Montag, 15. Oktober 2012

Paudi - die tun was: Der neue Ford Focus in 1:18

Nicht nur Ford hat in den vergangenen Jahren einiges an der Qualität seiner Fahrzeuge getan und bietet im neuen Ford Focus Assistenzsysteme, die es sonst nur in der Oberklasse gab. Auch Modellhersteller Paudi schließt seit Jahren qualitativ kräftig zur Modellhersteller-Oberklasse wie Kyosho und AutoArt auf. Dabei widmet sich Paudi vornehmlich aktuellen Alltagsautos und ist in China beispielsweise Lieferant der Werbemodelle für Ford.

In diesem Fall haben wir ein sehr exaktes Modell des aktuellen Ford Focus mit Titanium-Ausstattung vor uns. Erkennbar ist diese Ausstattungslinie auf den ersten Blick an der Chromleiste unter den Seitenfenstern, die Paudi sehr sauber eingefügt hat, und den serienmäßigen Nebelleuchten. Die Linien des neuen Focus sind sehr gut mit allen Sicken getroffen. Der in Wagenfarbe lackierte Heckspoiler wäre jedoch beim Original auch in dieser höchsten Ausstattungsvariante nicht serienmäßig, sondern in der hier gezeigten großen Ausführung ein aufpreispflichtiges Extra. Farblich trifft Paudi exakt den Metallic-Farbton „Candy-Rot“. Die Lackierung ist dabei im Ganzen recht gut gelungen, auch wenn es an wenigen Stellen winzige Macken gibt. Wie beim Original sind die Gitter der Kühlermaske nur im unteren Bereich durchbrochen. Die Chromleiste zwischen den Scheinwerfern ist vielleicht einen Tick zu dick. Die Spaltmaße sind ringsum sehr gut gelungen, besonders bei der Motorhaube rund um die Scheinwerfer.

Die Beleuchtung ist ein echtes Highlight: Scheinwerferanlage und Rückleuchten sind ultra-präzise dargestellt und vermitteln selbst bei den Nebelleuchten die passende Tiefe. Man beachte nur einmal die winzigen gelben Blink-LEDs hinter den klaren Scheiben an Heck und Front. Auch bei den Blinkergläsern der Spiegel wird nicht an transparentem Plastik gespart, wo Minichamps für den Focus RS nur silbernes Plastik übrig hat.
Außerdem hat Paudi dem Focus ein aufstellbares Glasdach verpasst, dessen darunter liegende Sonnenblende man zurückschieben kann wie beim Kyosho Rolls Royce.

So wurde auch der etwas ungewöhnliche Blick in den auf höchstem Niveau detaillierten und selbstverständlich beflockten Innenraum fotografisch möglich. Wir erkennen die Mittelkonsole mit dem Sony-Radio, dem rot abgesetzten Knopf für die Warnblinkanlage und der in der Titanium-Ausstattung serienmäßigen Klima-Automatik darunter sowie das Lenkrad mit seinen ebenso lesbar bedruckten Knöpfen zur Fernbedienung der Komforttechnik. Durch die offene Fahrertür sehen wir, dass hier anders als beim Minichamps-Focus die Bedienelemente für Seitenspiegel und Fensterheber in der Armlehne der Tür vorhanden sind und die Rundinstrumente hinter dem Lenkrad nicht nur durch einen bloßen Aufkleber dargestellt werden, sondern chromfarben umrandet hervorkommen und so beschriftet sind, dass man auch ablesen kann, ab wie vielen Umdrehungen der rote Bereich des Drehzahlmessers anfängt. In ähnlicher Weise steht der Schalthebel des Automatikfahrzeugs erkennbar in der Parkstellung, so dass es im Fußraum folgerrichtig nur zwei Pedale gibt – offenbar sind die Chinesen schaltfaul und die bei uns eher seltene Automatik beliebt. Anders als der Minichamps RS muss Paudi´s Focus nicht ohne Rückhaltesysteme auskommen, sondern hat schöne schwarze Stoffgurte mit geätzten Schließen und den dazugehörigen Gurtschlössern auf allen fünf Sitzplätzen. Die Fenster sind schön dünn, passgenau und haben einen filigran gepunkteten Blendschutz um die Ränder und den Rückspiegel in der Frontscheibenmitte. Dach und A- bis C-Säule sind selbstverständlich weiß verkleidet.

Auch im Motorraum ist das Paudi-Modell dem RS überlegen – nicht an PS-Leistung, sondern in der Darstellungsleistung, denn dem 2.0 Liter Duratec-Motor fehlt weder der gelbe Ölmessstab, noch der blaue Deckel fürs Wasser oder der Bremsflüssigkeitsbehälter, während der RS sich mit dem hier natürlich auch vorhandenen Tank fürs Kühlwasser begnügen muss. Und das, obwohl laut Minichamps-Verpackung auch der RS von Ford offiziell lizensiert ist.

Im Kofferraum gibt es, außer Teppichbeflockung, nicht viel zu sehen. Der Blick hinein ist trotzdem leichter, weil die Abdeckung sich anders als beim RS anheben lässt. Beflockt wie beim Vorgänger-Focus von Paudi ist die Abdeckung leider nicht mehr. Und auch die Rückbank ist nicht mehr assymetrisch geteilt umlegbar. Ja, richtig gelesen: Es gab in Paudi-Modellen auch schon umlegbare Rückbänke. Natürlich gibt es am Kofferraumdeckel neben dem korrekten neuen Focus-Schriftzug Beschriftungen, die wir so nicht kennen. Einen Focus S gibt es bei uns nicht, und chinesische Schriftzeichen über der Hubraum-Angabe ebenso wenig wie auf dem vorderen Kennzeichen

Die Felgen der Räder sind sehr hübsch gelungen, für den China-Focus auch absolut vorbildsgerecht (wie man unter der auf die Packung gedruckten Internetadresse sehen kann), aber in Deutschland nicht einmal als Wunschausstattung verfügbar. Die Darstellung der Bremsanlage ist dagegen global katastrophal.

Das allein kann aber wohl nicht der Grund sein, warum sich deutsche Händler und Importeure an diese Modelle nicht so recht herantrauen. Mir erschließt sich bei der Gesamtqualität der Paudi-Modelle diese Zurückhaltung nicht so recht. Den Qualitätsvergleich mit der Konkurrenz in derselben Preiskategorie brauchen die Paudis jedenfalls nicht zu scheuen.

Text&Fotos: Karsten Weiß

unsere fachhandelspartner:

Falls Sie Interesse an unserem Partnerprogramm haben freuen wir uns über eine Nachricht an info@auto-und-modell.de.