Sonntag, 12. November 2017

Letzte Ausbaustufe eines großen Klassikers - Aston Martin DB6 Mk II Saloon von Spark, 1:43

Der seit 1958 gefertigte DB4 mit seiner hocheleganten Touring-Superleggera-Karosserie und dem tollen Sechszylinder war sicherlich ein Meilenstein der Sportwagengeschichte. Immerhin blieb diese Baureihe mit ihren Weiterentwicklungen DB5 und DB6 bis 1970 im Programm des Herstellers. Von Spark gibt es nun ein Modell des letzten Vertreters der klassischen DB-Serie, den DB6 Mk II, der von August 1969 bis Ende 1970 angeboten wurde.

Für Puristen ist die Form des1965 präsentierten DB6 sicherlich kein Fortschritt gewesen, das höhere Dach mit der anderen Seitenfensterlinie und die an den P 214/215 erinnernde Heckgestaltung wirkten nicht ganz harmonisch in Verbindung mit der runden Front, die wenig verändert wurde. Die praktischen Vorteile waren aber unübersehbar, mehr Kopffreiheit im Fond, mehr Kofferraumvolumen und ein wesentlich stabilerer Geradeauslauf und bessere Fahreigenschaften durch die klar definierte Abrisskante. Insgesamt wuchs der DB 6 gegenüber seinem Vorgänger um 91 mm im Radstand und 51 mm in der Gesamtlänge. Das Gewicht stieg nur um 8 kg an, auch deshalb, weil man sich von der Superleggera-Bauweise verabschiedete und den Rohrrahmen durch individuell bemessene Stahl-Kastenprofile ersetzte, die mehr Stabilität und geringeres Gewicht ermöglichten. Der Superleggera-Schriftzug auf der Motorhaube stellte beim DB6 einen gewissen Etikettenschwindel dar, konnte aber auch als Reminiszenz an die Touring-Linie gesehen werden. Der wunderbare 4-Liter-Sechszylinder blieb, 282 PS bei der Standardversion mit drei SU-Vergasern und 325 PS beim Vantage mit drei Weber-Vergasern wurden als sicherlich optimistische Leistungsangaben verzeichnet. Neu waren auch noch der unter dem Kühlergrill montierte Ölkühler und die geteilten Stoßstangen sowie wahlweise ein (unbefriedigender) Getriebeautomat und hydraulische Selectaride-Stoßdämpfer, die über einen Schalter am Armaturenbrett der Beladung und dem Fahrstil angepasst werden konnten. Gegen Aufpreis gab es noch Servolenkung und Klimaanlage.

Die Entwicklung und Präsentation des Nachfolgers DBS verzögerte sich zusehends, vor allem wegen der Entwicklung eines völlig neuen V8-Triebwerks. Aus diesem Grunde präsentierte man dieses Modell im September 1967 mit dem Sechszylinder aus dem DB6. Die Vorstellung des DBS mit dem V8-Motor verzögerte sich um lange zwei Jahre. Einen Monat vorher, also im August 1969, erschien mit dem DB6 Mk II die letzte Version des klassischen, auf Touring-Entwürfen basierenden Aston Martin. Man übernahm unter anderem die Sitze und die breiteren Räder mit Niederquerschnittreifen vom DBS, deshalb auch die etwas ausgestellten Radläufe. Die Servolenkung war Serie, eine Benzineinspritzung von Brico Engineering konnte geordert werden. Zu dieser Zeit hörte Aston Martin auf, offizielle Leistungsangaben für seine Autos zu publizieren, wie es Rolls Royce schon seit langem praktizierte. Mit einer Spitze von rund 240 km/h und 8,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h war man aber mit einem DB6 durchaus gut motorisiert. Von 1965 bis Ende 1970 wurden fast 1800 dieser Sportwagen hergestellt, 140 davon waren Volante Cabrios und sechs oder sieben Shooting Brakes von Harold Radford.

Spark wird uns wohl im Laufe der Zeit mit allen Modellen aus der DB4-6-Reihe beglücken, mit dem DB6 Mk II können wir sozusagen den letzten Vertreter der Serie in der Vitrine parken. Silber metallic steht dem Aston Martin sehr gut und die Lackierung ist von hoher Qualität und feiner Körnung. Die Form ist hervorragend getroffen, die Seitenscheibenrahmen feine Ätzteile wie auch die Kühlergitter an der Front. Auch der Rest der Details macht Freude, das Interieur ist allerdings aufgrund der schwarzen Ausstattung wenig sichtbar, aber komplett. Sehr schön die geprägten Kennzeichen, die allerdings möglicherweise von einer Ausstellung stammen, da sie die Typenreihe nennen. Lediglich die Rückleuchten sind etwas dick und stehen deshalb zu weit über das Heck hinaus und die Heckscheibe passt bei unserem Exemplar rechts oben nicht gewohnt gut, aber das ist wirklich Kritik auf hohem Niveau. Ein Satz noch zu den Superleggera-Schriftzügen auf der Motorhaube: Laut mir vorliegenden Informationen wurden sie nur bis 1967, dem Zeitpunkt des Konkurses von Touring, montiert, dürften also beim Mk II nicht mehr da sein. Bei meinem Modell bleiben sie trotzdem drauf.

Jetzt hoffen wir, dass endlich die lange angekündigten Renncoupés der P-Serie von Spark erscheinen werden, dieser DB6 macht auf jeden Fall Lust auf mehr dieser Sportwagen aus Newport Pagnell.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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