Montag, 20. November 2017

Das Richtige für den englischen Landsitz - Rolls Royce Silver Cloud von Oxford Diecast, 1:43

Im April 1955 präsentierte Rolls Royce die Schwestermodelle Silver Cloud und Bentley S, die sich lediglich durch die Kühlermaske unterschieden. Im Vergleich zur ersten Nachkriegsentwicklung Silver Wraith / Silver Dawn gelang es ein wesentlich moderneres, aber immer noch klassisches Design zu entwickeln. Mit 3,12 m Radstand und 5,39 m Gesamtlänge war der Silver Cloud ein ganz schöner Brocken, die elegante Linie mit den langen, in die Karosserie übergehenden Kotflügeln kaschierte das Volumen sehr geschickt. Neben dem Standard Saloon gab es auch noch eine Langversion und Cabrios oder Coupés, die von den renommiertesten Karosseriebauern auf das separate Chassis gesetzt wurden. Technischer Fortschritt fand sich in einer besseren Führung der starren Hinterachse und einem optimierten Bremssystem, das allerdings nach wie vor auf Scheibenbremsen verzichtete. Das Triebwerk wurde dem Bentley Continental entlehnt, 4,9 Liter Hubraum hatte der mit gegengesteuerten Ventilen arbeitende Motor zu bieten. Daran angeflanscht wurde eine in Lizenz gefertigte GM-Getriebeautomatik, während die wahlweise lieferbare Klimaanlage auf einer Chrysler-Entwicklung basierte und die ebenfalls inzwischen lieferbare Servolenkung aus dem eigenen Hause kam. Mit geschätzten 155 PS und einem Leergewicht von über 1,7 Tonnen war standesgemäße Fortbewegung möglich, der Silver Cloud sollte ja kein Rennwagen sein. Dennoch wurde die Baureihe ab September 1959 mit einem neuentwickelten V8 mit hängenden Ventilen aufgewertet. Damit brachte der Rolls Royce Silver Cloud II laut eines Tests im Magazin "The Motor" immerhin 169 km/h Spitze und eine flotte Beschleunigung von 10,9 sec von 0 auf 100 km/h. Optisch änderte sich praktisch nichts 1963 kam dann die Serie III mit den bekannten Doppelscheinwerfern, die wiederum 1966 durch den viel moderneren Silver Shadow abgelöst wurde. Insgesamt wurden 7804 Silver Cloud produziert, LWB-Versionen und Chassis für Sonderkarosserien einbezogen, für eine Marke wie Rolls Roxce durchaus eine ansehnliche Stückzahl.

Oxford Diecast ist ja für ansehnliche Modelle im unteren Preissegment bekannt, der Silver Cloud macht da keine Ausnahme. Für unter 30 Euro bekommt der Sammler eine Miniatur, deren Form gut getroffen ist und die mit einigen verchromten Anbauteilen punkten kann. Türgriffe und Rücklichten sind keine Extrateile, aber farblich gut hervorgehoben, positiv die plastischen Rahmen der Seitenfenster und die Chromfelgen mit in Wagenfarbe lackierten Kappen und Weißwandreifen. Natürlich ist das Interieur nicht fein detailliert, die Wischer und die Kühlerfigur könnten filigraner sein und die interessante Farbkombination "sand over sable" leidet etwas unter der sehr glitzernden Metallic- über der etwas stumpf wirkenden Lackierung der Flanken. Dennoch finden wir diesen Rolls Royce sehr gelungen und mögen überhaupt diese an alte Diecast-Modelle erinnernde Anmutung der Oxford-Modelle, die man eben unbeschadet in die Hand nehmen und sogar über den Tisch rollen lassen kann.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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