Sonntag, 13. November 2011

Weltmeister mit Eigenkonstruktion: Brabham-Repco BT 19 1966 von Spark in 1:43

Beim Aufbau einer Sammlung der Formel 1-Weltmeisterautos unter Verzicht auf teure Kleinserienmodelle oder Kits blieb bis jetzt eine große Lücke offen: Der Brabham-Repco BT 19, mit dem Jack Brabham (nach 1959 und 1960 auf Cooper) 1966 zum dritten Mal Weltmeister wurde, noch dazu als erster und wohl für immer letzter, der diesen Titel im eigenen Team und im von ihm mitkonstruierten Fahrzeug errang, eine heute unmögliche Leistung!

Ein kurzer Blick in die Historie: 1966 war das erste Jahr der 3-Liter-Formel, und während Ferrari und Maserati (für Cooper) bereits passende Triebwerke zur Verfügung hatten, sah es in England nicht gut aus, was sich allerdings 1967 mit dem Auftauchen des Cosworth V8 dramatisch ändern sollte. Teilweise vertraute man auf alte 2-Liter-Maschinen aus der Tasman-Serie, BRM brachte den hochkomplizierten H 16, der sehr anfällig war und Brabham vertraute auf einen Serienblock aus dem Oldsmobile F85, dem vom australischen Motorenspezialisten Repco auf die Sprünge geholfen wurde, was ihm letztlich zu 305 standfesten PS verhalf. Gegen die 360 PS, die der 12-Zylinder aus Maranello leistete, klang das chancenlos, aber das Paket von Brabham funktionierte einfach am besten und nach vier in Folge gewonnenen Grand Prix war dem Australier die WM-Krone sicher. Mit einem zweiten Platz beim letzten Rennen in Mexiko krönte Black Jack die Saison und war verdient Weltmeister. Im Jahr darauf gelang dem Team noch ein Erfolg, diesmal war es der Teamkollege Dennis Hulme, der am Ende die Nase vorne hatte, und dann begann die große Zeit des Ford Cosworth-Triebwerks. Nebenbei gewann Jack Brabham 1966 auch noch 10 der größten Formel 2-Rennen, alle Achtung!

Spark wählte für das Modell das Auto vom Grand Prix Mexico mit der Nummer 5. (Damals waren die Nummern noch nicht fest an einen Fahrer für die ganze Saison vergeben!). Auch die großen Aufkleber mit dem Fahrernamen gab es nicht bei jedem Rennen. Und den weltmeisterlich goldfarbenen Helm trug Brabham nur beim letzten GP der Saison. Über Fahrerfiguren in Modellautos mag man unterschiedlich denken, aber Spark bildet die Haltung, den Overall und Details wie die Streifen entlang der Arme sehr sauber nach, auch der Faltenwurf wirkt gelungen. Die Gesichtszüge und die Nase sind allerdings von Porträts des Weltmeisters ziemlich entfernt. . .

Überhaupt ist der Brabham sehr schön reproduziert und es wird nicht an filigranen Details gespart. Die Radaufhängungen sind fast ohne Fotoätzteile entstanden und wirken dadurch plastisch und dreidimensional. Die Motor- und Getriebenachbildung ist ebenfalls gelungen, sowohl der Ansaugbereich als auch die schlangenförmigen Auspuffkrümmer sind gut nachgebildet. Das Cockpit weist ein schönes Lenkrad, Armaturen und eine feine Verglasung auf, die Aussenspiegel sitzen am richtigen Ort. Lackierung und Beklebung sind tadellos, die Felgen mit profilierten Reifen ebenfalls. Der blau lackierte Überrollbügel wirkt vielleicht etwas zu dick, aber ich denke, damit kann man leben. Auf jeden Fall ist Spark dieser Brabham sehr gelungen und er bereichert die Formel 1-Sammlung!

Unser Besprechungsmodell kommt von Supercars in München, vielen Dank dafür.

Text und Fotos: Rudi Seidel

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