Donnerstag, 2. Juni 2016

Jugendförderung - BMW 320 Turbo Jägermeister DRM 1979 von Spark für Raceland, 1:43

Markus Höttinger war 1978 ein vielversprechendes Talent, dem bereits eine Karriere in der Formel 1 vorausgesagt wurde. BMW wollte dem Österreicher, der im Vorjahr den Renault-5-Pokal gewann und von Dr. Helmut Marko gefördert wurde, Einsätze verschaffen. Dazu wurde er beim Freiburger GS-Team von Gerhard Schneider untergebracht und bedankte sich mit drei gewonnenen Rennen und dem 4. Platz im DRM-Klassement. 1979 sollte dann eine Kombination aus Formel 2 und Tourenwagensport bringen, zusätzlich noch mit Jägermeister als Sponsor. Allerdings lief mit dem neuen Werksturbomotor nicht alles rund und es blieb lediglich ein Sieg im vorletzten Rennen der DRM '79 neben einigen Platzierungen. Leider verunglückte Markus Höttinger bereits 1980 im Maurer Formel 2 tödlich, in Hockenheim wurde er vom abgerissenen Hinterrad eines Konkurrenten getroffen, tragisches Ende einer kurzen Karriere.

Der Einsatzwagen Höttingers für die DRM 1979 sollte etwas ganz besonderes werden. Bei GS wurde aus Werksteilen ein rechtsgelenkter 320 mit Gitterrohrrahmen und Sechsganggetriebe aufgebaut, aus der Hexenküche von Paul Rosche kam ein 1,4-Liter Turbomotor, der wohl mit rund 500 PS glänzte. Dieses Triebwerk war letztlich die Basis für die Formel 1-Maschine, mit der Nelson Piquet 1983 Weltmeister wurde. Zu Saisonbeginn war der Turbo allerdings noch nicht bereit, letztlich dauerte es bis zum 5. Lauf der Serie in Mainz-Finthen, wo Höttinger Vierter wurde. Beim darauffolgenden Rennen am Norisring fuhr der Österreicher auf die Pole-Position, machte aber duch einen Schaltfehler in der Einführungsrunde seine Siegchance zunichte. Seine tolle Leistung in Verbindung mit Problemen der Mitbewerber spülten Höttinger noch auf Platz 2 hinter Manfred Winkelhock. Beim vorletzten Lauf in Hockenheim gelang der erste und einzige Saisonsieg, da der BMW-Vorstand beschloss, das Triebwerk nicht weiterzuentwickeln, blieb es vorerst bei dieser durchwachsenen Bilanz. DRM-Meister wurde übrigens Klaus Ludwig auf Kremer-Porsche, dem das Kunststück gelang, bei 11 Läufen zehnmal die oberste Stufe des Podests zu erklimmen, trotz Gegenwehr von Georg Loos, der mit drei vom Werk gekauften Porsche 935 eine enttäuschende Saison erlebte. Aus der Division 2 konnte aufgrund der starken Konkurrenz zwischen Hans Heyer und Harald Ertl auf Zakspeed-Capri sowie Manfred Winkelhock auf dem Schnitzer-BMW niemand genügend Punkte sammeln, um Ludwig zu gefährden. Und das GS-Team hatte dann im Folgejahr zusammen mit Lancia und Hans Heyer eine Supersaison, die den Meistertitel brachte.

Auf den ersten Blick sieht man, dass der GS-320 formal mit den ursprünglichen Gruppe 5-BMWs nicht mehr so viel zu tun hatte. Frontspoiler, Kotflügel, Schweller, Motorhaube sowie Heckflügel waren völlig anders geformt. Spark hat das perfekt reproduziert und keinen Aufwand gescheut. Schürzen an den Schwellern, zusätzliche Bleche auf den hinteren Verbreiterungen, jede Menge kleinste Ätzteile, Räder mit Abdeckungen, tolles Interieur mit abgespeckter Armaturentafel, Schiebefenster (rechts offen), nur ein Scheinwerfer wie beim Original, alles zusammen ergibt ein perfektes Modell des Jägermeister-320. Die Lackierung ist sauber, bei der Beklebung stören lediglich die oft etwas auffälligen Trägerfolien, wie z.B. zwischen Rudi und der Startnummer auf der Motorhaube. Ausserdem fällt bei unserem Fotomuster auf, dass einige Jägermeister-Schriftzüge nicht ganz gerade (rechte Türe, Motorhaube) oder gekrümmt (Dach links) aufgebracht wurden, sollte eine Lieferung des Kräuterlikörs nach China in die Fabrik geliefert worden sein? Aber das mag ein Ausrutscher sein, prinzipiell sind diese Autos wirklich sauber verarbeitet und der GS-BMW ist ein ausgesprochen attraktives Modell.

Sicherlich gehört dieser BMW 320 Turbo zu den interessantesten DRM-Teilnehmern, schön, dass Friedrich Lämmermann von Raceland Spark beauftragt hat, dieses Auto nachzubilden, auf weitere 320 Turbo, auch von Schnitzer, freuen wir uns jetzt schon.

Unser Fotomuster kommt von Raceland, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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