Montag, 2. Mai 2011

Gekonnter Schnellschuß - Lamborghini Aventador LP700-4 von Bburago, 1:18

Gerade erst hat Lamborghini auf dem Genfer Salon die Hüllen vom neuen Top-Modell gezogen, da steht mit Bburagos brandneuer Miniatur schon die erste Großseriennachbildung des aktuellen Super-Kampfstieres im Handel! Das nenne ich "schnell", aber natürlich stellt sich die Frage, ob bei allem Entwicklungs-Tempo die Qualität möglicherweise auf der Strecke geblieben ist?

Lamborghinis neuer Aventador soll unter den Supersportwagen die Maßstäbe setzen, das ist der Anspruch der Audi-Tochter. Wo andere Sportwagenbauer nach neuen Wegen und Konzepten suchen, präsentiert man in Sant'Agata Bolognese einen Zwölfzylinder-Sportler traditioneller Machart. Großvolumiger Motor, 700 PS, von Innovationen ist wenig zu sehen. Immerhin: Der Aventador soll dank Leichtbaumaterialien und Monocoque-Bauweise deutlich weniger wiegen als sein Vorgänger und auch der Verbrauch soll deutlich unter dem des Murcièlago liegen. Das Design hat wenig Überraschungen zu bieten, man nehme eine Kombination aus Murcièlago, Gallardo und besonders der "Jet-Fighter"-Optik des Reventón, alles gut aufkochen lassen - fertig! Kaum vorstellbar, dass dieses Unternehmen einst mit Miura und Countach tatsächlich gestalterische Maßstäbe setzte... aber das ist natürlich Geschmackssache.

Bburagos Modell kann in Hinsicht auf die Wiedergabe des Designs vollauf überzeugen. Das Wechselspiel aus Kanten und Flächen mit sanften Rundungen haben die Formenbauer exzellent umgesetzt. Glücklicherweise ist der Lack nicht zu dick aufgetragen worden, so dass die Kanten des automobilen "Stealth-Fighters" auch in 1:18 ihre Schärfe behalten haben. Die jetzt im Handel eingetroffene Erstauslieferung bildet den Aventador im schrillorangen Look der Präsentation in Genf nach, was dem Auto durchaus gut steht. Weitere Farben werden folgen. Die Spaltmaße sind für die Preisklasse ok, erreichen aber natürlich nicht die Klasse der dreimal so teuren Pretiosen von Herstellern wie z.B. AutoArt. Ohnehin muss natürlich festgehalten werden, dass die Bburago-Entwickler bei ihren Modellen auch nach wie vor Wert auf einen gewissen Spielwert liegen, man versucht die Balance zwischen Sammlermodell und Spielzeug zu finden und das gelingt in diesem Fall ganz hervorragend.

Der Innenraum ist überraschend aufwändig nachgebildet. Klar, Teppichnachbildung gibt es hier nicht, aber die Sitzflächen sind konturenscharf orange abgesetzt (ein Thema, bei dem die Konkurrenz von Mondo Motors ja immer scheitert), die Mittelkonsole ist fein detailiert und alle Schalter und Knöpfe sind sauber hervorgehoben worden. Unter der roten Klappe (wie in einem Kampfjet) verbirgt sich in 1:1 übrigens der Starterknopf. Die Kunststoffqualität ist gut, etwas weniger Glanz wäre schön. Negativ fallen nur die viel zu dicken Schaltpaddel und die vollverchromten und groben Pedale auf, aber auch diese können nicht von einem gelungenen Erscheinungsbild ablenken.

Unter der Fronthaube finden wir einen komplett schwarzen aber korrekten Kofferraum, hinten hingegen hat Bburago natürlich eine Nachbildung des gewaltigen Zwölfzylinders eingebaut. Diese Motorenminiatur verfügt über erstaunliche Tiefe und bildet die wichtigsten Details des Motorraumes sehr gelungen nach. Farbliche Akzente lockern das düstere Bild auf, spielzeughafter Chromglanz ist nicht zu finden - wie auch keine unrealistisch groben Karbongravuren das Bild stören. Gut gemacht, Bburago!

Außen sind die Frontscheinwerfer schön nachgebildet worden und auch die Rückleuchten verfügen über ausreichend Tiefe. Die gelben Blinkeraufdrucke hätte man sich aber besser erspart, die sind so etwas zu auffällig und entsprechen nicht der Wirkung des Vorbildes. Die Karosserieöffnungen werden mit gravierten und nicht durchbrochenen Gittern verschlosen, schön ist die filigrane Darstellung des Fensters in der Motorhaube. Die Felgen sind hervorragend proportioniert und schön detailiert. Leider müssen aber auch zwei negative Punkte angesprochen werden: Die fehlenden Scheibenrahmen in den Türen wirken merkwürdig und dass die Scheibenbremsen keine Sättel tragen, ist nicht mehr "State of the art" - das konnte man z.B. beim Alfa Romeo 8C deutlich besser. Aber insgesamt bietet Bburagos Aventador deutlich mehr Licht als Schatten. Es muss festgehalten werden, dass die Bburago-Entwickler bei ihren Modellen auch nach wie vor Wert auf einen gewissen Spielwert legen, man versucht die Balance zwischen Sammlermodell und Spielzeug zu finden und das gelingt in diesem Fall sehr gut.

Bburago-Modelle werden in Deutschland über die Firma Stadlbauer vertrieben. Wir danken für die Bereitstellung unseres Fotomusters.

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