Donnerstag, 25. August 2016

Erster Sieg für das Projekt dank Shelby Racing - Ford GT 40 Daytona 1965 von Spark, 1:43

Der 1964 präsentierte Ford GT 40 war sicherlich ein wunderschöner Sportprototyp, aber konkurrenzfähig war er in keiner Weise. Das Ziel war schließlich, Ferrari bei den großen Rennen zu schlagen, davon war man weit entfernt. Deshalb gingen die bereits gebauten GT 40 nach dem Ende der Saison zu Carroll Shelby nach Texas, dessen Team aufgrund seiner großen Erfahrung prädestiniert schien, dem Ford Beine zu machen.

Es begann damit, dass Schaltung, Kühlung, Aerodynamik, Motor, eigentlich fast alles überarbeitet und immer wieder getestet wurden. Die Speichenräder wurden durch Halibrand-Leichtmetallräder mit Goodyear-Pneus ersetzt und die Karosserie bekam das für Shelby typische metallicblaue Kleid mit zwei breiten, weißen Streifen. Wer sich genauer informieren will, dem sei das sehr gute Buch "Shelby GT40" von Dave Friedman empfohlen, das über Amazon günstig angeboten wird. Für das erste Rennen der Saison, die 2.000 km von Daytona (24 Stunden wurden erst ab dem Folgejahr absolviert), fühlte man sich bereits fit. Allerdings traute Shelby dem GT 40 noch nicht ganz, deshalb schickte er eine ganze Streitmacht nach Daytona: Neben den beiden GT40 und vier Cobra Daytona Coupés sowie einem Mustang GT 350 engagierte man Dan Gurney und setzte ihn zusammen mit Jerry Grant auf einen Lotus 19 mit einem getunten Cobra-Ford-Triebwerk. Dieses Auto, mit dem Gurney übrigens 1962 in Daytona beim 3-Stunden-Rennne den Sieg holte, sollte zu Beginn des Rennens die Gegner aus Maranello in Defekte hetzen. Dies gelang, beide Ferrari mussten früh die Segel streichen, einer mit Kupplungsschaden, der andere wegen eines durch einen Reifenplatzer verursachten Hinterachsdefekts. Soweit ging die Strategie auf, allerdings lief der Lotus wie ein Uhrwerk und hatte bereits fünf Runden Vorsprung auf den zweitplatzierten GT40 von Ken Miles und Lloyd Ruby. In Runde 215 von 327 kam Jerry Grant in die Box, kurze Zeit später wurde der Lotus mit dem offiziellen Grund durchgebrannter Kolben weggeschoben. So war der Weg für das Wunschergebnis frei, Miles/Ruby lieferten den ersten Triumph für den Ford GT40, das zweite Auto wurde Dritter und drei Cobras belegten die Plätze 2, 4 und 6. Lediglich ein Porsche 904 auf Platz fünf störte die Phalanx des Shelby Racing Teams. Eine riesige Erfolgsgeschichte war geboren, auch wenn man auf das Hauptziel, den Sieg in Le Mans, noch ein Jahr warten musste.

Trotz der Modifikationen blieb der GT 40 in seiner ersten Ausbaustufe ein schöner Rennsportwagen mit einer eleganten Formgebung, die durch das dunkle metallicblau mit den weißen Streifen noch unterstrichen wird. Natürlich ist die Front mit den größeren Lufteinlässen und den etwas improvisiert wirkenden Spoilern nicht schöner geworden und die für das Rennen aufgetragene großflächige weiße Markierung auf der Schnauze von #73 stört die Harmonie, aber wen stört das, wenn das Auto erfolgreich ist? Spark hat das Modell jedenfalls perfekt nachgebildet, da stimmt jedes Detail. Die Halibrands mit den dicken Goodyears, die Scheinwerfer, Lüftungsöffnungen, Tankdeckel, so muss ein Modell aussehen. Die sparsame Beklebung ist sauber aufgebracht, im kargen Cockpit missfällt höchstens der als Decal ausgeführte Sicherheitsgurt, was sich beim Coupé eher verschmerzen lässt, am Heck sind Ölkühler, Auspuff und das Getriebe sichtbar.

Spark hat mit diesem GT40 ein sehr gutes Modell eines historisch wichtigen und interessanten Rennwagens geschaffen. Derzeit ist der Ford leider etwas schwierig zu bekommen, aber laut Raceland dürfte eine Wiederauflage kommen, wie es ja auch bei den Le-Mans-Siegern üblich ist.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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