Sonntag, 28. Juli 2013

Spektakuläres Fahrerteam - Lancia Beta Monte Carlo Alitalia Giro d'Italia 1979 von Spark Rêve, 1:43

Beim Giro d'Italia 1979 trat Lancia Corse mit zwei Beta Monte Carlo Turbo an, beide Fahrzeuge wurden allerdings disqualifiziert. Unser Bericht erklärt, warum, zeigt die wechselvolle Geschichte des Projekts X1/20 nach und stellt das Modell von Spark Rêve vor.

Der Fiat X1/8 oder X1/20, wie er ab 1971 bezeichnet wurde, war das Projekt eines größeren Mittelmotorsportwagens und Ergänzung des kleinen X1/9. Die Ölkrise von 1973/74 führte dazu, dass das neue Modell zu Lancia transferiert wurde. Auf dem Genfer Salon von 1975 stand schließlich das erste Vorserienmodell, bis die Produktion beginnen konnte, verging noch einige Zeit und Entwicklungsarbeit. Letztlich war der Beta Montecarlo, wie das Auto jetzt hieß, kein Erfolg, Qualitätsmängel, hohes Innengeräusch, hakelige Schaltung und dem Aussehen nicht gerecht werdende Fahrleistungen waren die Hauptkritikpunkte. 120 PS, 190 km/h und 9 Sek. von 0 auf 100 km/h waren zwar nicht ganz schlecht, aber die Form versprach mehr . . .
Und in Amerika wurde der Name wegen Markenrechten in Scorpion geändert, mit 84 PS war die US-Version total lahm. 1978 wurde die erste Serie des Montecarlo aus dem Programm genommen. Zwei Jahre später wagte man einen neuen Versuch mit einer überarbeiteten zweiten Serie, größere Räder und Bremsen, geänderte Fahrwerksabstimmung und neues Interieur sollten Kunden überzeugen. Die Resonanz blieb aus, und im Juni 1981 war mit der Serienfertigung nach nur 7695 Exemplaren Schluss.

Die andere Karriere des Montecarlo kam im Rennsport: Bereits 1974 gab es den Abarth 030, einen Prototypen von Abarth und Pininfarina, der die Grundform des Montecarlo vorwegnahm und mit einem getunten V6 aus dem Fiat 130 den Giro d'Italia 1974 gewinnen konnte.

1978 entschloss man sich bei Lancia nach vielen erfolgreichen Rallyejahren ein Rundstreckenprogramm zu initiieren. Als Basis fungierte eben der gerade eingestellte Montecarlo. An die Fahrgastzelle wurden bei Dallara vorn und hinten Rohrrahmen angepasst, die Karosserie war ein typisches Gruppe-5-Produkt mit großen Spoilern, breiten Kotflügeln und tiefgesetztem Schwerpunkt. Der 1,4-Liter-Turbo ermöglichte den Einsatz in der kleinen Division der Marken-WM, damit ging man den übermächtigen Porsche aus dem Weg und hatte keine nennenswerte Konkurrenz. 1979 war das Testjahr, 1980 und 1981 räumte man den Titel ab, sportlich vielleicht nicht so wertvoll, aber schon werbewirksam.
Die Premiere kam am 6. Mai in Silverstone, die ersten beiden Einsätze brachten nur Motorschäden. Es folgte die erste Zielankunft bei der Coppa Florio in Enna und der erste Sieg in der Zweiliterklasse in Brands Hatch. Und dann kam der Giro d'Italia . . .

Für dieses in Italien populäre Rennen, das ähnlich der Tour de France eine rallyeähnliche Rundfahrt mit Sonderprüfungen auf diversen Rennstrecken war, brachte der Lancia-Rennleiter Cesare Fiorio zwei spezielle Montecarlo an den Start. Frontspoiler und Heck wurden verkürzt, Beifahrersitz und Rallyeausstattung eingebaut, sowie zusätzliche Scheinwerfer auf die Haube montiert. Die Fahrerteams waren sehr prominent, zu den Fiat-Teams Alen/Kivimaki (im mattschwarz/roten) und Röhrl/Geistdörfer (im Alitalia-Auto) kamen für die Rennprüfungen die Formel1-Piloten Riccardo Patrese und Gilles Villeneuve dazu, obwohl der Regensburger ja auch ein toller Rundstreckenfahrer war. Leider kam es zur Disqualifikation beider Teams, scheinbar hat niemand das Reglement gelesen (oder lesen wollen), das bei Zwischenetappen die Nutzung jeglicher Autostrada verbot. 1980 gelang dann aber ein Erfolg, mit der ersten Präsentation des Hauptsponsors für die nächste Saison gelang dem Montecarlo von Patrese/Alen/Kivimaki im Martini-Look der Gesamtsieg.

Noch zu erwähnen ist sicherlich der DRM-Meistertitel von Hans Heyer 1980 und die im weitesten Sinne auf dem Montecarlo basierende Rallyeflunder für die Gruppe B, der Lancia Rally, aber das sind andere Geschichten.

Spark wird wohl wie gewohnt über kurz oder lang fast jede Version des Beta Montecarlo produzieren, die ersten Modelle sind ja bereits erschienen. Die beiden 79er Giro-Autos sind jedoch in der Spark-Rêve-Serie präsentiert worden, was sie etwas teurer macht. Wir haben uns die Alitalia-Variante ausgesucht, der ebenfalls sehr attraktive schwarz-rote Beta MC ist auch noch erhältlich. Die Qualität entspricht dem bekannten Niveau, Lackierung und Beklebung sind toll wiedergegeben, vor allem die Weiterführung der Streifen unter dem Heckfenster wirken sehr gut. Die Haltestreben am Frontspoiler und am Aussenspiegel, kleinste Fotoätzteile für Verschlüsse, Notschalter, Abschleppösen, es macht Freude, auf Detailsuche zu gehen. Am Heck sind Hilfsrahmen, Turbolader und andere Anbauteile zu finden, auch im Innenraum fehlt nichts. Reifen und Felgen passen, die transparenten Verkleidungen der Heckflügelhalter sind ganz geschickt durch bedruckte Klarsichtteile reproduziert.

Die gesamte Fertigungsqualität steht bei Spark auf hohem Niveau, die Verarbeitung der Modelle ist wirklich perfekt. Dieser Beta Montecarlo macht einfach Freude!

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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