Dienstag, 17. Juli 2018

Michael Keysers größter Sieg - Porsche Carrera RSR Sebring 1976 von Spark, 1:43

1976 war das Jahr, in dem einerseits die Markenweltmeisterschaft erstmals mit Gruppe-5-Autos ausgetraegn wurde, andererseits organisierte man kurzfristig noch eine Sportwagenweltmeisterschaft für die Rennwagen der Gruppe 6. In beiden Meisterschaften hielt sich bekanntlich Porsche schadlos. Die klassischen amerikanischen Langstreckenevents in Daytona und Sebring zählten in diesem Jahr allerdings zu keiner der beiden Serien, sondern zur amerikanischen Camel-IMSA-GT-Meisterschaft. In Daytona ging der Sieg an BMW mit Peter Gregg, John Fitzpatrick und Brian Redman mit einem 3.0 CSL Coupé, Sebring wurde dann ein Porsche-Festival. Bis auf einen verbliebenen BMW auf Platz 7 fanden sich unter den ersten zehn nur Porsches.

Die Teilnehmer mit Siegchancen waren die BMWs, John Grennwoods Chevrolet Corvette, die auf der Pole Position stand, sowie eine Porsche-Meute, allerdings ohne Werkswagen. Nachdem die dicke Vette erst einmal in Führung ging, diese aber nach 15 Runden an einen BMW abgeben musste, kam Michael Keyser mit Al Holberts Carrera RSR an die Spitze, die er trotz eines Unfalls, dessen Reparatur drei Runden kostete, am Ende zurückeroberte. Für Holbert ein Erfolg von vielen in seiner langen Karriere, für den Fotografen, Filmemacher und -produzenten Michael Keyser war der Sieg in Sebring die Krönung einer für einen Amateur tollen Rennfahrerzeit. Unter Autofans ist Keyser auch durch seine Bücher über die Targa Florio oder zusammen mit Thomas Imhof und Jürgen Barth über seinen Porsche 911 ST, den Kamerawagen des Films „The Speed Merchants“ bekannt.

Im Programm von Spark findet man inzwischen viele Siegerfahrzeuge von Sebring, die 12h wurden bereits seit 1953 ausgetragen und sahen in der Anfangszeit so verschiedene Sieger wie Cunningham, OSCA, Jaguar, Maserati, Ferrari oder Porsche, die allerdings in den 70er und 80er Jahren dominierten, von 1976 bis 1988 gab es keine andere Marke auf Platz 1. Die Carrera RSR konnten in den USA noch bis 1977 vorne bleiben, in Europa waren schon zwei Jahre die 935 der Maßstab. Der 76er Sieger ist ein Carrera RSR aus dem Rennstall von Al Holbert. Auffällig gegenüber anderen RSR ist der große Frontspoiler, ansonsten blieb es beim klassischen Design mit breiten Backen und dem Turbo-ähnlichen Bügelbrett am Heck. Der dunkelblaue Porsche mit den gelben und roten Streifen und Farbflächen sieht sehr attraktiv aus, die Front mit den abgedeckten Scheinwerfern, die Beklebung und die kleinen Details wie Tank- und Haubenverschlüsse, Antenne sowie das Schutzgitter auf der Fahrerseite komplettieren ein tolles Modell. Ein interessanter Kontrast zur Karosserie ist der lediglich hellgrau grundierte Innenraum. Dass man in Sebring ohne Scheibenwischer fuhr, ist vorbildgerecht, und so gibt es keinen Grund, diesen hübschen Carrera RSR nicht in der Vitrine zu parken, solange er im Handel noch lieferbar ist.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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