Montag, 5. Januar 2015

Ferrari unter Strom - LaFerrari von Hot Wheels Elite, 1:18

Vergessen wir für einen Moment den merkwürdigen Namen, Ferraris neuester Hyper-Sportwagen hat in den letzten Monaten in den Fahrberichten und Tests der Fachpresse eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass die Fahrleistungen aus dem Hybrid-Gesamtpaket mit 960 PS tatsächlich so gewaltig und brachial sind, wie es ein Auto, das "der Ferrari" sein will, eben schon im Namen verspricht. Ob er eine Nordschleifenrunde unter 7 Minuten schafft, hat er noch nicht offiziell zeigen dürfen, aber die 350 km/h Spitze und gewaltige Beschleunigung bei fantastischem Handling haben die Tester schon einmal bestätigen können. In Zeiten von Downsizing und neuen Antriebskonzepten ist dieser Bolide vielleicht wirklich so etwas wie die Krönung der Straßensportwagen aus Maranello, bevor der Trend weg vom "höher, schneller, weiter" auch die Wagen mit dem Cavallino erreicht.

Hot Wheels Elite hat sich mit dem Modell des LaFerrari im Maßstab 1:18 sehr viel Zeit gelassen, jetzt ist er Teil des Schwanengesangs für Ferrari-Modelle dieses Herstellers, denn nach fünfzehn Jahren beendet man die Zusammenarbeit mit Ferrari. Zukünftig zeichnet der May-Cheong-Konzern mit seinen Marken Bburago und Maisto für Ferrari-Modelle verantwortlich. Mit LaFerrari könnte Hot Wheels Elite also für einen Abgang mit Pauken und Trompeten sorgen, und auf den ersten Blick macht der geduckte Bolide mit dem prägnanten Design aus der Feder von Flavio Manzoni einen guten Eindruck. Ich stelle hier die gelbe Variante vor, Rot und Schwarz wird es ebenfalls geben.

Die Formen passen also, keine leichte Aufgäbe bei diesem Wechselspiel aus Kurven und zerklüfteten Kanten. Die Hot-Wheels-Modelleure beweisen hier ihr sicheres Händchen. Alle Türen und Hauben des Diecast-Modelles lassen sich öffnen und dann steht der Hich-Tech-Bolide aus Maranello fast schon nackt da. An den großen Flügeltüren fällt der Blick direkt auf das Kohlefasermonocoque, bevor er in das dunkle Cockpit wandert. Gelbe Kontrastnähte sorgen für etwas Farbe im zweckmäßigen Innenraum, der mit feinen Instrumenten und Bedienelementen glänzen kann. Sicherheitsgurte aus Textilmaterial an den fein gestalteten Sitzen und das aufwändig bedruckte Lenkrad runden das gelungene Bild des Interieurs ab. Unter der großen Motorhaube sitzt eine feine Nachbildung des Hybridantriebs des Supersportlers, dessen Herz ein 6,3 Liter großer V12 bildet. Schöne Drucke und präzise gestaltete Oberflächen bilden mit der Verkabelung des HY-KERS-Systems hier ein im Vergleich mit Originalbildern sehr realistisches Bild des "Kraftwerkes". Hier sitzt auch der ausfahrbare Heckspoiler, der auch im Modell funktional ausgelegt ist, allerdings etwas Fummelei braucht, um ihn ausgefahren darzustellen.

Außen gefallen mir die Leuchten sehr gut, wenngleich die Lichtleiste in den Frontscheinwerfern von Hot Wheels z.B. bei 458 Italia oder F12 etwas feiner ausgeführt wurde. Die Felgen sind korrekt proportioniert, dahinter sitzen gewaltige Bremsen. Alle Öffnungen der Karosserie werden durch filigrane Metallgittern verschlossen, die gerade am Heck für eine sehr realistische Optik sorgen. Etwas schade ist, dass man die freiliegenden Kohlefaserteile des Vorbildes am Modell meist nur durch eine Anthrazit-Metallic-Lackierung nachbildet, andererseits ist diese Vorgehensweise gegenüber grob gravierten und unrealistischen Strukturen im Kunststoff sicher zu bevorzugen. Die Spaltmaße bei meinem Modell waren nicht herausragend, aber absolut zufriedenstellend, erst recht, wenn man bedenkt, wie groß die einzelnen Karosserieteile sind und wie schwierig es sein muss, sie in der Fertigung immer richtig auszurichten. Die Scharniere an Türen und Hauben sind, wie bei Hot Wheels Elite gewohnt, etwas grob, das Lackfinish gab keinerlei Anlass zur Klage. Der LaFerrari von Hot Wheels Elite ist also ein sehr gutes Modell eines faszinierenden Vorbildes geworden. Man darf gespannt sein, ob die neuen Modelle des Lizenz-Nachfolgers Bburago dieses hohe Niveau erreichen werden - oder vielleicht sogar toppen können. Keine leichte Aufgabe.

Text und Fotos: Georg Hämel

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