Freitag, 21. Februar 2014

Sieger in tragischem Rennen - Jaguar D-Type Le Mans 1955 von AUTOart, 1:18

Jaguars D-Type war 1954 ein erstaunliches Rennauto, das seine Konkurrenten plötzlich sehr alt aussehen ließ. Statt eines Rohrrahmens setzte Jaguar auf ein Aluminium-Monocoque, anstatt sich nur auf die Leistung eines großen Motors zu verlassen, war der D-Type unter Berücksichtigung aerodynamischer Erkenntnisse aus dem Flugzeugbau entworfen worden, um den Luftwiderstand zu minimieren. Wo andere Sportwagen bei Höchstgeschwindigkeit schwer zu beherrschen waren, unterstütze eine vertikale Finne den Piloten dabei, den Wagen in der Linie zu halten. Statt anfälliger und schwer zu kühlender Trommelbremsen setzte man ringsum auf Scheibenbremsen. Doch leider machten Pech und mangelnde Zuverlässigkeit den Jaguar 1954 in Le Mans einen Strich durch die Rechnung und Ferrari siegte mit dem sehr konventionellen 375 Plus. Für 1955 wurde der D-Type weiter verfeinert und alle Schwachstellen des Vorjahres ausgebügelt. Das war auch dringend notwendig, denn nun trat man nicht nur gegen die schnellen, aber unzuverlässigen Werks-Ferrari, sondern auch gegen die beeindruckenden 300 SLR von Mercedes-Benz an.

Vor den 24 Stunden von Le Mans war die Erwartung für das große Duell zwischen den filigranen D-Type und den gewaltigen Mercedes groß, doch am 11. Juni 1955 um 18:30 Uhr in der dritten Stunde des Rennens löste ein plötzlicher Boxenstopp des führenden Mike Hawthorn im Jaguar eine Kettenreaktion aus, die zum größten und schrecklichsten Unglück der Motorsportgeschichte führte. Der Franzose Pierre Levegh kollidierte mit einem Austin Healey, der seinerseits Hawthorn auswich und wurde mit seinem Mercedes in den Erdwall neben der Strecke geschleudert. Das Auto fing Feuer, 83 Menschen starben. Mercedes-Banz zog seine verbliebenen Wagen aus dem Rennen zurück, letztendlich siegten Mike Hawthorn und Ivor Bueb im Jaguar D-Type - der erste Sieg von insgesamt drei Gesamtsiegen, die man mit diesem Wagen in Le Mans feiern konnte. Leider ein Sieg, auf dem bis heute der Schatten der Katastrophe von Le Mans liegt.

AUTOart hat dem Jaguar D-Type schon 2002 in einer Variante mit der ursprünglichen kurzen Nase und ohne die charakteristische Finne ein Denkmal in 1:18 gesetzt, nun ist auch jene Rennversion aus dem schicksalhaften Rennen von Le Mans 1955 erschienen. Die Karosserie ist dabei weitgehend neu, denn man hat nicht nur die Finne am Heck ergänzt, sondern auch die neue, längere Nase korrekt umgesetzt. In sattem "British Racing Green" gehalten, sieht der schnelle Jaguar auf den ersten Blick hervorragend aus und wirkt deutlich stimmiger, als der sehr pummelig geratene D-Type von Exoto. Motorhaube, Fahrertür, Abdeckung des Tankverschlusses und das Reserveradabteil am Heck lassen sich öffnen, die Spaltmaße sind sehr gut. Zusätzlich lässt sich die Abdeckung des Beifahrersitzes abnehmen. Nur die Bodenfreiheit ist etwas groß ausgefallen.

Im engen und kargen Cockpit fällt zunächst das schöne Lenkrad auf, links davon sitzt der riesige Drehzahlmesser. Die spärliche Instrumentierung wird korrekt nachgebildet und auch alle Sicherungen sind an Ort und Stelle. Hier sieht man allerdings, dass die Form schon ein wenig älter ist, heute wäre da vielleicht noch etwas mehr Detaillierung drin. Dafür sind die Sitze sehr schön und überzeugen mit fein verarbeiteter Lederimitation. Über jegliche Zweifel erhaben ist hingegen die fantastische Nachbildung des Motors unter der großen Haube. Den berühmten Jaguar-Sechszylinder bildet AUTOart mit einer Vielzahl feiner Details nach. Komplette Verkabelung und feine Ansaugtrichter auf den Vergasern sind nur zwei der Feinheiten, die aus dem Motorraum ein faszinierendes Modell machen. Die Materialoberflächen wirken sehr realistisch und auch die Farbgebungen treffen das Vorbild genau.

Außen bleiben noch die filigranen Haubenverschlüsse samt Lederriemen zu erwähnen. Schöne Lichter vorne und hinten sind bei AUTOart selbstverständlich, die korrekt dimensionierten und trotz ihrer Schlichtheit sauber gestalteten Felgen ebenso. Die Verarbeitung unseres Musters fiel rundum hervorragend aus. Mit dem Modell eines tragischen Siegers ist AUTOart ein echtes Highlight gelungen.

Wir danken AUTOart für die Bereitstellung unseres Besprechungsmusters!

Text und Fotos: Georg Hämel

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