Sonntag, 6. August 2017

Das neueste Pferd in Maranellos Stall - Ferrari 812 Superfast von Look Smart, 1:43

Auf dem Genfer Salon im März 2017 präsentierte Ferrari seinen neuen Zwölfzylinder-Sportwagen, der die Nachfolge des sicherlich nicht gerade schwächlichen F12 antreten soll und mit 812 Superfast durchaus den passenden Namen trägt. Mit 800 PS aus einem 6,5-Liter-Triebwerk haben wir den stärksten Serienferrari aller Zeiten vor uns, sieht man von Kleinstserien wie dem Hybridrenner LaFerrari ab. Die erzielten Fahrleistungen sind grandios, 2,9 sec von 0 auf 100 km/h und 340 km/h sind für den 1,6-Tonner überragend. Dank modernster Technik mit extrem schnellem Doppelkupplungsgetriebe (drei mögliche Gangwechsel pro Sekunde), Carbon-Keramik-Bremsen, vernetzte elektromechanische Servolenkung und andere kleine Helferlein, die laut einem Fahrbericht im Fachblatt auto motor & sport kaum spürbar, aber optimal für einwandfreie Fahreigenschaften arbeiten. Der 812 ermöglicht es, ohne die Fähigkeiten eines F1-Piloten flott und sicher unterwegs zu sein. Das Fahrgeräusch bleibt Ferraritypisch, aber nicht halbstark, man sollte davon ausgehen, dass der Besitzer dieses 280.000,-€-Autos keine Auspuffklappen benötigen wird. Formal bietet der 812 durchaus die richtige Mischung aus Eleganz und Attraktivität. Auffallend, dass die extremen aerodynamischen Elemente wie beim 599 an der C-Säule und beim F12 an den Vorderkotflügeln beim 812 nicht existieren. Kritische Betrachter sahen beim 812 gewisse Elemente der aktuellen Corvette, das liegt im Auge des Betrachters, wir finden, dass der 812 Superfast durchaus ein eigenständiges und interessantes Design aufweist, das übrigens nicht von Pininfarina kommt, sondern von der eigenen Designabteilung unter Flavio Manzoni stammt. Um das Fazit von auto motor & sport zu zitieren, dürfte es derzeit keinen anderen so leicht und sicher zu bewegenden Supersportwagen auf dem Markt geben.

Looksmart als Hauslieferant bringt natürlich als erster Hersteller eine 1:43-Miniatur in den Handel. Neben andern Farben gibt es drei verschieden Rottöne, rosso corsa, rosso scuderia und das neu gemischte rosso 70 anni zum Geburtstag der Marke. Wir sind beim klassischen rosso corsa geblieben, obwohl uns das giallo fly auch gefallen hätte. Wie üblich, sind die Modelle dieser Straßenferraris in Italien entwickelt, aber in China produziert, daraus erklärt sich der erträgliche Preis von unter 130 Euro. Das grundsätzliche Niveau dieser 1:43er ist hervorragend, Formwiedergabe und Details sind auf höchstem Niveau, man beachte Details wie die filigranen Räder, Scheinwerfer oder das tolle Interieur. Ganz ohne Kritik kommt der rote Renner aber nicht davon: Die Lackierung ist zwar superglatt und ohne Einschlüsse, aber sicherlich etwas zu dick aufgetragen, was die Karosserielinien etwas verschwimmen lässt. Die wunderbar klaren und dünnen Scheibeneinsätze zeigen auch, dass man bei der Größe der Fensterflächen manchmal an Grenzen stößt, aus einigen Blickwinkeln ergeben sich unschöne, spannungsbedingte Spiegelungen. Von unten sollte man das Modell lieber nicht betrachten, die mattschwarze Farbe der völlig glatten Bodenplatte blättert rund um die Schrauben ab und an der Front quillt unter dem Spoiler der Klebstoff raus. Das sieht man allerdings nur, wenn man den Ferrari von der Bodenplatte abschraubt. Die Kritik mag pingelig erscheinen, aber wir reden von einem höherpreisigen Modell, das aber wie gesagt, schon seine herausragenden Qualitäten hat.

Jetzt warten wir auf die Interpretation von BBR, ob von dort für etwas mehr Geld auch mehr geboten wird.

Unser Fotomuster kommt von Supercars in München, vielen Dank für die Unterstützung.

Fotos und Text: Rudi Seidel

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