Montag, 17. Februar 2014
Luxus-Laster -Aston Martin DB5 Harold Radford Shooting Brake von Matrix Scale Models, 1:43
Der Aston Martin DB5 war eigentlich ganz nach dem Geschmack des Firmenbesitzers David Brown, doch im Alltagseinsatz erkannte der wohlhabende Brite einige Probleme. So war es doch recht mühsam, die Polo-Ausrüstung im Kofferraum unterzubringen und wenn er auf die Jagd fuhr, kauten die Hunde die Ledersitze an. Kurzerhand bat Brown seine Mitarbeiter, ihm einen DB5 zum Shooting Brake umzubauen. Das Ergebnis war ebenso optisch gelungen wie nützlich, so dass plötzlich auch andere Kunden ihr Interesse an einer solchen Variante äußerten. Da Aston Martin selbst mit der Produktion des erfolgreichen DB5 komplett ausgelastet war, trat man an die Karosseriebaufirma Harold Radford Ltd. heran, die auf Bentley-Basis bereits einige attraktive Shooting Brakes produziert hatte. Die Käufer eines DB5 hatten somit die Möglichkeit, sich ihren eleganten Gran Turismo für zusätzliche 2.000 englische Pfund umbauen zu lassen. Das fertige Fahrzeug bot dann einen großen Kofferraum, dessen Nutzfläche durch eine umklappbare Sitzbank noch vergrößert werden konnte. Die Heckklappe war einteilig und weit oben angeschlagen, somit sehr praktisch für das Be- und Entladen. Allerdings war das Chassis nicht weiter modifiziert worden, so dass die Zuladung gegenüber dem normalen DB5 unverändert blieb und das Fahrverhalten bei vollem Kofferraum ausgesprochen haarig wurde. Trotz seiner praktischen Eigenschaften blieben die Shooting Brakes eine sehr seltene Erscheinung. Nur 12 Exemplare entstanden, was vermutlich dem recht üppigen Preis geschuldet war.
Fahrzeuge der berühmten englischen "Coachbuilders" bildeten von Anfang an einen Teil des Programmes der noch jungen Firma Matrix Scale Models und da passt der DB5 Shooting Brake natürlich perfekt. In edlem Dunkelgrün lackiert macht das Modell eine hervorragende Figur, die Proportionen des schönen Vorbildes hat man exakt getroffen. Das Lackfinish ist exzellent, die Gravuren sind präzise und werden nicht unter einem zu dicken Farbauftrag erstickt. Die filigranen Speichenfelgen sind besser gelungen als an anderen Modellen von Matrix, man will sich in diesem Aspekt aber noch weiter steigern.
Der Innenraum verliert auch in 43-facher Verkleinerung nichts von seiner luxuriösen Anmutung. Das Armaturenbrett wird aufwändig durch gelungene Farbgebung und sauber verarbeitete Decals nachgebildet, das Lenkrad ist genau getroffen und gefällt durch den Verzicht auf Chromspeichen - klassische Aston Martin hatten ab Werk nie verchromte Lenkradspeichen. Die Sitze in dunklem Rot treffen die Clubatmosphäre des Vorbildes sehr gut und gefallen auch durch ihre Oberflächenanmutung. Wie bei Matrix üblich, werden auch an diesem Modell viele sauber verarbeitete Fotoätzteile angebracht, die sehr zur feinen und hochwertigen Wirkung des Modelles beitragen. Besonders fällt natürlich der typische Kühlergrill ins Auge, den man extrem filigran nachbildet, ein nettes Detail ist das an vielen Aston Martins zu findende Wappen des "Aston Martin Owners Club" an der Front. Die Scheinwerfer und Rückleuchten hat Matrix ebenfalls schön umgesetzt, sie runden ein äußerst gelungenes und hochwertiges Modell perfekt ab.
Text und Fotos: Georg Hämel