
Sonntag, 20. November 2011
Flotte Biene - Piaggio Ape 50 von Busch, 1:43
Im Hause Busch traut man sich was! Zwar ist Busch seit Jahren ein etablierter und beliebter Hersteller im Bereich Modellbahnzubehör und zählt unter den 1:87-Modellautoproduzenten konstant zur qualitativen Spitze, aber sich auf den übervollen Sektor der 1:43-Modelle zu wagen, ist mutig. Und dann auch noch mit einem Modell aus Kunststoffspritzguß, damit haben doch schon vor vielen Jahren Herpa und Faller eher negative Erfahrungen gemacht! Auf den zweiten Blick wirkt die neue Idee von Busch aber eher wie ein geschickter Schachzug. Man hat in diesem Jahr erstmals Modellbahnzubehör für die Spur 0 im Maßstab 1:43 in großem Stil auf den Markt gebracht, da ist die Ergänzung um passende Modellautos nur konsequent. Zudem hat man sich als Vorbild ein Gefährt ausgewählt, das nun wirklich nicht zu den heißen Modellkandidaten bei den Diecast-Konkurrenten zählen dürfte, mit dem man aber in 1:87 schon solide Verkaufserfolge einfahren konnte.
Die Ape von Piaggio begann ihre Existenz 1947 als Motorroller mit Ladefläche und im Kern ist sie diesem Prinzip in ihrer Basisversion bis heute treu geblieben. Das kleine Arbeitstier ist aus italienischen Städten kaum wegzudenken und auch hierzulande gibt es inzwischen zahlreiche Gewerbe, die den hohen Nutzwert der Ape zu schätzen wissen - und natürlich auch den Hingucker-Faktor des "kultigen" Dreirads, wenn es durch die Straßen knattert.
Busch hat sich mit der Piaggio Ape 50 die kleinste Variante der italienischen Arbeiterbiene vorgenommen, die man ja in 1:87 schon seit geraumer Zeit auf dem Markt hat. Das Modell besteht komplett aus hochwertigem Kunststoff und wirkt spontan sehr gefällig - und vorbildgerecht winzig. Die Gravuren von Türen und sonstigen Details sind filigraner als bei Diecast-Modellen, die Passungen der Einzelteile fallen perfekt aus. Die äußerst feinen Außenspiegel sind bereits montiert, aber falls mal einer abbrechen sollte, hat man zusätzliche Spiegel beigelegt.
Front- und Rückleuchten sind einzeln eingesetzt, wie auch die vorderen Blinker. Die Frontscheinwerfer sind zusätzlich auch mit glänzendem Material hinterlegt, was für einen realistischen Eindruck sorgt. Die Fahrwerkstechnik wird mit einigen präzisen Gravuren wenig aufwändig, aber völlig ausreichend dargestellt. Innen finden wir das vorbildgerecht äußerst spartanische Cockpit mit dem typischen Lenker und aufgedrucktem Instrument. Die kleine Ape kann rundum überzeugen und tritt einmal mehr den Beweis an, dass es nicht immer Diecast sein muss - ein gut gemachtes Kunststoffmodell kann ebenso gefallen. Hinzu kommt der günstige Preis, denn Busch berechnet für die kleine Biene knapp 18,- EUR - und das für ein Modell aus deutscher Produktion! Man darf auf die nächsten mutigen Ideen der Busch-Entwickler gespannt sein.
Unser Fotomuster wurde uns freundlicherweise von Menzels Lokschuppen zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlich für die Unterstützung!
Text und Fotos: Georg Hämel