Dienstag, 21. Juli 2015

Unaufdringliche Eleganz - Maserati Biturbo von Minichamps, 1:18

Alejandro de Tomaso, seit 1975 Geschäftsführer und Teilhaber von Maserati, verfolgte von Anfang an das ehrgeizige Ziel, das traditionell am Rande der Pleite wirtschaftende Unternehmen mit höheren Stückzahlen und somit besserer Auslastung endlich rentabel zu gestalten. Um dies zu erreichen, schwebte ihm ein kompakter, leichter "Volks-Maserati" zu günstigeren Preisen mit eleganter Karosserie vor. Das Ergebnis seiner Überlegungen präsentierte Maserati erstmals im Dezember 1981 anlässlich des 67. Firmenjubiläums: ein recht kleines, kantiges, aber zweifellos attraktives Coupé namens Biturbo. Unter der Motorhaube saß ein V6-Motor mit zwei Turboladern (daher der Name), je ein Lader pro Zylinderreihe. Technisch bewegte sich der Biturbo auf hohem Niveau und auch optisch war der Neuling äußerst gelungen. Offensichtlich hatte man sich ein den Dimensionen und den Proportionen etwas an BMWs erfolgreichem Dreier orientiert, die sehr dezente, unaufdringliche und elegante Gestaltung der Karosserie wusste allgemein zu begeistern und hängte die deutsche Konkurrenz deutlich ab. Leider offenbarte der Biturbo nach seinem Seriendebüt 1982 aber auch zahlreiche Schwächen, so sorgte der antiquierte Registervergaser für unterirdische Verbrauchswerte und auch die Zuverlässigkeit des Triebwerks ließ sehr zu wünschen übrig.

Dennoch war der Biturbo zunächst der erhoffte Verkaufserfolg für Maserati. Unaufdringliche Optik, satte Leistung, vier Sitze, ausreichend Kofferraum und exklusive Innenausstattung zu vergleichsweise günstigen Preisen sorgten nicht nur in Italien für Begeisterung und guten Absatz. Als dann allerdings die ersten Nachrichten über die Probleme des Modelles auftauchten, begann der Absatz zu stocken. Die von de Tomaso erwünschten fünfstelligen Jahresverkaufszahlen sollte der Biturbo nicht erreichen, aber in all seinen unzähligen Varianten und Derivaten hatte er einen entscheidenen Anteil an der zeitweisen Rettung der Firma Maserati geleistet.

Im Maßstab 1:43 hat Minichamps bereits vor einigen Jahren ein exzellentes Modell des Biturbo auf den Markt gebracht, nun hat man ihn endlich auch in 1:18 im Programm. Der Minichamps-Biturbo ist eine Resineminiatur ohne öffnende Teile und erscheint im Rahmen einer im Vergleich zu den hauseigenen "First Class Collection"-Modellen etwas günstigeren Serie. Für 160 EUR bekommt der Sammler eine simple Verpackung im Stil der französischen Resineanbieter aus der sich dann ein wohlproportioniertes Modell des kompakten Italieners entnehmen lässt. Die kantige Eleganz des Biturbo trifft Minichamps absolut vorbildlich und die Farbvariante in dunklem Blaumetallic mit hellbraunem Interieur unterstreicht die Exklusivität des Vorbildes perfekt.

Der Innenraum ist sehr gut gestaltet, von den Instrumenten bis hin zum Holzimitat (das auch beim Vorbild übrigens kein Echtholz war). Wer die klassische Maserati-Uhr im Cockpit vermisst muss wissen, dass diese erst später auftauchte, die ersten Biturbo hatten eine simple (und sehr hässliche) Quarzuhr im Armaturenbrett - so auch das Minichamps-Modell. Außen gefallen die schönen Front- und Heckleuchten, der große Kühlergrill fällt ebenfalls sehr überzeugend aus. Weniger gelungen finde ich die silbernen Scheibenrahmen an Windschutz- und Heckscheibe, diese primitive Lösung verdirbt immer etwas die Optik. Besser fallen die zwar auch nur auflackierten, aber immerhin sauber gestalteten Rahmen um die Seitenscheiben aus. Sehr gute Räder runden das gelungene Gesamtbild ab, bei dem auch die perfekte Lackierung noch Erwähnung finden muss! Ein schönes Modell, das eine wichtige Lücke im 1:18-Maserati-Programm schließt.

Wir danken unserem Fachhandelspartner www.colognemodelcars.eu für unser Fotomuster!

Text und Fotos: Georg Hämel

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