönes kleines Auto und einer meiner Lieblinge.“

Der Hammer für Ford war dann, dass dieser Lola nach einem ersten Einsatz in Brands Hatch mit einem Chevrolet-Triebwerk ausgerüstet wurde und seinen ersten erfolgreichen Auftritt bei den mondänen Nassau Speed Weeks 1963 auf den Bahamas hatte. Dieser Event zum Jahresende hatte sich zum Treffen der Reichen und der Schönen entwickelt, aber auch viele Formel 1-Piloten und Werksteams genossen das Klima und die vielen Partys und Galadinners rundherum. Jedenfalls brachte das Mecom Racing Team den Lola mit Augie Pabst an den Start, „zufälligerweise“ waren auch einige GM-Leute, unter anderem Zora Arkis-Duntov anwesend und kümmerten sich in ihrer Freizeit um den Lola. Augie Pabst gewann mit der Nassau Tourist Trophy auf dem Lola eines der Hauptrennen sowie ein kleineres über fünf Runden. Aufgrund von Überhitzungsproblemen wurde der Lola nicht mehr weiter eingesetzt, aber er hatte sein Potenzial gegenüber Autos wie den Grand Sport Corvette, King Cobra und sogar einem Ferrari GTO bewiesen. Leider setzte Augie Pabst das Coupé nach einigen Einsätzen in den USA und Europa 1964 in Riverside so unter die Leitplanken, dass er nur mit Glück lebend entkam. Für damalige Verhältnisse verblieb ein irreparables Wrack, heute sehen das manche Restauratoren anders, wie man daran sieht, dass der Mk6 inzwischen wieder praktisch im Neuzustand existiert.

Über das grundsätzlich gelungene Spark-Modell brauchen wir nicht mehr viele Worte verlieren, die Form passt perfekt und die metallicblaue Lackierung mit dem weißen Streifen ist vielleicht die attraktivste bisher. Aufkleber des Teams und der Reifenmarke sind neben den Startnummern die einzige Dekoration, nicht zu vergessen der vorbildgerechte Sticker rechts unten auf der Windschutzscheibe. Ansonsten findet man diverse unterschiedliche Luftei- und Auslässe an der Front, den Seiten und auch am Heck. Besonders auffällig sind die silbernen Kappen über den Einlässen vor den Hinterrädern. Das Chevy-Triebwerk selbst ist nicht zu sehen, aber statt vier hat der Mecom-Lola nur zwei Auspuffendrohre. Schön, dass die Rückspiegel vorbildgerecht weiter aussen sitzen als bei den anderen Modellen und beschriftete Goodyear-Pneus mit der typischen blauen Linie montiert sind.

Wir geben gerne zu, dass wir Fans dieses Lola GT sind, aber Modelle wie die von Spark gefertigten machen es uns leicht! Deshalb freuen wir uns richtig an dieser noch ausbaufähigen Mini-Serie in der Vitrine.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

unsere fachhandelspartner:

Falls Sie Interesse an unserem Partnerprogramm haben freuen wir uns über eine Nachricht an info@auto-und-modell.de.