Sonntag, 29. Dezember 2013

The Gentleman's Ride - Porsche 935 DP VLN 2013 von Spark/MAB, 1:43

Die VLN Langstrecken-Meisterschaft Nürburgring bestreitet seit 1977 jährlich zehn Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife. Da man dem Breitensport sehr verbunden ist, gibt es unzählige Klassen, um möglichst vielen Motorsportbegeisterten eine Plattform zu bieten. So gibt es Klassen für Rennfahrzeuge, seriennahe Fahrzeuge, Historische - und Fahrzeuge aus diversen Marken Cups. Nochmals unterteilt werden die Fahrzeugklassen nach Hubraum. Durch ein ausgeklügeltes Punktesystem entsteht eine weitestgehende Chancengleichheit in der Meisterschaft. Nach dem Motto „Viel Feind, viel Ehr“ werden die eingefahrenen Punkte anhand der Anzahl der in der jeweiligen Klasse gemeldeten Fahrzeuge faktoriert. So ergibt sich, dass die Gesamtsieger der einzelnen Rennen zwar meist aus den großen Klassen stammen, vornehmlich aus der Riege der GT3-Fahrzeuge, der Meister aber aus einer der kleinen Klassen kommt.

Das Vorbild unseres Modells startet in der Klasse H4, d.h. Historische Fahrzeuge (Baujahr bis 2003) mit einem Hubraum von 3.000 ccm bis 6.200 ccm. Der Eigentümer, Dirk Torwesten, betreibt den Motorsport als reines Hobby. Der sympathische Transportunternehmer aus Essen begann diese Freizeitbeschäftigung 1992 mit einem VW Käfer, mit dem er im Käfer-Cup bis 2000 diverse Klassensiege und 1996 den dritten Gesamtrang erreichte. Von 2001 bis 2006 betätigte er sich im Divinol-Cup und der STT. Auch hier reichte es immer wieder zu Klassensiegen. 2013 bestritt man einige VLN Läufe, auch hier mit Erfolg. Das Fahrzeug basiert auf einem Porsche 911 (964) RSR 3,8. Ein Karosseriekit der Firma DP Motorsport verleiht ihm das angenäherte Aussehen eines Kremer Porsche 935 K3, dessen Karosserie in den späten 70ern vom gleichen Produzenten entworfen wurde. Das Rennteam besteht hauptsächlich aus Familienmitgliedern und Freunden, technische Unterstützung steuert das Porsche Zentrum Willich bei. Natürlich wird so ein Kleinod gehegt und gepflegt, im Einsatz aber nicht geschont. Das zeigen die vielen Klassensiege in der kleinen, aber hochrangig besetzten Klasse. Dass mit historischen Fahrzeugen weder um Gesamtränge, noch um Meistertitel gefahren wird, versteht sich von selbst. Hier steht der Olympische Gedanke an erster Stelle.

Dem Engagement von MINI AUTO BUNTE ist es zu verdanken, dass ein Modell dieses Exoten jetzt auch Einzug in die Vitrinen interessierter Sammler finden kann.

Der kleine Porsche kommt, wie sein großes Vorbild, sehr „bullig“ daher. Wie bei Spark gewohnt, sind Farbfinish und Dekoration makellos. Ein besonders schönes Detail ist die durch die durchbrochene Heckschürze sichtbare Auspuffanlage. Die „Metallscheiben“, auf denen Antenne und Transponder sitzen, waren nicht immer am Fahrzeug, sind aber bei einigen Rennen durch Fotos belegt. Witzigerweise wurden auch die beiden „Verbotsschilder“ über den Türgriffen nicht vergessen. Im Original prangt auf der Fahrertür eine 240 im rotem Kreis, auf der Beifahrertür ein Verbot für „High Heels“. Dass die Schilder nur angedeutet sind, versteht sich bei dem Maßstab von selbst. Ob das Armaturenbrett wirklich grün ist, kann anhand der vorhanden Fotos nicht restlos geklärt werden. Bedingt durch den jeweiligen Lichteinfall sieht es einmal grün und ein anderes mal eher dunkelgrau bis schwarz aus. Ebenso erscheint die Front im Vergleich mit manchen Bildern minimal zu lang. Dieser Eindruck ist aber subjektiv und kann auch von der stark gerundeten Form kommen. Bei ganz genauer Betrachtung fällt noch das Fehlen von vier Schnellverschlüssen auf. Jeweils am Übergang vom Splitter zum vorderen Radlauf müsste sich einer befinden und oberhalb der Rückleuchten. Auf Nachfrage bei MINI AUTO BUNTE wurde erklärt, dass Spark die Verschlüsse am Heck tatsächlich übersehen hat, die am Splitter aber aus produktionstechnischen Gründen nur mit extremen Aufwand anzubringen wären. Aufgrund der konkaven Form in diesem Bereich müsste jedes Ätzteil von Hand zurechtgebogen werden. Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass die Verschlüsse, bis auf die beiden auf der Fronthaube, im Rennen sowieso mit grünem Tape zugeklebt werden und kaum sichtbar sind. Schade ist, dass das Schiebefenster, zumindest bei unserem Modell, nach unten verrutscht ist. Es müsste mittig in der Seitenscheibe sitzen. Den Lapsus verschobener Schiebefenster kann man komischerweise aber bei beinahe allen Porsche 956 oder auch Modellen von Rallyewagen dieses Herstellers beobachten. Warum Spark so etwas nicht in den Griff bekommt, bleibt rätselhaft.

Die kleinen Kritikpunkte trüben aber die Freude über das Modell keineswegs, es bleibt ein schönes Modell eines ungewöhnlichen Rennwagens.

Unser Muster stammt von MINI AUTO BUNTE, vielen Dank dafür. Dort und bei unserem Fachhandelspartner Raceland können Sie den Porsche bestellen, solange der Vorrat reicht, die kleine Auflage von 350 Stück sollte schnell in Sammlerhand sein.

Text und Fotos: Robert Balb

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