Freitag, 3. November 2017

Auto Moto d'Epoca Padua 2017 - Viel Masse, aber auch durchaus Klasse im herbstlichen Veneto

Die Auto d'Epoca in Padua gehört als eine der bedeutendsten Messen für alte Autos und Zweiräder zu unserem Pflichtprogramm, aus dem Süden der Republik ist man in gut 5 Stunden dort, für den Liebhaber findet sich alles, was das Herz begehrt, vom Original über Ersatzteile, Literatur bis hin zum Modellauto. Natürlich spielen auch hier die üblichen Fahrzeuge die Hauptrolle, Alfa Romeo, Porsche, Mercedes oder englische Sportwagen sind gut vertreten und die edleren Ferrari, Maserati oder Lamborghini ebenfalls in großer Anzahl zu sehen, aber auch zu kaufen. Einige Hersteller nutzten das Umfeld zur Präsentation aktueller Autos, unter anderem waren dieses Jahr Tesla, Volvo, Alfa Romeo, Mercedes, Fiat oder Citroen mit mehr oder weniger großen Ständen vor Ort, die Clubs zeigten spezielle Fahrzeuge aus ihrem Bestand und selbst in den Verkaufshallen für „Gebrauchtwagen“ fand sich die eine oder andere Rarität. Für den Modellautosammler war es dieses Jahr wieder bequemer, der Großteil der Händler war auf einen Teilbereich der Halle 8 konzentriert. Lediglich die Kleinserienhersteller waren etwas verstreut, zeigten aber einige Präsenz. Es ist erfreulich, wenn man die Köpfe hinter Marken wie ABC Brianza, BBR, Tron, Arena, I.V. oder Remember persönlich sprechen kann, wobei Grundkenntnisse in italienisch durchaus hilfreich sind. So kann man sein Modellersatzteillager mit Speichenrädern, Scheibenwischern oder ähnlichem ergänzen oder Sonderangebote wie den neuen Fiat 124 Spider in 1:43 bei BBR für 75 Euro mitnehmen. Natürlich gab es wichtige Buchneuheiten, vor allem ein Band über die Carrozzeria Allemano und endlich ein Werk über den Giro Automobilistico d'Italia sind hervorzuheben.

Eine Sonderausstellung war dem Großen Preis von Italien gewidmet, besonders erfreulich waren die Exponate, einen Minardi, Merzario oder Theodore Formel 1 sieht man eher selten. Das renommierte Auktionshaus Bonhams unternahm den Versuch, in Padua eine Versteigerung durchzuführen, von den 59 angebotenen Autos wurden nicht einmal die Hälfte verkauft, mit 3,12 Millionen Euro blieb man hinter den Erwartungen zurück. Mit 897.000,- Euro war ein früher Mercedes 300 SL Roadster das teuerste Fahrzeug. Bei Estimates wie 200.000,- Euro für den De Tomaso Vallelunga, 400.000,- für eine Lancia Flaminia Zagato oder 120.000,- für eine Fulvia HF Fanalone bleibt einem auch die Spucke weg!

Dann gab es auch noch die alte Agip-Tankstelle, einige sehr interessante historische Rennautos, die Firma aus Ex-Jugoslawien, die aus Zastavas recht nette Abarth-Replikas baut (alle Messeautos waren am Samstag schon verkauft), einen grausam zum "Cabrio" abgeschnittenen Siata 1100 Vignale, ein bereits verkauftes Fulvia Cabrio, den schönen Siata Ford V8 Stabilimenti Farina und vieles mehr. Ob Padua, Essen oder Stuttgart jetzt die größte Messe in Europa veranstalten, interessiert uns wenig, solange wir unter der Massenverkaufsware wie 911, SL oder Alfa Spider noch genügend Sonderkarosserien und Raritäten finden. Dieses Jahr waren übrigens die Fiat-Pininfarina-Cabrios vom 1200 bis zum 1600 S überproportional vertreten, erstaunlich, wo die plötzlich alle herkommen.

Wir haben in unserem Bilderbogen vor allem auf die präsentierten Sonderkarosserien geachtet, man möge uns verzeihen, dass wir viele andere Pretiosen links liegen gelassen haben. Das Volumen der Messe ist weiter gewachsen, allerdings hat das die Qualität keinesfalls verbessert. In den Verkaufshallen stehen die Autos dicht an dicht, die ganz interessanten Fahrzeuge sind schwer zu finden. Potentielle Käufer sollten übrigens bereits am Donnerstag auf der Messe erscheinen, am Freitag trugen bereits viele Ausstellungsstücke ein "venduto"-Schildchen, und das trotz des durchaus ambitionierten Preisniveaus. Der Publikumsandrang ist natürlich am Samstag und Sonntag gewaltig, aber auch der Freitag ist schon gut besucht. Um Stress zu vermeiden, empfiehlt sich der Online-Kartenvorverkauf und die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Unsere Fotos zeigen folgende Fahrzeuge:

Die Agip-Tankstelle mit Lancia Aurelia B20

Aus der Schau zum GP Italien Cooper, March, Tecno, 2 Alfa Romeo, Merzario, Minardi, Theodore F1

Abarth-Replicas von bbclassiccars.com aus Mazedonien
Alfa Romeo Duetto als Kinderauto
Alfa Romeo Giulia SS Carrozzeria Colli
Alfa Romeo 33/3 Langheck
Alfa Romeo 33/3
Alfa Romeo 1750 mit Weyman-Aufbau
Alfa Romeo 1900 Berlina
Alfa Romeo 6c 2500 SS Mille Miglia
Alfa Romeo 6c 2500 Convertibile Pininfarina

Aus der Bonhams-Auktion Abarth Monomille, Fiat 750 Vignale Spider, Fiat 1100 TV Pininfarina, Fiat 1100 B Derby Bertone, Lancia Appia Furgone, Lancia Aurelia B 50 Pininfarina, Osca 1600 S Fissore, De Tomaso Vallelunga

Ferrari 250 LMB
Fiat Multipla Mirafiori Werksbesichtigungsfahrzeug
Fiat 500 C und der Nachfolger Fiat 600
Fiat 500 A Furgoncino
Fiat 500 A Elab. Siata
Fiat 1100 Padovan
Fiat 1100 TV Fissore
Fiat 1100 TV Pininfarina
Fiat 1200 Elab. Viotti
Fiat 1300 Vignale
Fiat 1500 Cabrio
Fiat 1500 GT Ghia, angeboten für 82.000,- Euro
Fiat 1600 S Coupé Pininfarina
Fiat 1500 Vignale
Fiat 2100 Familiare
Ford Siata V8 Stabilimenti Farina
Lancia Fulvia zum Cabrio umgebaut
Genie Mk 12 CanAm Spyder
Dart aus Australien auf Goggo-Basis
Intermeccanica Italia Spider
ISO Isetta, angeboten für 38.000,- Euro
Lancia LC1 1982
Maserati-Stand mit 5000 GT Allemano, A6G Pininfarina und A6/2000 Allemano
Moretti Fiat 126 Minimaxi
Moretti 850 Coupé
Siata Amica
Siata 1100 Vignale mit abgeschnittenem Dach, wer verbricht so etwas?
Monoposto Sperimentale Dal Buono

Fotos und Text: Rudi Seidel

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