Montag, 28. Juli 2014

Privat unterwegs - Porsche 917 Spyder Boeri Interserie 1972 von Spark, 1:43

In den Jahren 1971 und 1972 gehörten die Porsche 917 Spyder zu den wichtigsten Fahrzeugen der Interserie. Dank Spark können wir jetzt neben den bereits von uns vorgestellten Autos von Leo Kinnunen und Jürgen Neuhaus auch den Spyder in die Vitrine stellen, mit dem der Privatier Ernst Kraus 1972 antrat. Wir haben uns den Renner angeschaut und die Karriere des Fahrers verfolgt.

Nach einigen Rennen mit einem BMW 700 fiel Ernst Kraus 1968 mit einem Porsche 911 S öfters mit guten Ergebnissen in diversen GT-Rennen auf. 1969 wurde dann ein Porsche 910 angeschafft, mit dem auch die großen Sportwagenrennen absolviert wurden, ganz große Erfolge blieben aus. 1971 kam dann ein 908/2, der für das nächste Jahr durch den 917 Spyder ersetzt wurde. Leider wurde das Auto beim Training zum 5. Rennen der Interserie so zerstört, dass Kraus dann auf das Vorjahresauto von Leo Kinnunen ausweichen musste. Im darauffolgenden Jahr bediente er sich eines 917/10, den er zusammen mit einem 908/3, teilweise zusammen mit dem Joest-Team bis 1976, seinem Karriereende einsetzte. Entgegen mancher Quellen war der Kraus-917 immer mit einem Saugmotor bestückt, zuletzt mit 5,6 Liter Hubraum. Alle Teilnahmen und Ergebnisse von Ernst Kraus finden Sie unter Racing Sports Cars.

Der Porsche 917 Spyder mit der Fahrgestellnummer 026 hatte eine ziemlich bewegte Geschichte: Ursprünglich nur ein Ersatzchassis, überschnitt sich seine Geschichte mit dem Neuhaus-Spyder. Das Chassis wurde umnummeriert in 917/031 als Ersatz für einen Gulf-917 verwendet, der in Le Mans 1971 verunfallte. daraus entstand dann der gelb/rote Neuhaus-Spyder. Das Chassis 026 wurde für 1972 zu eben dem Boeri-Spyder aufgebaut, der dann in Hockenheim zerstört und viel später wieder zu einem Gulf-Coupé zurückgebaut wurde. In den ersten Rennen war der Spyder noch weiss, dann bekam er die knallgrüne Lackierung mit dem roten Pfeil. Soweit nachvollziehbar, stellt das Spark-Modell den Zustand von Silverstone dar, wo Ernst Kraus immerhin Vierter wurde. Später fuhr er dann, wie schon erwähnt, das blau/weisse Auto von Leo Kinnunen, allerdings ebenfalls mit Boeri-Aufklebern versehen.

Die grundsätzlichen Qualitäten des Spark-Spyders stehen ausser Frage. Die typisch bunte Lackierung der Siebziger Jahre ist gut getroffen, lediglich die roten Decals könnten glatter sein. Auffallende Details sind die von anderen Modellen unterschiedlichen Splitter und Spoiler sowie die Radabdeckungen hinten, die als Fotoätzteile verbaut sind. Sehr schön auch die filigranen Rückspiegelstützen, auffallend, dass der Boeri-Spyder eine Fronthaube ohne Öffnungen besitzt. Am Heck und Unterboden finden sich viele Details.

Spark ist wieder einmal ein sehr attraktives Modell gelungen, das jede Sammlung bereichert. Und über Interserie-Autos freuen wir uns immer! Der Boeri-Spyder ist in der Deutschland-Serie von Spark erschienen und auf 500 Exemplare limitiert.

Für unser Fotomodell danken wir Supercars in München.

Fotos und Text: Rudi Seidel

unsere fachhandelspartner:

Falls Sie Interesse an unserem Partnerprogramm haben freuen wir uns über eine Nachricht an info@auto-und-modell.de.