Montag, 21. Mai 2012
Siegertyp in Mexiko - Porsche 550/1500 RS Spyder „Carrera Panamericana“ von AutoArt, 1:18
Die 1950 erstmals veranstaltete Carrera Panamericana in Mexico hatte sich in kürzester Zeit einen Ruf als schwierigstes und gefährlichstes Autorennen der Welt erarbeitet. Das hielt die großen Namen der Sportwagenhersteller aber keineswegs davon ab, sich dort als Werksteam zu engagieren. Ferrari, Lancia und natürlich Mercedes-Benz - alle trugen sich in die Siegerlisten des Langstreckenrennens über die staubigen und nicht abgesicherten Straßen Mexicos ein. Bei der fünften und letzten Austragung des Rennens trat auch Porsche mit zwei speziell vorbereiteten 550 Spydern an. Gegen die bärenstarken Werks-Ferrari von Umberto Maglioli und Phil Hill/Richie Ginther hatte man letztlich keine Chance. Dennoch belegte man nach 3.070 materialmordenden Kilometern sensationell die Plätze drei und vier, ein großer Erfolg für die kleinen Spyder aus Stuttgart.
Vor Jahren konnten wir die ersten Muster des Panamericana-Spyders von Hans Herrmann als 1:18-Modell aus dem Hause AutoArt erstmals in Nürnberg bewundern - jetzt ist das Serienprodukt endlich erhältlich. Im Vergleich mit Vorbildfotos beeindruckt einmal mehr, wie exakt die AutoArt-Entwickler die Optik getroffen haben, die sich vom bekannten "James Dean"-550 Spyder (den es ja demnächst von Schuco geben wird) deutlich unterscheidet. Die Spaltmaße sind, wie immer, minimal und das Lackfinish bewegt sich auf höchstem Niveau. Die Sponsorenbeschriftungen (damals ein Novum für Porsche) werden mit Tampondrucken dargestellt und sind ebenso hervorragend, wie das sonstige Finish.
Das karge Cockpit hat man detailiert nachgebildet. Filigran fällt das Lenkrad mit seinen geätzten Speichen aus, die Instrumente werden exakt nachgebildet und die Pedale tragen die Bohrungen, die beim Vorbild für Gewichtserleichterungen sorgen sollten. Die Schalensitze gefallen mit realistischen Falten und gelungener Oberfläche. Hinter dem Cockpit sitzt der legendäre Vierzylinder-Boxermotor, von dem auch beim Vorbild nicht allzu viel zu sehen ist. Immerhin, die Ansaugtrichter der Vergaser und das große Lüftergehäuse sind zu sehen und auch der Motor selbst lässt sich erspähen. Schläuche und Kabel sind zu entdecken, aber der Blick wird durch das Reserverad sehr eingeschränkt - auch dies ist vorbildgerecht. Störend wirkt hier nur der braune Kunststoff, der das Lederband für die Fixierung des Reserverades nachbildet. Da wäre, auch angesichts des Preises, eine schönere Lösung wünschenswert. Unter der großen Fronthaube sitzen der Benzintank und die, etwas lieblos dargestellte, Batterie. Hier gefällt, dass man die Sicherungsriemen der Haube nicht vergessen hat.
Außen finden wir natürlich perfekte Leuchten, wie von AutoArt gewohnt. Ebenso gewohnt gut fallen die Felgen des Spyders aus. Die Lüftungsgitter in der Motorhaube werden mit filigranen Ätzteilen dargestellt, die sehr gelungen ausfallen und perfekt verarbeitet sind. Vorne und hinten sitzen die gelben Teilnehmerschilder der Carrera Panamericana, die mit Einzelteilen nachgebildet werden. Diese sind das I-Tüpfelchen auf einem sehr schönen und fein gestalteten Modell dieses bedeutenden Porsche-Rennsportwagens, das eine wichtige Lücke im Porsche-Modellprogramm schließt.
Wir danken AutoArt für die Bereitstellung unseres Besprechungsmusters!
Text und Fotos: Georg Hämel
